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Ella in der zweiten Klasse

Ella in der zweiten Klasse

Titel: Ella in der zweiten Klasse
Autoren: Carl Hanser Verlag
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überlassen«, sagte ich.
    »Wir müssen sie retten«, stimmte Hanna mir zu.
    »Wir müssen die Welt retten«, sagte Tiina.
    »Und dafür brauchen wir einen Plan«, sagte Timo, der lange geschwiegen hatte.
    Der Plan war toll. Er bestand aus drei Punkten. Punkt eins: Wir waren in Schwierigkeiten. Punkt zwei war noch ein bisschen offen. Aber Punkt drei war klar: Die Welt würde gerettet werden.

Das entscheidende Spiel

    Am Tag des Spiels waren wir alle sehr aufgeregt. Wir wussten, dass alles wie ein ganz gewöhnliches Fußballspiel zwischen zwei zweiten Klassen zweier befreundeter Schulen aussehen würde. Aber wir wussten auch, dass es sich in Wirklichkeit um einen Kampf zwischen der Menschheit und gefährlichen Außerirdischen handelte.
    Die Ränge des Sportstadions waren voller Kinder und Lehrer. Die Fans schwenkten ihre Fahnen und jubelten ihren Mannschaften zu. Wir hätten das alles bestimmt ganz toll gefunden, wenn wir nicht Bescheid gewusst hätten.
    Wir schauten in den Himmel. Der war noch blau und wolkenlos, aber schon bald würden die Schatten riesiger Raumschiffe lautlos vor die Sonne gleiten. Mitten auf dem Platz würden die Außerirdischen landen, dort, wo sich jetzt noch nichts Böses ahnende Zweitklässler auf ein Fußballspiel vorbereiteten.
    Timo, Tiina, Mika, Hanna und ich spielten alle in unserer Mannschaft. Und natürlich Pekka und der Rambo, die am fleißigsten trainiert hatten. Ein Lehrer der anderen Schule war Schiedsrichter, und unser Lehrer stand mit einem Megafon am Spielfeldrand, falls es etwas durchzusagen gab.
    Der Schiedsrichter legte den Ball auf den Punkt in der Mitte des Spielfelds und pfiff auf seiner Trillerpfeife. Das Spiel begann. Die anderen hatten Anstoß, und wir fanden es komisch, dass sie gleich mit dem Ball auf unser Tor zurannten. Wir rührten uns lieber nicht vom Fleck, damit wir nicht gleich wieder gegen die Regeln verstießen. Nur der Rambo machte natürlich wieder, was er wollte, und rannte hinter den Gegnern her. Erst wollte er sie umstoßen, aber als er merkte, dass sie zu schnell für ihn waren, stieß er eben uns um, einen nach dem anderen, nur Pekka nicht, der darüber so sauer war, dass er sich wieder unter die Hochsprungmatten verkriechen wollte. Aber diesmal erwischte ihn der Lehrer und schubste ihn zurück aufs Spielfeld. Inzwischen stand es angeblich eins zu null für die anderen.
    »Eins zu null nach kaum einer Minute – das Spiel hat mit einem wahren Paukenschlag begonnen!«, verkündete unser Lehrer durchs Megafon.
    Und weil er außerdem unser Trainer war, nahm er gleich eine Auszeit, obwohl der gegnerische Trainer behauptete, dass es die im Fußball gar nicht gibt. Wir stellten uns im Kreis um ihn herum, und er erklärte uns die Taktik.
    »Seht ihr das Runde auf dem Punkt in der Spielfeldmitte?«, fragte der Lehrer.
    Wir nickten.
    »Das ist der Ball«, sagte der Lehrer.
    Wir nickten, denn so hatte unserer auch ausgesehen, bevor wir ihn platt gequetscht hatten.
    »Gegen den müsst ihr treten«, sagte der Lehrer und verkündete, dass die Auszeit zu Ende sei.
    »Ist es so weit?«, fragte ich Timo, der besorgt in den Himmel schaute.
    »Ich glaube nicht«, sagte er kopfschüttelnd.
    Der Schiedsrichter pfiff wieder auf seiner Trillerpfeife, und diesmal machten wir es genauso, wie der Lehrer gesagt hatte. Wir traten alle gleichzeitig und so fest, dass der Staub auf dem Platz nur so aufwirbelte. Je mehr wir traten, desto mehr staubte es, und irgendwann konnte niemand mehr was sehen, schon gar nicht den Ball.
    Als der Staub sich endlich legte, war der Ball zu unser aller Verwunderung im gegnerischen Tor. Keiner von uns hatte auch nur die geringste Ahnung, wie er dort hingeraten war. Schade war nur, dass der Lehrer in dem Durcheinander sein Megafon verloren hatte. Zum Glück fand er es dann im gegnerischen Tor, direkt neben dem Ball. Der Spielstand war jetzt eins zu eins.
    »Eins zu eins – der Ausgleich!«, verkündete der Lehrer, nachdem er sein Megafon wiederhatte. »Die Spannung steigt ins Unerträgliche!«
    Danach wurde das Spiel fast ein bisschen langweilig. Die anderen trauten sich nämlich nicht mehr, den Ball in unser Tor zu schießen, weil der Rambo gedroht hatte, jedem eins auf die Nase zu geben, der den Ball auch nur in unsere Spielhälfte schoss. Wir kriegten den Ball aber auch nicht ins gegnerische Tor, obwohl wir es die ganze Zeit versuchten. Nicht mal der Rambo oder Pekka schafften es und behaupteten, es läge daran, dass sie an den runden Ball nicht
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