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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück
Autoren: Jenny Colgan
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aus?«
    »Eigentlich nicht so sehr, wie ich gedacht hätte.«
    Theatralisch warf sie sich neben mich auf die Tagesdecke und riss die Augen auf. »Ach Flo, ich kann es kaum glauben ... weißt du. Es ist alles wie ein Traum. Ich bin das glücklichste Mädchen auf der ganzen weiten Welt.«
    »Ach, halt doch die Klappe. Du weißt genau, was ich meine. Du musst doch ein bisschen aufgeregt sein, oder nicht?«
    »Bin ich auch. Wirklich. Andererseits, was ist schon so aufregend, wie alle immer tun, wenn man mal genau hinsieht? Nichts.«
    »Zum ersten Mal in die Disko gehen?«
    »Ja, mit zwölf.«
    »Das war sehr aufregend.«
    Sie grinste. »Trotzdem. Es ist ziemlich cool.«
    »Du ziehst das echt durch!«
    »Ich weiß!«
    »Schon besser.«
    Ich drehte mich auf den Bauch. »Und, heißt das, es ist nicht so, wie wir es uns immer vorgestellt haben?«
    Tashy zog eine kleine Schnute beim Gedanken an die vielen Stunden, die wir fast genauso wie jetzt ausgestreckt auf ihrem Bett gelegen (ich war immer gerne bei ihr zu Hause, weil ihre leicht schlampige Mama uns erlaubte, vor dem Fernseher zu essen) und uns ausgemalt hatten, wie es wohl sein würde.
    »Na ja, Sex hatte ich ja schon ...«
    »Hattest du nicht! Du schamloses Luder!«
    »Das wäre also schon mal vom Tisch. Und er gehört nicht zum Königshaus, folglich werden auch keine sechs Millionen Untertanen an der Straße stehen und uns mit Fähnchen in den Händen zujubeln.«
    Für einen Augenblick waren wir still, und ich hüpfte vom Bett und erklärte die Minibar feierlich für eröffnet. Es waren sogar kleine Baileys-Fläschchen drin. Uh, nach dem Gesöff waren wir früher mal ganz verrückt. Gezuckerte Milch!
    »Erinnerst du dich an das Zeug?«
    Tashy beäugte die Dinger hasserfüllt. »Die haben mir schon meine erste Nacht außerehelichen Geschlechtsverkehrs versüßt... und möglicherweise auch meine letzte.«
    Ich riss die Fläschchen auf, und wir prosteten uns zu.
    »Auf die wahre Liebe«, sagte ich.
    »Hahaha.«
    Eigentlich hatte ich das ernst gemeint. Ich nahm einen großen Schluck.
    »Stell dir mal vor - nie wieder musst du dich mit Typen abgeben, die dir auf den Hintern klatschen und dich geile kleine Stute nennen!«
    »Nie wiehihider!«
    »Oder mit einem Zwerg ausgehen.«
    Olly und Max sind beide groß gewachsen. Das war für uns die Mindestanforderung. Wir waren immer der Meinung, kleine Männer seien für Frauen das Äquivalent zu den ätzenden Witzen, die Männer sich erzählen: »Was haben dicke Mädchen und Trampolins gemeinsam? Auf beiden kann man schön rumhopsen, aber von seinen Freunden will man nicht in ihrer Nähe gesehen werden.«
    »Oder jemanden als Mutprobe küssen.«
    »Oder aus Mitleid.«
    »Herrje, ja. Erinnerst du dich noch an Norm?«
    »Das war ein Akt der Nächstenliebe«, erwiderte ich entrüstet. »Ein gutes Werk zugunsten der Benachteiligten dieser Welt.«
    Norm war ein ziemlich großer Fehler gewesen, vor ziemlich langer Zeit.
    Norm war ein grunzendes Schwein gewesen, unangefochtener Sieger in jedem Wettbewerb für das hässlichste Schwein.
    »Außerdem, fass dich mal an die eigene Nase, Brautzilla. Wie war das noch mal mit Pinocchio?«
    Pinocchio hatte haufenweise Lügen erzählt und eine lange dünne Latte gehabt.
    »Gieß mir sofort noch einen Baileys ein«, verlangte Tashy.
    »Nicht, dass du Kopfschmerzen bekommst.«
    »Soll das ein Witz sein? Wir haben Sänger des örtlichen Chors engagiert, die während des Gottesdienstes die Lieder singen sollen. Da kommt keiner lebendig ohne Kopfschmerzen raus.« Sie drehte sich auf den Rücken.
    »Aber am Ende wird doch alles gut, oder?«
    »Mit sechzehn haben wir das jedenfalls geglaubt.«
    »Oh ja, als wir nicht schwanger geworden waren. Gott, wir hatten ja keine Ahnung.«
    »Ich glaube, wir dachten, das wär‘s, stimmt‘s? Wir wüssten, wo‘s langgeht.«
    »Und jeden Augenblick stünde der Ritter in glänzender Rüstung draußen vor der Tür und würde bloß noch ein paar Münzen in die Parkuhr stopfen ...«
    »Ist doch nicht zu fassen, dass unsere beiden Prinzen schon ´ne Glatze kriegen, oder?«, sagte Tashy nachdenklich.
    »Deiner hat aber Vorsprung«, nahm ich Olly in Schutz.
    »Das liegt an all dem Testosteron, das sich bei ihm angestaut hat, weil ich dauernd zu müde bin, ihn zu vögeln. Bloß weil mich die Planung dieser verdammten Hochzeit total fertig macht.«
    »Männer kriegen Glatzen, wenn man sie nicht regelmäßig vögelt? Dann hätten wir Prinz Edward ja doch retten
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