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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück
Autoren: Jenny Colgan
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Clell, da steht, ich sei eine dumme Nuss! NUT steht da!«
    Auf der Karte stand tatsächlich in Großbuchstaben NUT.
    O Gott. War ich in einer geschlossenen Anstalt? Hatte ich das alles nur geträumt? Litt ich an geistiger Umnachtung? War Clelland womöglich mein Arzt? Ich meine, was war passiert ... das war doch unmöglich. Vielleicht war ich in einem Hochsicherheitstrakt gelandet. Vielleicht...
    »Beruhige dich«, sagte Clelland, der sich die Karte ansah und wohl ahnte, was mir durch den Kopf ging. »Du bist keine dumme Nuss.«
    »Bist du sicher? Vielleicht plappere ich ja gerade wirres Zeug.«
    »Tust du auch. Und warte erst mal, bis du das hier siehst.« Er gab mir etwas. »Schau es dir ganz genau an.«
    Das tat ich. Clelland behielt mich scharf im Auge und wartete meine Reaktion ab. Ich scheuchte die Vögel in den Bäumen auf.
    »National Union of Teachers? Die Lehrergewerkschaft?«
    Er fing an zu lachen.
    »Ich bin Lehrerin!!!!??????«
    »Auf jeden Fall besser als Buchhalterin.«
    »Ich bin Lehrerin!!!!????«
    »Ach, komm schon, denk doch mal an die Ferien.«
    Er tastete nach meiner Hand und nahm sie, während wir unter den Bäumen entlangschlenderten.
    »Ich will doch schwer hoffen, dass ich Kunstlehrerin bin.«
    Er gluckste. »Du solltest lieber aufhören, mit deinen Schützlingen zu flirten.«
    »Scheiße!!«
    Mein Handy klingelte. Der Klingelton war »Colourblind«.
    »Ich glaube, du hast das Telefon von einem deiner Schüler mitgenommen.«
    »Ich glaube nicht«, widersprach ich und schaltete es umgehend ab. »Er ist Arzt und persischer König, musst du wissen. Gute Mischung.«
    Er lächelte. »Tja, besser als ein alter Weltverbesserer wie ich.«
    »Wer ist hier alt?«, fragte ich.
    Ich spähte in die Dämmerung, die sich um uns herum ausbreitete. Die gesamte Hochzeitsgesellschaft war, wie es schien, auf den Beinen und suchte uns. Die letzten Strahlen der spätsommerlichen Abendsonne ließen Tashys Brautkleid aufleuchten. In der Ferne sah ich Justin. Er jagte Kathleen über eine Wiese, Tashs kleine Nichte, die ihrem süßen Empirekleid nach zu urteilen wieder die Ehre hatte, als Brautjungfer zu fungieren. Ihr Lachen und Kreischen drang bis zu uns herüber. Ich lächelte ihn an, und plötzlich wurde mir ganz warm ums Herz. Die ganze Zeit war ich hin und her gerissen gewesen, zwischen zwei Leben, zwischen zwei Welten, zwischen verschiedenen Menschen, zwischen Familie und Freunden.
    Wir waren hier zu zweit. Aber ich fühlte mich überhaupt nicht hin und her gerissen.
    »Lust auf ein kleines Versteckspiel?« Ich zwinkerte ihm zu.
    »Jawohl, Frau Lehrerin!«
    Also versteckten wir uns hinter einem Baum. Und er nahm mich in die Arme, und ich wehrte mich nicht. Und dann küsste ich ihn und wurde geküsst, und zwar richtig. Wie eine Erwachsene. Ohne Anleitung und ohne Zurückhaltung, bloß mit purer, vollkommener, wie füreinander geschaffener Leidenschaft. Wir brauchten keine Worte, wir mussten nicht mal denken. Um es mit den Worten der Spiee Girls zu sagen, einer Band, an die Stanzi sich nicht mal mehr erinnern konnte: Two became one - Zwei wurden eins.
    Nachher schnitzten wir, aus reiner Ungezogenheit und weil es was typisch Teenie-mäßiges war, unsere Initialen in einen Baum. Die werden also wohl auch in diesem Jahr noch da sein, wenn wir wieder hinfahren. Um unseren eigenen ganz besonderen Tag zu feiern. Der hoffentlich genauso besonders wird wie der von Tashy und Olly, aber auf ganz, ganz, ganz andere Art.
    Ich glaube, ich halte mich lieber an Eclairs.
    ------ ENDE ------

Danksagung
    Mein Dank geht an Ali »the Top« Gunn, Lynne Drew, Maxine Hitchcock, Fiona Mcintosh, Jane Harris, Martin Palmer und alle bei HarperCollins, ganz besonders die Vertreter, Nick Marston, Tally Garner, Camilla, Carol Jackson, Stephanie Thwaites und alle bei Curtis Brown, Rachel Höre, Deborah Schneider und Emma Draude.
    Katrina, Karen, Shappi, Salty Sandra, Danuta da Rhodes, die »Writer‘s Blockettes«, ohne die dieses Buch nur halb so gut wäre wie es ist, Mueller und Roni, Alex (vor allem für die Website), Kate Rusby und John »das Klavier ist eigentlich mein Hauptinstrument« McCusker, Robin, Dominic, Michael und Mary Colgan. Kein Dank an Darius Daneshs Management ... beim nächsten Mal halten wir uns auf jeden Fall an Justin Timberlake ...
    Leider hat das Leben keine Rückspultaste. Oder doch?
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