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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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affair!«  Wenige Augenblicke später stellt sie mich durch.
   »Mama«, höre ich meinen Sohn winseln. Nicht, Hi Mum. Mama! Und ich weiß, dass etwas Schlimmes passiert ist.«
   »Larissa hatte einen Autounfall. Schon heute Morgen. Sie liegt auf der Intensivstation. Es besteht akute Lebensgefahr.«
   »Oh, mein Gott! Und die Jungs?«, schreie ich hysterisch und von einem Moment zum anderen verstummen alle Gäste um mich herum und starren mich an.
   »Ich weiß noch nichts. Ich weiß gar nichts. Ich hab es doch auch erst vor fünf Minuten erfahren. Ich nehme den ersten Flieger, den ich bekommen kann. Allerdings werde ich nicht vor morgen eintreffen können. Bitte Mama, halte du den Kontakt zum Krankenhaus. Ich gebe dir auch die Telefonnummern unserer Nachbarn und Freunde gleich durch. Versuche bitte, etwas heraus zu bekommen. Ich mache mich jetzt auf den Weg zum Flughafen. Und melde dich sofort, sobald du etwas erfahren hast.« Ich bin erst starr und steif vor Schreck, bevor mein ganzer Körper beginnt zu zittern. In die erwartungsvollen Gesichter meiner Gäste stammle ich nur »Unfall, Larissa, Kinder. Ich muss nach Frankfurt. Jetzt sofort.« Völlig kopflos laufe ich nach draußen und suche in der Handtasche meinen Schlüssel und auf dem Parkplatz meinen Wagen. Martin folgt mir und ich schreie »Wo ist mein Auto?«
   »Beruhige dich, Lotte. Dein Wagen steht bei dir zu Hause vor der Tür.«
   »Ich muss nach Frankfurt. Jetzt sofort!«
   »Ja, ist gut. Aber jetzt holst du erst einmal tief Luft. Dann fahren wir zu dir nach Hause. Du telefonierst und ich kümmere mich derweil um die Flüge. Okay?« Er nimmt mich fest in seine Arme und ich spüre, dass durch seine innige Berührung der Druck in meiner Brust langsam nachlässt, sich der Kloß in meinem Hals löst und den Weg für meine Tränen frei macht.
   »Um die Flüge?«, schluchze ich.
   »Ja sicher. Ich werde dich begleiten. Was hast du denn gedacht?«
  
Schon der zweite Anruf von der Telefonliste brachte die erste Erlösung. Sabine Burchard, die Nachbarin von Julian und Larissa sprach die befreienden Worte aus, auf die ich so hoffte.
   »Nein, Frau Talbach, die Kinder waren nicht mit im Wagen. Sie sind beide hier. Larissa wollte heute Morgen nur noch kurz Blumen kaufen und hat sie für den kurzen Moment bei mir gelassen. Als sie nach zwei Stunden immer noch nicht wieder zurück war, fing ich an, mir Sorgen zu machen und habe die Polizei informiert. Wissen Sie schon mehr über ihren Zustand? Mir gibt man keine Auskunft.« Mir fällt ein zentnerschwerer Stein vom Herzen und ich blicke erleichtert zu Martin. Aber er schüttelt den Kopf und sagt, dass es keine Flüge mehr nach Frankfurt gehen.
   »Die letzte Abendmaschine ist bereits weg.« Zuhause angekommen informiere ich Julian. Er wird am nächsten Tag gegen zehn Uhr in Frankfurt ankommen.
   »Ich werde mich gleich mit dem Auto auf den Weg machen.« Julian widerspricht und auch Martin zeigt mir, dass er das für eine dumme Idee hält. Er nimmt mir das Telefon aus der Hand und redet mit meinem Sohn.
   »Hallo, Herr Talbach. Hier spricht Martin Seibert. Ich halte es für keine gute Idee, dass Ihre Mutter in ihrem aufgewühlten Zustand jetzt mit dem Auto fährt. Ich werde sie morgen früh in die erste Lufthansa Maschine setzen. Dann landet sie um 8.15 h und nimmt sich ein Taxi. Was meinen Sie?« Das Telefon ist auf Lautsprecher gestellt und ich kann hören, wie Julian ihm antwortet.
   »Versuchen Sie es. Aber mir scheint, Sie kennen meine Mutter nicht. Wenn sie sich etwas in Kopf setzt, ist es schier unmöglich, sie davon abzubringen. Also viel Erfolg. Ich muss jetzt Schluss machen.«

Der Anruf im Krankenhaus versetzt mir einen kräftigen Stoß. Larissas Zustand wird als sehr kritisch beschrieben. »Wir haben wenig Hoffnung«, sagt die Stationsschwester. Ich hinterlasse meine Handy Nummer und bekomme einen Weinkrampf. Martin öffnet Anja die Tür. Sie wird von ihm über den Stand der Dinge in kurzen Worten aufgeklärt. Über ihren Vorschlag, zur Feier zurückzukehren, schüttel ich fassungslos den Kopf.
   »Du denkst, ich kann jetzt Party machen, während Larissa um ihr Leben kämpft?« Martin schließt hinter ihr die Tür und kommt zu mir aufs Sofa. Er sagt nichts, sondern nimmt mich in die Arme und küsst meinen Kopf. Sein wortloser Trost tut so gut. Noch nie zuvor habe ich dieses Gefühl gespürt. Ich kritischen Momenten war ich stets allein. Das
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