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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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ich Herrn CEO Martin Seibert sprachlos.

Für mich ist dieses Wochenende das schönste seit Jahresbeginn. Ach was sage ich denn. Ohne Übertreibung, es ist das schönste seit Jahren!
   »Ja, das waren tolle Tage. Das machen wir bald wieder«, verspricht Martin mir und verabschiedet sich bis Ende der Woche. Termine! Termine!

Julian erwartet mich schon. Er sitzt am Küchentisch vor seinem Notebook und bittet mich, neben ihm Platz zu nehmen.
   »Wir müssen über die Kinder sprechen. Elias muss eingeschult werden und auch für Valentin brauchen wir einen Kindergartenplatz«, sage ich und schenke mir eine Tasse Tee aus der Kanne ein, die mein Sohn für unsere Besprechung zubereitet hat.
   »Ich möchte, dass die Kinder bei mir leben. Schließlich bin ich ihr Vater.« Er schaut mich nicht an, denn er weiß, dass seine Entscheidung mir nicht gefällt. Mit gesenktem Blick fährt er fort. »Ich habe ein Haus in Memphis gemietet. Schau her.« Er dreht sein Notebook um und zeigt mir Bilder von einem zweistöckigen Haus im Kolonial Stil. Weiße Holzfassade, Sprossenfester und dunkelrote Fensterklappläden. »Das Haus hat sechs Zimmer und drei Bäder. Es liegt auf einem herrlichen Grundstück von fast 1200 qm. Ich habe Elias schon in der Schule angemeldet und auch einen Kindergartenplatz für Valentin organisiert.« Ich schlucke und schüttel verständnislos den Kopf.
   »Die Kinder sind gerade dabei, sich wieder zu fangen. Sie haben erst vor kurzem ihre Mutter verloren. Jetzt willst du ihnen auch noch die Oma nehmen? Julian, du bist den ganzen Tag geschäftlich unterwegs! Wie willst du dich um die Jungs kümmern? Du hast doch nicht ernsthaft vor, sie in die Obhut einer Fremden zu geben.«
   »Nein, keine Nanny, Mum. Ich bitte dich, mit uns zu kommen. Du hast vollkommen Recht. Die Kinder brauchen dich. Und ich dich auch, mehr als je zuvor.«
   »Du forderst von mir, hier alles aufzugeben? Ich habe ein Geschäft! Eine Beziehung! Und was ist mit Kurt? Er ist zehn Jahre alt. Soll ich ihm einen fünfzehnstündigen Flug zumuten?«
   »Du musst entscheiden, was dir wichtiger ist. Deine Familie oder das Leben hier. Seit Monaten beklagst du dich, dass dir die Arbeit zu schwer wird. Du bist lediglich die Zweitfrau eines verheirateten Mannes! Und Kurt wird die Reise schon überstehen.«
   »Weißt du überhaupt, was du da von mir verlangst?«
   »Ich verlange nichts von dir. Ich erwarte nur, dass du mich nicht hängen lässt. Wir haben doch nur uns beide. Auf wen könnte ich denn bauen, wenn nicht auf dich.«
Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Julian drängt mich, eine Entscheidung zu treffen.
   »Wann hast du denn unsere Umsiedelung geplant?«
   »In zwei Wochen. Du hast also ausreichend Zeit, alles zu regeln.«

Ich bekomme die ganze Nacht kein Auge zu. Meine fünf Uhr Guten Morgen SMS löst eine Tränenflut aus. Bis King Kong seinen morgendlichen Weckeinsatz einleitet, flenne ich in mein Kissen. Ich bin nicht hin und her gerissen. Ich bin zerrissen. Mein Nachbar hat es geschafft, auch die Kinder zu wecken. Meine Tür zum Schlafzimmer öffnet sich und zwei kleine Zwerge springen mit voller Wucht in mein Bett. Ich erhalte Küsse und Umarmungen und muss den beiden haarklein berichten, was ich am Wochenende ohne sie angestellt habe. »Ich hab dich sooo vermisst«, flüstert Elias und Valentin verkündet stolz, dass er die letzte Nacht nicht ins Bett gemacht hat. Mit verheulten Augen bereite ich das Frühstück zu. Mein Herr Manager Sohn trinkt im Stehen seinen Kaffee und verabschiedet sich mit den Worten »Danke, Mum. Schau nicht so traurig, Memphis wird dir gefallen.«

Anja ist außer sich vor Wut.
   »Das ist emotionale Erpressung. Ich könnte deinem verwöhnten Einzelkind den Hintern versohlen. Was denkt er sich? Du hast dich mehr als dein halbes Leben lang für ihn krumm gelegt. Das muss doch mal ein Ende haben.«
   »Dass er jetzt Witwer und ein alleinerziehender Vater ist, hat er sich nicht ausgesucht. Also sei nicht ungerecht.«
   »Und was sagt Martin dazu?« Ich schlucke.
   »Er weiß es noch nicht. Ich habe bis Donnerstag Zeit mir zu überlegen, wie ich es ihm sagen soll.«
   »Ich hoffe, du kommst bis dahin zur Vernunft und überlegst es dir noch einmal.«

Lena und Lisa haben die Enkel mit zum Schwimmen genommen. Die Stille im Haus macht mich noch nervöser, denn ich weiß, dass heute die Beichte an meinen Liebsten erfolgen muss. Er ist schon auf dem
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