Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Millionaers

Der Kuss des Millionaers

Titel: Der Kuss des Millionaers
Autoren: KATHERINE GARBERA
Vom Netzwerk:
1. KAPITEL
    „Jeremy Harper möchte dich sehen.“
    „Schick ihn bitte herein, Shelley“, bat Isabella McNamara ihre Assistentin, obwohl Jeremys Name nicht auf ihrem Terminkalender eingetragen war. Sie legte den Hörer auf, lehnte sich in ihrem bequemen Ledersessel zurück und holte tief Luft. Es würde ein ganz normales Meeting werden. Sie arbeitete ständig mit erfolgreichen Geschäftsmännern zusammen. Mit Jeremy würde es nicht anders sein als mit allen anderen.
    Ja, sicher, rede dir das ruhig ein.
    Bella trocknete sich die vor Aufregung feuchten Handflächen an ihrem Seidenrock und bereute es sofort. Sie wollte den Charme und das Selbstbewusstsein einer Angelina Jolie ausstrahlen. Also atmete sie erneut tief ein und wiederholte die Worte in Gedanken – ruhig, cool, clever.
    Mit Jeremy war es eben immer anders. Sie hatte ihn ge nau zwölf Mal gesehen in den vergangenen drei Jahren, und nach jedem Treffen waren ihr Verlangen und ihre Sehnsucht nach diesem Mann größer geworden. Da sie im Grunde ihren Körper schon so gut wie an ihn überschrieben hatte, musste sie jedes Mal daran denken, wie es sein mochte, seine nackte Haut an ihrer zu spüren.
    Lieber Himmel, auf was für Ideen brachte er sie? Bella wusste, dass hier nicht wirklich Sex im Mittelpunkt stand. In erster Linie ging es um das Geld, das sie so dringend ge braucht hatte. Und trotzdem, sobald sie in Jeremys Nähe war, konnte sie einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Bella wusste natürlich, warum er hier war. Vor genau drei Jahren hatte sie sich auf das Geschäft mit ihm eingelassen. Jetzt war die Frist abgelaufen. Jeremy war hier, um die Schulden einzutreiben.
    Die Tür zu ihrem Büro wurde geöffnet, und Bella stand auf, um ihn zu begrüßen. Er trug seinen Anzug von Dolce & Gabbana mit der gleichen Lässigkeit wie ein Teenager Jeans und T-Shirt. Wie selbstverständlich kam er hereingeschlendert, als wäre er hier zu Hause.
    Bella hielt den Atem an und wünschte insgeheim, sie würde ihn nicht so attraktiv finden. Sie versuchte angestrengt, den würzigen Duft seines Aftershaves zu ignorieren – und die Art, wie er sie aus den auffallend blauen Augen ansah.
    Er war eine Art Teufel für sie, der Mann, dem sie ihre Seele verkauft hatte. Und jetzt war er gekommen, um sie zu holen. Beunruhigt verschränkte Bella die Arme vor der Brust und redete sich verzweifelt ein, dass sie keine Angst zu haben brauchte vor diesem knapp eins neunzig großen Mann. Es gelang ihr nicht.
    „Hallo, Bella.“
    Es klang tief und leise. Bella hatte unzählige Male am Telefon mit ihm gesprochen. Trotzdem erschauerte sie jedes Mal, wenn sie seine aufregende Stimme hörte.
    „Jeremy“, sagte sie und erinnerte sich unwillkürlich an einen Rat, den ihre Mutter ihr gegeben hatte. Zeig ihnen nie, dass du nervös bist . Zwar hatte ihre Mutter sich auf den Jetset von Palm Beach bezogen, zu dem sie einmal gehört hatten. Aber der Rat galt sicher auch, wenn man es mit aufregenden Milliardären zu tun hatte. „Setz dich doch.“
    Er nahm in einem ihrer Besuchersessel Platz, worauf Bella sich ebenfalls wieder setzte. Sie zog eine Schreibtischschub lade auf und strich über den mit Juwelen besetzten Montblanc-Füllfederhalter, den Glücksbringer, der einst ihrer Mutter gehört hatte. Sie schloss kurz die Finger darum, bevor sie ihn herausnahm und auf den Schreibtisch legte.
    „Was kann ich für dich tun?“, fragte sie. Vielleicht war er ja aus einem ganz anderen Grund gekommen. Vielleicht wollte er nur, dass sie die Verpflegung für eine Firmenparty lieferte oder für das jährliche Familienfest am vierten Juli.
    „Ich glaube, das weißt du.“
    Bella schluckte. Keine Familienfeier. „Die Zeit ist also um“, murmelte sie.
    Er lachte. Der sonore Klang seiner Stimme erfüllte den ganzen Raum. Einen Moment lang vergaß Bella ihre Nervosität und die Tatsache, dass Jeremy alle Trümpfe in der Hand hielt.
    „Ich hatte gehofft, die Zeit nimmt dir die Angst.“
    „Ich habe keine Angst vor dir“, log sie.
    Dabei war es ihr eigentlich egal, ob Jeremy wusste, wie ihr zumute war. Fast ihr ganzes Leben lang musste sie mit Menschen zurechtkommen, von denen sie sich bedroht fühlte. Vor allem seit dem Tod ihres Vaters und seit sie erfahren hatten, dass das Vermögen weg war. Bella hatte gelernt, den Spott derer, die einmal ihre Freunde gewesen waren, nicht mehr zu fürchten.
    Der Zukunftsangst hatte sie sich nochmals gestellt, als ihre Mutter vier Jahre später gestorben war und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher