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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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Weg, wie er per Kurzmitteilung angekündigt hat und ich knete schon seit Stunden kiloweise Hefeteig, um nicht vorher den Verstand zu verlieren.
   »Du backst wieder? Was habe ich verpasst?« ruft er mir schon durch den Garten zu. »Meine Güte war das eine lange Woche ohne dich.«
   »Es waren vier Tage«, sage ich und schmiege mich ganz fest an ihn. Wo die Jungs sind, will er wissen und ich flüstere, dass wir allein sind. Seinen zarten Kuss erwidere ich fordernd. »Wow, was für eine Begrüßung. Daran könnte ich mich gewöhnen.« Sag doch so was nicht, denke ich und wünsche mir, dass er aufhört, genau das Falsche zu sagen.
   »Ja, komm«, sage ich und laufe ins Dachgeschoss. Immer wieder umgreifen meine Hände seinen Kopf und ich schaue ihn an. Ich will mir sein Gesicht als festes Standbild in mein Hirn einbrennen. Er lächelt amüsiert und fragt mich, was denn heute mit mir los sei. »Nicht aufhören«, winsel ich und er lässt abrupt von mir ab.
   »Ich kann nicht mit dir schlafen, wenn du weinst. Was ist passiert? Warum bist du so traurig?« Ich setze mich auf und hole die tief Luft.
   »Die Kinder. Julian geht mit den Kindern nach Memphis.«
   »Ach, Lotte. Das war doch abzusehen. Du kannst sie doch jederzeit besuchen. Bestimmt kommen sie in den Ferien auch gern zu uns. Du wirst sie genauso oft sehen wie früher. Vielleicht sogar öfter. Kopf hoch und verbreite nicht so eine Weltuntergangsstimmung.«
   »Julian hat mich gebeten, sie zu begleiten«, sage ich leise. »Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, glaub mir.« Martin setzt sich auf und schaut mir direkt in die Augen.
   »Du hast dich schon entschieden?«
   »Ich habe zugesagt.« Martin starrt mich eine Weile ungläubig an. Dann steigt er aus dem Bett und zieht sich an. Er atmet schwer und sein liebes Gesicht verzieht sich zu einer eiskalten Maske. Er redet nicht, er schreit.
   »Du hast gesagt, du hast mich lieb. Wir wollten miteinander leben. Zusammen alt werden. Oder war das nicht ernst gemeint? Bin ich für dich nur eine deiner Quartalsliebschaften und meine Zeit ist jetzt abgelaufen?«
   »Sag das doch nicht! Du weißt genau, dass das nicht stimmt!«
   »Was denn?«
   »Ich liebe dich. Aufrichtig! Für keinen anderen Mann der Welt, hätte ich meine Regeln gebrochen, geschweige denn, mir eine feste Beziehung vorstellen können.«
   »Dann verstehe ich dich nicht! Tut mir leid, Lotte. Das wirst du mir erklären müssen.« Ich stehe auch auf, ziehe mir ein Shirt über und stelle mich direkt vor ihn.
   »Ich habe mich nicht gegen uns entschieden, weil ich dich nicht genug liebe, sondern ich habe mich meiner Verantwortung gebeugt. Verstehst du das nicht?« Scheinbar nicht, denn er verlässt wutentbrannt das Schlafzimmer. Kurz darauf höre ich die Haustür laut zuknallen. Mit Vollgas verlässt sein Porsche unsere Einliegerstraße und ich fühle mich wie amputiert.

Bis auf die Betten und zwei Koffer Kleidung für die Kinder und mich, habe ich das Dachgeschosse bereits geräumt. Um die fünfzig Umzugskartons stapeln sich im ganzen Haus. Anja und ich stehen gemeinsam in der Küche und bereiten das Fest vor. Ich nenne es Geburtstagsnachfeier, obwohl es meine Abschiedsfeier ist. Martin hat die ganze Woche nicht auf meine Anrufe, Mails und Kurznachrichten reagiert. Ich greife in die Trickkiste und rufe ihn von Anjas Handy an und habe Erfolg.
   »Wir fliegen morgen. Heute Abend nehme ich Abschied von allen Freunden. Es gibt einen Umtrunk in meiner alten Küche. Kommst du auch?«
   »Ich kann nicht, Lotte.«
   »Verstehe. Wichtige Termine!«
   »Nein, das ist es nicht. Ich bin einfach zu traurig.«
Na bravo. Nur weiter so. Ich bin ja auch noch nicht unglücklich genug.
   »Hör doch bitte, ich würde so gern....Martin?« Das gibt es doch nicht. Er hat einfach aufgelegt.
   »Er hat das Gespräch ohne Gruß beendet! Wer ist er denn, dass er mich so behandeln darf?«, rufe ich zornig aus. Ich lasse mich nicht abkanzeln. Auch nicht von CEO Martin Seibert. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch fahre ich in die Hafencity. Sein Porsche parkt auf dem Stellplatz Nummer 1 vor dem Gebäude der Solution Partner.
   »Zu Herrn Seibert bitte. Melden Sie Frau Talbach an und sagen Sie ihm gleich, dass ich mich weder wegschicken, noch anderweitig abwimmeln lasse.«
   »Herr Seibert ist heute gar nicht im Haus«, sagt die junge Empfangsdame.
   »Sein Wagen steht
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