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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
Autoren: Pamela Palmer
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1
    Acht Tage zuvor
    Mit einer geschickten Drehung wich Kieran dem Tritt seines Gegners aus, ließ gleichzeitig sein eigenes Bein vorschwingen und schickte sein Gegenüber damit unsanft auf den harten Holzfußboden.
    »Nicht schlecht!«, sagte Kieran, während er dem anderen die Hand reichte und auf die Beine half. »Noch mal.«
    Der Junge stöhnte zwar, nickte jedoch und strich sich eine schweißnasse Haarsträhne aus den Augen. Die Sporthalle am Rande von Dublin besaß keine Klimaanlage, und so war es trotz der spätfrühlingshaften Außentemperaturen drinnen sehr warm. Es roch nach Schweiß und harter Arbeit. Mehr als vierzig neue Rekruten befanden sich gerade beim Training. Während sich die beiden Männer umkreisten, rief Kieran der Gruppe zu: »Achtet auf die Hände eures Gegners. Ihr müsst immer wissen, wo sie gerade sind. Die Hände sind die gefährlichste Waffe der Zauberer.« Er brauchte nicht hinzuzufügen, dass ein Zauberer in der Lage war, einen Therianer mittels einer einzigen Berührung in seinen Bann zu schlagen und zu einer gefügigen Marionette zu machen, die gegen die eigenen Kameraden eingesetzt werden konnte. Gefangenschaft oder der Tod waren die Alternativen. Dass die Therianer schon seit Jahrtausenden Krieg gegen die Zauberer führten, wussten seine Rekruten nur allzu gut.
    Glücklicherweise besaßen die Therianer den Zauberern gegenüber klare Vorteile im Hinblick auf ihre Muskelmasse. Einst waren sie ihnen sogar in noch anderen Bereichen überlegen gewesen. Es hatte eine Zeit gegeben, da alle Therianer Gestaltwandler gewesen waren, die sich ganz bewusst in ihre Tiere verwandeln konnten. Doch jene Zeiten waren vor fünf Jahrtausenden zu Ende gegangen, als sich Zauberer und Therianer für einen kurzen Zeitraum verbündet und den Großteil ihrer Macht geopfert hatten, um die Dämonen zu besiegen, die auf der Erde ihr Unwesen trieben. Das gemeinsame Vorgehen war von Erfolg gekrönt gewesen. Seither waren die Dämonen in einer verwunschenen Klinge gefangen, aus der sie nicht entkommen konnten. Aber die von beiden Rassen verpfändeten Kräfte waren nie mehr zurückgekehrt. Als ein wenig Ruhe eingekehrt war, hatte nur jeweils ein Therianer je Art die alte Macht wiedererlangt, sich in sein oder ihr Tier zu verwandeln. Diese wenigen, die Stärksten und Besten ihrer Linie, hatten sich zusammengeschlossen und waren seither als die Krieger des Lichts bekannt.
    Die übrigen Therianer, auch Kieran, verwandelten sich nur in ihren Träumen und kämpften auf Menschenart gegen ihre Feinde, mit Fäusten und Messern.
    Sein Gegner stürzte sich erneut auf ihn, vernachlässigte dabei jedoch die eigene Deckung, sodass Kieran ihn leicht über die Schulter werfen konnte. »Halt deinen Schwerpunkt tief, Kumpel. Versuch’s noch mal.«
    Der Mann sah aus wie dreißig, konnte aber alles von fünfundzwanzig bis tausend oder älter sein, da kein Unsterblicher mehr alterte, sobald er ausgewachsen war. Er krümmte sich einen Moment lang und schnappte nach Luft. »Irgendwelche Nachrichten vom neuen Fuchs?«
    Letzten Monat war der Fuchs-Wandler während eines Angriffs der Zauberer ums Leben gekommen. Die Krieger des Lichts waren ein eher verschlossener, wortkarger Haufen, und selten drangen Einzelheiten über sie zur breiten Masse der Therianer durch. Aus dem Tod des Fuchs-Wandlers war jedoch kein Geheimnis gemacht worden. Wenn ein Krieger starb, ging der Tiergeist auf denjenigen über, der als Nächstes an der Reihe war – auf den stärksten Therianer mit der entsprechenden Gestaltwandler- DNA –, und zeichnete ihn, sodass er den Platz des toten Gestaltwandlers einnehmen konnte. Es konnte Wochen, ja manchmal Monate dauern, ehe der Geist des Tieres schließlich seine Wahl traf, und in dieser Zeit herrschte in der gesamten Therianergemeinde immer große Unruhe, da sich jeder fragte, ob er … oder sie … vielleicht derjenige war.
    Kieran schüttelte den Kopf. »Nein, nichts.« Ein Funke Hoffnung tanzte in seiner Brust, weil nicht ausgeschlossen war, dass er derjenige war. Im Gegensatz zu den meisten Therianern war er sich sicher, dass er die Fuchs-Wandler- DNA in sich trug. Nach fünftausend Jahren wussten nur noch die wenigsten Therianer etwas über ihre Abstammung. Aber Kierans Vater war alt und nur wenige Jahre nach dem großen Opfer geboren worden. Und die Mutter seines Vaters war von Geburt an eine Fuchs-Wandlerin gewesen.
    Beide verfügten über eine ausgeprägte Intuition und wussten Dinge oft, ehe sie geschahen.
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