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Eine Meerjungfrau am Haken

Eine Meerjungfrau am Haken

Titel: Eine Meerjungfrau am Haken
Autoren: Bobbi JG Weiss und David C. Weiss
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Dunkelheit leben? Wir sind Meermenschen, keine Vampire!“
    „He, seht nur!“, rief jemand von weiter unten. „Die Steine und der Kies sind weg. Hier ist alles schlammig! Wie sollen wir das denn sauber halten?“
    Ein Meermädchen fischte Pflanzenreste aus ihrem Haar. „Igitt, ist das eklig!“
    Eine Meerfrau schlug nach kleinen Fischen, die um ihren Kopf schwammen. „Diese Viecher sind wie Mücken!“, meckerte sie.
    Hyppshot näherte sich neugierig einem Algenwald und starrte in ihn hinein. Plötzlich stieß sie einen spitzen Schrei aus und schwamm in Panik davon. Die anderen folgten ihr ebenso panisch, als sie den Hai sahen, vor dem sie geflohen war.
    Sabrina schwamm hinter ihnen her und versuchte nicht zu schreien. Der Hai ließ jedoch schnell von ihnen ab. Offenbar hatte er schon gefressen.
    Die Keftiu versammelten sich im Park zur Lagebesprechung. „In dieser Todesfalle werden wir nicht bleiben!“, brüllte Ugawp.
    „Todesfalle! Todesfalle!“, riefen die Keftiu. Dann jammerten sie in einer Lautstärke, die alles übertraf, was Sabrina bisher erlebt hatte.
    Sabrina wollte sie beruhigen. Mit magisch veränderter Stimme rief sie: „Macht euch keine Sorgen! Ihr werdet euch an das neue Umfeld gewöhnen! Es ist schön hier, ehrlich! Dies sind die Grenzenlosen Wasser, von denen ihr geschwärmt habt. Zwar gibt es hier Lebewesen, die euch fremd sind, aber ihr werdet mit ihnen klarkommen. Hier gehört ihr hin, das habt ihr selbst gesagt!“
    Die Keftiu achteten überhaupt nicht auf sie. Doch dann begann mit einem Mal der Boden zu beben. Ihr Jammern verstummte sofort. „Das Ende ist gekommen!“, rief Hyppshot. „Hurra!“
    „Hurra!“, stimmten die anderen freudig ein.
    Aus dem Nichts ertönte eine tiefe, grollende Stimme: „Nein! Nicht ihr schon wieder!“
    Der Meerboden bebte noch heftiger und das totale Chaos brach aus. Die Keftiu winselten und jammerten und schrieen.
    Der Boden bäumte sich auf und erzeugte kleine, schnelle Wasserströmungen, die alle aus dem Gleichgewicht brachten. Mittendrin befand sich die Meerjungfrau Sabrina, die nicht mehr ein noch aus wusste. Alles, was sie bisher für die Keftiu getan hatte, war bei den Meermenschen auf Ablehnung und Geringschätzung gestoßen. Jetzt hatte sogar der Ozean genug.
    Sabrina ließ den Z44 fallen und jammerte: „Ich wollte doch nur helfen! Ich wollte doch nur helfen!“
    „Seht!“ Phinikas deutete auf die Geheiligte Mauer. Sabrina schaute sich um. Sie leuchtete geheimnisvoll auf, dann erschien das Gesicht eines alten Mannes.
    Das Seebeben hörte schlagartig auf und Stille machte sich breit.
    „Das Große Gesicht!“, rief Hyppshot. „Wir sind gerettet!“
    Die Keftiu begannen erleichtert loszuplappern, verstummten jedoch erneut, als das Große Gesicht donnerte. „DU DA! MÄDCHEN!“
    Sabrina deutete auf sich. „Wer? Ich?“
    „JA, DU!“ Das Große Gesicht sah sie an. „KOMM! WIR MÜSSEN REDEN!“
    Im nächsten Augenblick war Sabrina wieder ein ganz normaler Mensch. Sie hatte festen Boden unter den Füßen, oder vielmehr einen wunderschönen Teppich, der den Fußboden einer Privatbibliothek bedeckte. An den Wänden standen hohe, reich verzierte Holzregale, in denen Hunderte, nein Tausende Bücher Platz fanden. Zwischen den Regalen hingen Gemälde und sogar ein echter mittelalterlicher Wandteppich. Das einzige weitere Möbelstück im Raum war ein alter Schreibtisch samt passendem Stuhl.
    Durch ein Flügelfenster drang wärmendes Sonnenlicht und ein hauchdünner Vorhang flatterte leicht in einer sanften Brise. Draußen konnte Sabrina eine Parkanlage erkennen. An irgendwas erinnerte sie das alles.
    Der Mann neben ihr erinnerte sie ebenfalls an jemanden. Klar, er war das Große Gesicht der Keftiu. Während er sie neugierig anschaute, fiel ihr plötzlich auf, dass sie ihn kannte. „Sie sind Mesmer!“

18. Kapitel
    „Selbstverständlich! Wer sollte ich denn sonst sein?“ Professor Austin Theobald Mesmer spitzte die Lippen. „Die Frage ist eher, wer du bist!“
    Sabrina wusste nichts zu sagen. Nach den Ereignissen der letzten zwei Stunden wusste sie selbst nicht mehr, ob sie Fisch oder Mensch war. Schließlich sagte sie: „Sie sind also nicht tot!“
    Mesmer legte seine Stirn sorgenvoll in Falten. „Sollte ich das denn sein?“
    „Ja! Also, nein. Oh, Mann“, stotterte Sabrina. Allmählich fing sie sich. „Ich habe Sie überall gesucht. Alle denken, Sie sind tot. Aber ich weiß, dass Sie eine Hexe sind. Sie wissen sicherlich auch schon,
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