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Eine Meerjungfrau am Haken

Eine Meerjungfrau am Haken

Titel: Eine Meerjungfrau am Haken
Autoren: Bobbi JG Weiss und David C. Weiss
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verwandeln.“ Wie gerne hätte sie die komplizierten Zaubersprüche mit Hilfe des Formelcheckers aktiviert. Doch sie fand es sicherer, nicht noch mal in seine Programmierung einzugreifen! Dann hatte sie eine Idee. Sie deutete auf sich:
     
    „ Will wie zuvor Meerjungfrau sein,
    ach, mach mich so, das wäre fein!“
     
    Ein Blitz, eine blubbernde Explosion, die Beine kitzelten und schon war Sabrina wieder eine Minimeerjungfrau im Aquarium. „Langsam gefällt mir dieses Gefühl von Schwerelosigkeit.“ Mit einem kraftvollen Schlag ihrer Schwanzflosse machte sie sich auf den Weg nach Atlantis. „Halt, oder ich... Ach, du schon wieder?“ Es war Amun Rahrah, der sie mit seinen Männern einkreiste. „Du bist mir ja eine schöne Botschafterin der Verdammnis!“, meckerte er und stieß mit seinem Dreizack nach ihr. „Erst verleugnest du dich und deine Aufgabe, dann erklärst du, das Ende der Welt sei gekommen, und was passiert? Nichts! Die Große Hand scheucht uns ein bisschen herum, zerstört den Marktplatz und hinterlässt ein paar entwurzelte Bäume. Und jetzt hast du die Nerven hier wieder aufzutauchen! Was bringst du dieses Mal? Eine Hummerplage?“ Er ließ Sabrina keine Gelegenheit zu antworten. „Komm mit! Der Maav-En will dir gewiss das eine oder andere sagen!“
    „Gut“, sagte Sabrina fröhlich. „Ich habe ihm nämlich auch einiges zu sagen.“
    Amun Rahrah und seine Männer schwammen los und scheuchten Sabrina vor sich her, vorbei an Restaurants, Kosmetiksalons, Kleidergeschäften und Museen, bis sie schließlich am Rathaus ankamen. Amun Rahrah winkte ihr einzutreten, dann schwamm er einen Gang hinunter. Er tut nur seine Pflicht, dachte Sabrina. Und er hat ja auch wirklich allen Grund, mir nicht zu trauen.
    Er hielt an einer Tür mit einem Perlmuttschild in Form einer Koralle und klopfte. Sabrina konnte nicht lesen, was da stand. Sie vermutete, dass es Griechisch war. Offensichtlich war dies das Büro von Ugawp, denn von drinnen hörte man die Stimme des Ehrenvollen Maav-En und Inhabers des Perlmutt-Thrones: „Herein!“
    Sabrina und Amun Rahrah traten ein. „Die Botschafterin der Verdammnis!“, stieß Hyppshot aus. Sie trieb links hinter Ugawp. Phinikas hatte sich zu seiner rechten Seite positioniert.
    Sabrina hatte beschlossen, die Initiative zu ergreifen, bevor die Keftiu sich wieder zankten. „Ich bin gekommen, euch zu retten!“, erklärte sie.
    Die Meermenschen stutzten. „Hast du vielleicht eine Identitätskrise?“, fragte Phinikas schließlich. „Erst wolltest du nicht die Botschafterin sein. Dann warst du sie doch, und jetzt behauptest du, du bist unsere Retterin? Vielleicht solltest du mal mit einem Berufsberater sprechen.“
    „Erst war ich es auch nicht, dann war ich es und jetzt...“, begann Sabrina. „Jetzt, jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, euch zu retten.“ Sie hob den Formelchecker hoch. „Seht ihr?“
    Hyppshot sah ihn argwöhnisch an. „Was ist das? Ein Sandwich?“
    „Es ist kein Sandwich!“, sagte Sabrina verärgert. „Es ist der Zauberkasten der Grenzenlosen Wasser. Mit seiner Hilfe kann ich euch und eure Stadt dorthin zurückschicken, wo ihr glücklich wart.“
    Die Keftiu sahen sie skeptisch an.
    „Ihr wolltet doch zurück zu den Grenzenlosen Wassern, oder?“, fragte Sabrina.
    „Leere Versprechungen“, murmelte Phinikas.
    „Woher sollen wir wissen, ob du die Wahrheit sagst?“, fragte Ugawp.
    Sabrina deutete auf den Z44. „Ich habe doch diesen Zauberkasten.“
    „Und ich habe Sodbrennen, wenn ich was Falsches esse“, spöttelte Hyppshot.
    „Nein! Hört mir doch zu“, bat Sabrina verzweifelt. „Ich kann euch zurück zu den Grenzenlosen Wassern bringen. Ihr werdet eurem Ende entgehen, zumindest heute. Bringt mich zum Marktplatz und ich werde es euch beweisen.“
    Die drei Alten schauten sich an. Schließlich nahm Phinikas eine seiner Schriftrollen zur Hand. „Im Buch Lügen haben kurze Beine steht geschrieben: ,Dessen Leben von Misstrauen geprägt ist, der ist paranoid.’ Wer weiß, vielleicht stimmt das. Wir sollten ihr also eine Chance geben, was haben wir schon zu verlieren?“
    Ugawp und Hyppshot nickten.
    Sabrina war überglücklich. Endlich! Sie sind einer Meinung! Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
    Die Meermenschen führten Sabrina zur Geheiligten Mauer am Marktplatz. Wie Amun Rahrah gesagt hatte, war der Platz vollkommen verwüstet. Überall lagen entwurzelte Bäume und Berge von Schlamm. Doch die Aufräumarbeiten liefen auf
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