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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge
Autoren: Dinah McCall
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vielleicht kann ich bei dieser Gelegenheit ja noch irgendetwas für Ihre Gäste mitbringen.“
    Calderone zögerte nur ganz kurz, dann nickte er. „Okay, aber nimm Alejandro mit.“
    Der Letzte, den Jonah bei dieser heiklen Mission dabeihaben wollte, war Caderones ältester Sohn, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als zustimmend zu nicken. „Sollen wir sonst noch etwas mitbringen?“
    „Frag die Köchin. Ich weiß nur, dass wir den besten Wodka und den teuersten Sake brauchen, der sich in ganz Bogotá auftreiben lässt.“
    Sake? Wodka?
    Es gab viele Leute, die beides tranken, aber Jonah war bereit, seinen Kopf zu verwetten, dass Calderones Gäste Bosse der japanischen Yakuza und der russischen Mafia waren. Falls das stimmte, konnte man davon ausgehen, dass der Präsident massive Probleme bekommen würde.
    Als achtzehn Stunden später die vier Männer eintrafen, sah Jonah, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass es sein Kontaktmann in Bogotá schaffte, die Information rechtzeitig an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.
    Es war Siesta, die heißeste Zeit des Tages, als alles explodierte. Eben noch hatten sich Calderones Männer träge in den Korbstühlen auf der Veranda und unter den großen, Schatten spendenden Bäumen gerekelt, als die Hölle losbrach.
    Calderone stürzte nur eine Sekunde vor Auftauchen des ersten Hubschraubers aus dem Haus. Gleich darauf tobte eine blutige Schlacht, die schon fast beendet war, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Plötzlich wimmelte es überall von Polizisten, die Verhaftungen vornahmen und Beweismaterial beschlagnahmten.
    Danny Cordell, ein Agent, mit dem Jonah schon oft zusammengearbeitet hatte, war eben dabei, ihm pro forma Handschellen anzulegen, als erneut ein Schuss aufpeitschte. Leblos sackte Danny in sich zusammen. Als Jonah herumwirbelte, sah er Alejandro Calderone mit einem Sturmgewehr im Anschlag auf dem Dach stehen. Er grinste Jonah stolz auf das, was er gerade getan hatte, an. Im nächsten Augenblick zielte er auf Jonah, und erneut peitschten Schüsse auf, die Jonah nur um Millimeter verfehlten.
    Jonah riss das Gewehr aus Dannys Händen und drückte blindlings ab. Alejandro taumelte nach hinten. Und Miguel Calderone, den die Polizei bereits in Gewahrsam genommen hatte, hatte alles mit angesehen.
    Doch Calderone wusste nicht, wer Jonah in Wirklichkeit war oder wie er mit kurzen Haaren und ohne Bart aussah; außerdem hatte Jonah keine Familie, an der sich Calderone hätte rächen können.
    Eine Woche später: Bel Air, Kalifornien
    Ein schwarzer Van mit getönten Fensterscheiben hielt unten an der Zufahrt zu Declyn Blaines Villa vor der eisernen Absperrung. Eine Sekunde später sprang ein maskierter Mann aus dem Wagen und besprühte das Objektiv der Überwachungskamera mit Farbe, während ein zweiter vom Auto aus den automatischen Schließmechanismus der Absperrung betätigte. Gleich darauf öffnete sich die Schranke. Sobald der Maskierte wieder in den Van gesprungen war, fuhr das Auto die Zufahrt hinauf.
    Die Bäume, Hecken und Sträucher, die den Bewohnern eigentlich die ersehnte Ruhe und Abgeschiedenheit garantieren sollten, wurden jetzt zu Komplizen, da sie den Van und seine Insassen den Blicken entzogen.
    In dem Kleinbus saßen fünf Männer, die alle schwarze Masken trugen. Sie sprachen kein Wort, während sie darauf warteten, dass der Van vor dem Hauptportal der Villa anhielt. Jeder von ihnen kannte seine Rolle im Ablauf der dramatischen Ereignisse, die ihre Schatten vorauswarfen, ganz genau. Und jeder von ihnen wusste, dass ihnen kein Fehler unterlaufen durfte. Zumindest nicht, wenn sie den nächsten Tag erleben wollten.
    Felicity Blaine sah wesentlich jünger aus als vierzig, auch wenn sie diesen Umstand vor allem einem der berühmtesten Schönheitschirurgen Hollywoods zu verdanken hatte. Als älteste Tochter des Multimilliardärs Declyn Blaine hatte sie in ihrem Leben noch keinen einzigen Tag gearbeitet oder sich gar Gedanken darüber machen müssen, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen sollte. Sie war eine perfekte Gastgeberin, eine hervorragende Tennisspielerin und die ledige Mutter eines fünfzehnjährigen Jungen. Sie hatte ihn Evan genannt, und zwar einzig und allein aus dem Grund, weil der Name sie durch nichts an den Erzeuger ihres Sohnes erinnerte.
    Evan war von einer stattlichen Anzahl Kinderfrauen großgezogen worden. Declyn hatte erst in letzter Zeit die Rolle eines Ersatzvaters
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