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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge
Autoren: Dinah McCall
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eine E-Mail an unsere Versandabteilung. Sie können noch vor Ende des Monats mit der ersten Lieferung rechnen, wenn Ihnen das recht ist.“
    Mercedes Blaine nickte und schüttelte ihnen die Hand, bevor sie die Männer zur Tür brachte. „Meine Herren … es hat mich sehr gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich werde meine Sekretärin bitten, bis heute Nachmittag den Vertrag aufzusetzen, falls Sie dann vorbeikommen möchten.“
    Die beiden Männer waren so glücklich über ihren Erfolg, dass ihnen vollkommen entging, wie sie sanft, aber entschieden aus dem Büro hinauskomplimentiert wurden. Mercedes war in Gedanken bereits bei ihrem nächsten Termin, als ihr Blick auf ihre Sekretärin Julia fiel, hinter der wartend zwei Männer in dunkelblauen Anzügen standen. Sie überlegte, ob sie womöglich einen Termin vergessen hatte.
    „Miss Blaine … die beiden Herren möchten zu Ihnen“, sagte Julia und fügte dann hinzu: „Sie sind vom FBI.“
    Mercedes setzte ein freundliches Lächeln auf. Sie hoffte, dass es nicht mit einer ihrer Lieferungen aus dem Ausland irgendwelche Schwierigkeiten gab.
    Die beiden Männer zückten ihre Ausweise.
    „Miss Blaine, ich bin Agent Sugarman. Und das ist mein Partner Agent Carter. Könnten wir Sie kurz sprechen?“
    Sie lächelte erneut. „Aber ja. Bitte kommen Sie herein.“ Sie machte einen Schritt zur Seite, damit die Männer eintreten konnten, dann schloss sie die Tür und folgte ihnen.
    Während sie um ihren Schreibtisch herumging, forderte sie die beiden auf, Platz zu nehmen, wartete, bis sie sich gesetzt hatten, bevor sie sich ebenfalls niederließ, und fragte dann: „Nun, was verschafft mir die Ehre?“
    Als sie den Blick sah, den die beiden Männer miteinander wechselten, sträubten sich ihr die Nackenhaare. Sie spürte, dass sie die Neuigkeiten nicht im Sitzen hören wollte, stand abrupt wieder auf und beugte sich, die Handflächen auf die Schreibtischplatte gestützt, angespannt vor. „Was ist passiert?“
    Die beiden waren sichtlich überrascht über ihre offensive Art.
    „Miss Blaine, es tut mir Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass heute Morgen auf das Haus Ihres Vaters ein Überfall verübt wurde.“
    „Oh, mein Gott“, stieß Mercedes hervor. „Meine Familie! Geht es ihr gut?“
    Carter seufzte mitfühlend. „Nein, Ma’am. Ich muss Ihnen leider sagen, dass es ihnen nicht gut geht. Ihre Schwester Felicity wurde erschossen, sie starb noch am Tatort. Ihr Vater befindet sich in kritischem Zustand im Krankenhaus, und Ihr Neffe Evan wurde entführt; bis zur Stunde ist allerdings noch keine Lösegeldforderung eingegangen.“
    Mercedes stand wie betäubt hinter ihrem Schreibtisch und sah, wie sich der Mund des Mannes noch weiter bewegte, hörte jedoch nichts mehr. Sie versuchte zu sprechen, aber sie bekam kein Wort heraus. Felicity tot? Evan entführt? Das war vollkommen unmöglich! Die Villa war so gut vor unbefugten Eindringlingen gesichert, dass sogar sie selbst es umständlich fand, durch die Absperrung vor der Zufahrt zu gelangen, obwohl sie den Code kannte. Ihr war gar nicht klar, dass sie das, was ihrem Vater zugestoßen war, kaum zur Kenntnis genommen hatte. Sie und Declyn waren vor Jahren im heftigen Streit auseinander gegangen, und sie konnte immer noch nicht an ihn und das, was er getan hatte, denken, ohne wütend zu werden. Sie beugte sich vor, dann begann sie zu zittern.
    Carter gab Sugarman ein Zeichen. Der Mann stand auf und ging eilig zu der Hausbar in einer Ecke des Raumes, wo er einen doppelten Whiskey in ein Glas einschenkte, das er ihr in die Hand drückte.
    „Hier, Miss Blaine … das können Sie jetzt sicher vertragen“, sagte Sugarman.
    Mercedes umklammerte das Glas mit beiden Händen und schüttete die bernsteinfarbene Flüssigkeit hinunter. In diesem Moment war sie dankbar für das brennende Gefühl in der Kehle, das sie als eine gute Ausrede für die Tränen nahm, die ihr in die Augen schossen.
    Sie schaute Carter wieder an und fragte mit zitternder Stimme: „Und Sie … sind wirklich sicher, dass hier kein Irrtum vorliegt?“
    Er nickte. „Ganz sicher, Miss Blaine. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.“
    „Großer Gott“, flüsterte sie und schlug sich die Hände vors Gesicht. „Wie sind sie durch die Absperrung gekommen?“
    „Das ist noch unklar“, erwiderte er. „Aber sie haben eine Nachricht hinterlassen.“
    Sie schaute auf. „Eine Lösegeldforderung?“
    „Nein. Eher wohl eine Warnung … oder vielleicht sollte ich besser
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