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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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nicht beirren und blieb hartnäckig, wo es war. Stattdessen klang das metallische Geräusch weiter scharf durch das ganze Haus.
    Fiona hob schnell ein paar Ritterspornzweige vor ihren Füßen auf und rannte zu ihrem Vater. Völlig unbeeindruckt von den Zornesfalten auf seiner Stirn und seinen zusammengekniffenen Lippen, hielt sie ihm den verdrückten Strauß hin. „Der ist für dich!“
    Etwas steif beugte sich Mr Eberhardt zu seiner Tochter hinunter und nahm den Strauß an. „Vielen Dank.“
    Auch Audrey wollte ihren Teil seiner Aufmerksamkeit haben und sammelte schnell alle Blumen in ihrer Reichweite ein, dann ging sie langsam auf ihn zu. Etwas unsicher biss sie sich auf die Unterlippe und schaute ihn mit großen, blauen Kinderaugen an.
    „Hier, nimm die Blumen und stell sie ins Wasser“, sagte Mr Eberhardt in einem erstaunlich freundlichen Ton zu seiner Tochter. Er reichte ihr seinen Rittersporn und ging dann in sein Arbeitszimmer.
    In dem Moment, als sein Dienstherr ihm den Rücken zuwandte, bückte sich der Butler und zerrte an dem Tablett an Millicents Fuß. Es löste sich – aber auch der Stiefel, und nun stand Millicent barfuß da.
    „Vielen Dank“, flüsterte sie. Alles war besser als dieses laute Dröhnen. Schnell schob sie noch ein paar Haarnadeln zurück auf ihren Platz und straffte die Schultern.
    Mr Eberhardt hatte ihnen immer noch den Rücken zugedreht. Jetzt befahl er: „Lassen Sie uns allein, Alastair. Und schließen Sie die Tür.“
    Selbst ihr Kleid raschelte nicht, als sie leise bis in die Mitte des Zimmers ging. Überrascht sah Millicent, dass die Fotografien, die sie bestellt hatte, ausgebreitet auf dem Schreibtisch lagen.
    „Ich warte.“
    „Ich bitte um Entschuldigung, Mr Eberhardt.“
    Er wirbelte herum. „Ich brauche keine Entschuldigung. Ich will eine Erklärung. Könnten Sie mir bitte sagen, was in aller Welt da draußen vor sich ging?“
    Ich habe mich zum Trottel gemacht. „Ich wollte mit den Mädchen gerne einen besonderen Tag verbringen, an den sie sich noch lange erinnern können.“
    Er zog die Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch. „Das haben Sie ja wohl auch geschafft.“
    Sie biss sich auf die Zunge und faltete die Hände vor sich.
    Langsam ging er zum Schreibtisch und hob eins der Bilder von ihr mit den Mädchen hoch. „Es scheint, dass Anstand nicht Ihre größte Stärke ist.“
    Millicent schwieg.
    „Kein Kommentar, Miss Fairweather?“
    „Das war eine Feststellung von Ihnen. Jeder Mann hat das Recht auf eine eigene Meinung – besonders in seinem eigenen Haus und in Bezug auf seine eigene Familie.“ Ungläubig sah sie zu, wie er das Foto in seine Tasche steckte.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Ich bin sicher, als die beiden Mädchen Ihnen die Blumen überreicht haben, haben Sie gesehen, wie jung sie noch sind. Natürlich weiß ich, dass die Entscheidung bei Ihnen liegt, dennoch glaube ich, dass die Kinder auch weiterhin von einer Gouvernante profitieren –“
    „Sie haben recht. Ich treffe hier die Entscheidungen und die gehen Sie gar nichts an.“
    Millicent starrte ihn erstaunt an. „Sie haben mich gefragt, ob etwas nicht stimmt.“
    „Meine Frage“, erklärte er, „war keine Einladung, mir Ihre Meinung bezüglich meiner Entscheidung mitzuteilen. Sie sahen aus, als gäbe es noch ein anderes Problem.“
    „Das Foto.“ Sie schluckte. „Ich habe drei Abzüge davon bestellt, damit die Mädchen und ich jede ein eigenes zur Erinnerung haben können.“
    „Damit bleibt das dritte übrig.“ Einen Moment lang streichelte er über die Tasche, in der das Foto steckte – eine zärtliche Geste, die so ganz anders war als sein kaltes, distanziertes Verhalten den Mädchen gegenüber.
    „In den Internaten werden die Mädchen meistens nach ihrem Alter getrennt.“
    „Und woher wissen Sie das?“
    Millicent sah ihm direkt in die Augen und hielt seinem Blick stand. Er musste wissen, wie schlimm es wirklich war, seine kleinen Mädchen auf ein Internat zu schicken.
    „Eigene Erfahrung.“
    Etwas leuchtete kurz in seinen Augen auf. „Meine Mädchen werden zusammenbleiben.“
    „Sie sind wirklich ganz liebe Kinder. Intelligent und gutherzig und –“
    „Ich habe Ihre monatlichen Berichte gelesen.“
    Wirklich? Nicht einmal hatte er auf ihre Briefe reagiert.
    „Fiona hat im letzten Monat einige Zähne verloren.“ Er hob ein anderes Bild hoch und betrachtete es.
    „Ja.“ Millicent kämpfte gegen den Drang, ihm die Fotos einfach wegzunehmen. Sie hatte viel Geld
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