Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Jenkin. Die Opportunity hat schon mehrfach bewiesen, dass sie seetüchtig ist. Das Schiff hat den Atlantik schon viele Male überquert.“ Auf dem Schiff wartete er einen Augenblick, bis das Kindermädchen sicher stand, bevor er ihr seinen Sohn wieder übergab.
    „Dann ist es umso wahrscheinlicher, dass diesmal ein Unglück passiert“, murmelte sie.
    Ein Mann mit einem weißen Jackett begrüßte sie und führte sie einen holzgetäfelten Flur entlang. Durch große Flügeltüren konnte man in das Wohnzimmer der Damen, den Ballsaal und den eleganten Speisesaal schauen. Der Schiffssteward deutete auf einen mit Büchern gefüllten Raum. „Der Tradition nach genießt ein Gentleman seine Überfahrt in der Bibliothek, Sir.“ Obwohl die Opportunity ursprünglich als Segelschiff den Ozean überquert hatte, war sie vor einiger Zeit umgerüstet worden und verließ sich jetzt auf die Kraft ihrer Schiffsschrauben. Trotzdem waren auf dem Schiff noch das alte luxuriöse Flair und die Gemütlichkeit eines Segelschiffs zu spüren, das auf den neuen Schiffen meist nicht mehr zu finden war. Daniel war sehr zufrieden mit dem Schiff.
    „Das ist Ihre Suite. Suite sechs.“ Das glänzende Messingschild mit der Zahl sechs bestätigte die Ankündigung des Stewards. Er öffnete die Tür.
    Daniel betrat ein kleines Wohnzimmer, das in der Mitte der Suite lag. Zwei sich gegenüberliegende Türen gingen vom Wohnzimmer ab – die eine führte in sein Schlafzimmer, die andere ins Kinderzimmer. Er nickte dem Steward zu. „Das ist alles sehr schön.“
    Misstrauisch schaute sich Miss Jenkin um und setzte Arthur auf ihre ausladende Hüfte. „Wie lange wird es dauern, bis unsere Koffer hier sind? Ich bräuchte ein paar Sachen.“
    Ein zweiter Mann erschien. Er hatte ein mit Pockennarben übersätes Gesicht und lächelte sie freundlich an. „Sir, ich bin Tibbs, ihr persönlicher Steward. Wenn Sie irgendetwas brauchen – was auch immer es ist – ich bin für Sie da und kümmere mich darum. Ihr Gepäck wird sofort hier sein. Wenn Sie wünschen, packe ich es gleich aus.“
    Mit einem erleichterten Seufzer setzte Miss Jenkin Arthur auf den Boden. „Da ist mein Koffer, und mein Nähbeutel. Und da sind auch Arthurs Windeln. Die brauche ich ganz dringend!“ Sie dirigierte einige Koffer gleich ins Kinderzimmer. „Um die kümmere ich mich selbst. Tibbs, Sie kümmern sich um Mr Clarks Sachen. Wie lange dauert es noch, bevor wir ablegen?“
    Daniel sah auf seine Taschenuhr, doch ehe er noch antworten konnte, sagte Tibbs: „Der erste Offizier hat schon mit den Vorbereitungen begonnen. Wir stechen mit der nächsten Flut in See – also in gut einer Stunde.“
    Miss Jenkin ließ vor Schreck ihre Tasche wieder fallen. „So bald schon?“ Sie schnappte sich Arthur und schob sich an den Stewards vorbei ins Kinderzimmer.
    „Die Zeit und die Gezeiten nehmen keine Rücksicht auf uns Menschen.“ Tibbs straffte die Ärmel seiner Uniform. „Sir, möchten Sie Ihren Sohn bei den Mahlzeiten mit in den Speisesaal nehmen oder soll er sein Essen lieber hier in der Suite serviert bekommen?“
    „Hier in der Suite.“
    Miss Jenkin zog Arthur näher zu sich heran und drückte ihn an sich. „Sobald Mr Tibbs Ihre Sachen ausgepackt hat, soll er für Arthur und mich etwas Tee und Gebäck bringen. Danach kann ich Ihren Sohn dann hinlegen. Er braucht einen langen Mittagsschlaf, sonst flitzt er heute Abend wie ein Kreisel durch das Zimmer.“
    „Sehr gut.“ Daniel Clark liebte Ordnung und Zeitpläne. Kinder und Geschäfte entwickelten sich vorteilhaft, wenn man angemessene Erwartungen formulierte und vorhersehbare und verständliche Strukturen schuf. Dabei ging es immer um Effizienz. Das war der Schlüssel. Wenn das Wesentliche erst einmal erfüllt war, blieb meist immer noch genug Zeit für angenehmere Dinge. In der Vergangenheit hatte er den zweiten Teil oft vernachlässigt, weil er ihn nicht verstanden hatte. Doch jetzt war alles anders, jetzt würde er es richtig machen.
    Daniel küsste seinen Sohn auf die Stirn. „Viel Spaß, mein Sohn.“
    Zufrieden damit, wie für den Nachmittag alles geplant war, ging Daniel in die Bibliothek. Zwei Männer saßen in großen Ledersesseln und diskutierten über Politik. Ein anderer saß in einer Ecke und las Zeitung. An dem Tisch am Fenster spielten vier Männer Karten. Ein glatzköpfiger Mann roch gerade an einer Zigarre, die er aus einem der Ständer auf dem Tisch genommen hatte, und brummte anerkennend. „Kubanischer Tabak.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher