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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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Der beste.“ Sein Nachbar schnitt sorgfältig die Spitze seiner eigenen Zigarre ab und nickte zustimmend.
    „Bah! Tabak. Es geht doch nichts über ein Gläschen Portwein, sage ich immer.“ Ein Mann mit einer roten Nase hob sein gefülltes Kristallglas in die Höhe, bevor er es mit einem Zug leerte.
    Nachdem einer der Stewards die Zigarrren für die Männer angezündet hatte, wandte er sich an Daniel. „Soll ich Ihnen etwas zu trinken bringen, Sir? Wir haben eine große Auswahl an Drinks – Portwein, Whiskey, verschiedene Weine ...“
    „Kaffee. Schwarz.“ Daniel setzte sich in einen freien Ledersessel und machte es sich gemütlich.
    Einen Augenblick später tauchte der Steward wieder mit einer goldberänderten Tasse und Untertasse auf, die den Namen des Schiffes als feinen Schriftzug trug. „Ihr Kaffee, Sir. Ich habe mir erlaubt, Ihnen ein paar kleine Sandwiches mitzubringen. Wenn wir ausgelaufen sind, wird das Abendessen serviert.“
    „Vielen Dank.“
    Der Mann mit der Times in der Hand faltete seine Zeitung zusammen und legte sie neben sich. „Gestatten – Bivney. George Bivney. Ich bin auf einer Geschäftsreise. Ich bin Experte für Naturkautschuk.“
    „Daniel Clark. Ich habe mein Importgeschäft verkauft und bin auf dem Weg nach Texas.“
    „Texas.“ Bivney hob fragend die Augenbrauen.
    „Ich habe Familie dort.“ Daniel wollte nicht mehr erzählen. Wegen seines Geschäfts war Daniel in der Vergangenheit immer viel auf Reisen gewesen. Seine Frau, Henrietta, hatte sich um ihren gemeinsamen Sohn gekümmert und sich in seiner Abwesenheit damit beschäftigt, im Gartenklub mitzumachen, Museen zu besichtigen und sich für wohltätige Zwecke zu engagieren. Doch immer wenn er nach Hause kam, hatte sie alles andere abgesagt, um jede Minute mit ihm zu verbringen. Das Leben war wirklich schön gewesen – bis vor acht Monaten. Während er auf einer Reise war, fiel Henrietta die Treppe hinunter. Er hatte das Telegramm erhalten und war sofort nach Hause gereist – aber er kam nicht mehr rechtzeitig. Noch bevor er an ihrem Bett war, starben sie und das Kind in ihrem Bauch. Obwohl Arthur immer noch Miss Jenkin hatte, konnte es Daniel nicht mehr vor sich verantworten, so viel auf Reisen zu sein. Arthur brauchte ihn jetzt. Ein Kind brauchte die Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe seiner Eltern.
    Deshalb beschloss Daniel, für seinen Sohn ein großes Opfer zu bringen. Im letzten Jahrzehnt hatte Daniel ein blühendes Import-Export-Geschäft aufgebaut. Jetzt verkaufte er alles. Doch wenn er in England bleiben würde, wäre die Versuchung zu groß, doch wieder in lukrative Geschäfte einzusteigen. Deshalb hatte er ein gut gehendes Geschäft in einer noch jungen, aufstrebenden Stadt in Texas gekauft und war jetzt auf dem Weg dorthin. Da konnte er Zeit mit seinem Sohn verbringen, ihn aufwachsen sehen und gleichzeitig genug Geld verdienen.
    Die Opportunity stach in See. Daniel wusste, dass sein Sohn die Ruhe dringend brauchte, deshalb hielt er sich für ein paar Stunden von der Suite fern, bis die kleinen Wellen in der Nähe des Hafens in die größeren, sanft schaukelnden Wogen des offenen Ozeans übergegangen waren.
    In Erinnerung an Arthurs Begeisterung über das „Boot“ musste Daniel lächeln. Er beschloss, dass das Kindermädchen Arthur nach seinem Mittagsschlaf warm anziehen sollte, damit er ihn mit auf Deck nehmen konnte.
    Arthurs Weinen hallte durch die Suite, als Daniel die Tür öffnete. Er wartete darauf, dass das Kindermädchen Arthur beruhigte ... aber er wartete vergeblich. Als sein Sohn nach ein paar Minuten immer noch weinte, runzelte Daniel die Stirn. War sein Sohn seekrank? Unmöglich – dann könnte er bestimmt nicht so laut schreien. Mit wenigen Schritten war er vor der Kinderzimmertür und rief laut: „Miss Jenkin, ist etwas –“
    „Papa! Papa!“ Arthur stand in seinem Babybett und streckte ihm die Ärmchen entgegen, als Daniel die Tür zum Kinderzimmer öffnete.
    „Alles ist gut!“ Daniel zog ein Taschentuch aus der Tasche und wischte Arthurs Gesicht ab. „Miss Jenkin!“, rief er.
    Doch er bekam keine Antwort.
    Daniel hob seinen Sohn hoch und bemerkte die durchnässte Windel. Angewidert rümpfte er die Nase. „Miss Jenkin!“ Immer noch keine Antwort. „Ich hoffe, sie ist nicht seekrank!“
    Doch im selben Augenblick fiel sein Blick auf einen gefalteten Zettel auf dem Bett.

Kapitel 3
    „Das Wichtigste ist doch, dass wir zusammen sind.“ Millicent klappte das mittlere Bett gegen den
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