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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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einmal tief ein. Herr, ich weiß nicht, wie ich die beiden Mädchen loslassen soll. All die Jahre hier waren sie fast wie eigene Kinder für mich. Bitte beschütze sie und lass sie immer jemanden finden, der sie liebt.
    Sie hatte die Tür erst einen Spalt geöffnet, da waren das Dienstmädchen und die beiden Kinder schon bei ihr. „Was ist passiert?“, fragte das Dienstmädchen.
    Millicent straffte die Schultern und lächelte. Die Muskeln in ihrem Gesicht fühlten sich seltsam steif an, aber sie kümmerte sich nicht weiter darum. Aber sie wollte auch nichts von ihrem Gespräch mit Mr Eberhardt erzählen. Er wollte seine Töchter nicht sehen, deshalb wollte sie ihnen auch nicht sagen, dass er zu Hause war. „Danke, dass Sie den Mädchen Gesellschaft geleistet haben. Jetzt gibt es gleich Mittagessen, deshalb sollten wir uns jetzt besser die Hände waschen gehen.“
    Mit schmollender Miene verließ Jenny das Zimmer. Vom ersten Tag an hatte Millicent beobachtet, dass das Dienstmädchen gerne tratschte, und das wollte sie auf keinen Fall unterstützen.
    Als die Tür ins Schloss fiel, wusste Millicent, dass sie jetzt jeden einzelnen Moment nutzen musste, um „ihre“ Mädchen vorzubereiten. Langsam ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und sagt: „Ich muss euch etwas erzählen. Ihr werdet nie erraten, was es ist.“
    Fiona rannte zu ihr. „Wirklich? Was ist es denn?“
    Audrey folgte ihr etwas langsamer. „Jenny hat gesagt, dass sie einen Hasen im Gemüsegarten gesehen hat. Wollten Sie uns das erzählen?“
    Millicent legte ihren Arm um Audrey und zog sie näher zu sich heran. „Nein, aber das war schon ein guter Gedanke.“
    „Dürfen wir raten?“ Fionas Gesicht leuchtete auf. „Ist es ein Pony? Ich will ein Pony. Ein weißes.“
    „Nein, mein Liebling.“
    Während Fiona noch traurig seufzte, rief Audrey: „Gehen wir in die Stadt? Und essen Eis?“
    „Ihr fahrt noch viel weiter als in die Stadt. Ihr, meine beiden Lieblinge, macht eine richtige Reise. Ein netter Freund eures Vaters wird euch begleiten, und ihr werdet schon heute Abend losfahren!“
    „Heute?! Wohin?“
    „Ihr zwei seid so wunderbare Mädchen, dass euer Vater beschlossen hat, dass ihr auf eine ganz besondere Schule gehen dürft – eine Schule, auf der man lernt, wie man eine elegante junge Dame wird.“
    Audrey runzelte die Stirn. „Aber das bringen Sie uns doch schon bei.“
    „Ich habe gerade erst damit angefangen. Auf dieser Schule gibt es viele Lehrerinnen, aber das ist noch nicht alles. Dort gibt es auch ganz viele andere kleine Mädchen, mit denen ihr spielen könnt. Ihr habt euch doch immer Freundinnen gewünscht?! Dort werdet ihr sie finden.“
    „Sie werden dann auch viele neue Freundinnen haben!“ Fiona grinste Millicent mit ihren großen Zahnlücken an.
    „Das glaube ich schon“, erwiderte Millicent und versuchte fröhlich zu klingen, obwohl ihr Herz so schwer war wie ein Stein. „Ich werde dann auch viele neue Freundinnen finden. Aber ...“
    Audreys kleine Hand klammerte sich plötzlich an Millicents Ärmel. „Sie kommen doch mit uns, oder? Sie müssen mitkommen! Ohne Sie will ich nicht weggehen.“
    „Ich will auch, dass Sie mitkommen!“, stimmte Fiona mit ein.
    Mit angstverzerrtem Gesicht plapperte Audrey immer weiter: „Wir werden viel Spaß zusammen haben. Das haben wir doch immer. Und Sie können unseren neuen Freundinnen auch beibringen, wie man eine elegante junge Dame wird, oder etwa nicht, Fiona?“
    Fiona nickte heftig mit dem Kopf.
    Millicent zog die beiden zitternden Mädchen in ihre Arme und drückte sie fest an sich. Dann schloss sie die Augen. Herr, es ist so schwer. Wie soll ich ihnen denn nur antworten, wenn mir selbst die Worte fehlen?
    Audrey kuschelte sich an sie, sodass die Spitze an ihrem Kragen völlig zerknitterte. „Bitte, Miss Fairweather, schicken Sie mich nicht weg. Ich werde auch immer ganz brav sein. Ich verspreche es. Ich werde sogar noch braver sein als brav. Ich werde nie wieder meine Ellenbogen beim Essen auf den Tisch stützen. Ich werde nie wieder –“
    Millicent riss erschrocken die Augen auf. „Ihr habt überhaupt nichts falsch gemacht, meine Süßen. Das ist doch keine Strafe – es ist ein ganz besonderes Geschenk!“
    „Ein Geschenk?“ Fionas Gesicht hellte sich wieder auf.
    „Ganz genau!“ Millicent legte ihre Stirn an Audreys. „Ich bin so stolz auf dich. Du bist ein wunderbares Mädchen.“ Audreys blaue Augen waren voller Tränen, und Millicent kämpfte hart
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