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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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gegen ihre eigenen an. Mit etwas unsicherer Stimme fügte sie hinzu: „In meinem Herzen werdet ihr mir immer ganz nahe sein, und ich werde an euch denken und für euch beten.“
    „Sie weinen ja.“ Audreys Unterlippe zitterte.
    „Das sind Freudentränen.“ Fiona versuchte Millicent und Audrey gleichzeitig zu umarmen, doch ihre Arme waren zu kurz. Deshalb drückte sie ihr weiches Gesicht an Millicents Schulter. „Wie damals, als wir die Karte für sie gemalt haben.“
    Sofort versuchte Millicent das Gespräch weiter in diese Richtung zu lenken. „Oh, wie ich diese Karte liebe! Sie ist einer meiner größten Schätze. Denkt doch nur, wie glücklich ich sein werde, wenn ihr mir schreibt und erzählt, wie es euch in der Schule gefällt und wie viele Freundinnen ihr schon habt!“ Sie lächelte die beiden aufmunternd an.
    Audrey verbarg ihr Gesicht an Millicents Schulter. „Schreiben Sie mir auch zurück?“
    „Mir auch?“
    „Natürlich schreibe ich euch auch!“ Jetzt klang Millicents Stimme wieder fest und zuversichtlich. Fiona war sichtlich aufgeregt und erwartungsvoll.
    Audrey hob ihr Gesicht nur ein kleines bisschen. „Aber ich mache immer so hässliche Flecken auf dem Papier.“
    „Das passiert mir auch manchmal. Wenn du nur etwas mehr übst, dann schreibst du bald ohne Flecken und mit vielen Schnörkeln wie eine elegante Dame. Außerdem werde ich so glücklich über jeden Brief von dir sein, dass ich die Flecken wahrscheinlich gar nicht bemerke.“
    Schließlich musste auch Audrey lächeln.
    „Doch bevor ihr fahrt, wollen wir den Nachmittag heute mal ganz anders als sonst verbringen. Heute soll ein ganz besonderer Tag werden. Würde euch das gefallen?“
    „Was werden wir denn tun?“, fragte Fiona.
    Eine schöne Erinnerung tauchte vor Millicents innerem Auge auf, und sie musste lächeln. „Zuallererst essen wir heute anders zu Mittag als sonst – ein ganz besonderes Mittagessen. Kommt mit zum Tisch, damit wir fertig sind, wenn das Essen kommt.“ Als die Köchin das Essen auftrug, saßen beide Kinder am Tisch – aber anstatt auf dem Stuhl zu sitzen wie es sich gehörte, hatten sie die Stühle herumgedreht und sich rittlings daraufgesetzt. Millicent versuchte erst gar nicht, sich so hinzusetzen. Stattdessen saß sie seitlich auf dem Stuhl. Die Mädchen schienen damit zufrieden zu sein. Flehend schaute Millicent die Köchin an. Sie wollte auf keinen Fall, dass die Stimmung traurig wurde. Deshalb verkündete sie jetzt: „Heute essen wir unser Mittagessen rückwärts. Wären Sie so nett – wir fangen mit dem Nachtisch an.“
    Überrascht rissen die Mädchen die Augen auf.
    Die Köchin brachte ein etwas schiefes, aber verständnisvolles Lächeln zustande. „Was für eine interessante Idee.“
    Millicent lächelte Audrey zu. „Dann sind wir auch noch nicht zu satt, und der Nachtisch schmeckt noch besser als sonst.“
    „Beten wir dann auch nicht?“, fragte Fiona.
    „Natürlich werden wir beten.“ Millicent freute sich immer wieder darüber, wie gern die Mädchen beteten. „Aber da wir heute alles rückwärts machen, beten wir nach dem Essen.“
    So verging das Essen, bis am Ende alle satt waren. Dann faltete Fiona ihre kleinen Hände und betete: „Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, oh Gott, von dir. Wir danken dir dafür. Amen.“
    Danach betete Audrey: „Jesus, hilf mir, auf meiner neuen Schule mutig und stark zu sein. Amen.“
    Schließlich war Millicent an der Reihe. „Und bitte lass die Kinder gut und sicher ankommen. Amen.“
    Fiona fügte noch hinzu: „Und danke für die vielen neuen Freundinnen! Amen.“
    Als sie vom Tisch aufstanden, wirbelten Millicents Gedanken durcheinander. Sicher würden die Kinder in ihrer neuen Schule die Gebete aus dem Gebetsbuch der anglikanischen Kirche lernen. Sie hatte den Kindern das Abendgebet beigebracht, das ihre Mutter schon mit ihr gebetet hatte. Außerdem gab es immer ein festes Gebet vor den Mahlzeiten, doch danach durften die Mädchen immer noch etwas frei hinzufügen. Vater, ich wollte immer, dass die Mädchen nicht nur Worte auswendig lernen, sondern mit dir reden. Alles wird sich für die Kinder jetzt ändern und ich habe Angst, dass ich sie nicht genug vorbereitet habe.
    Es klopfte, und die Kinderzimmertür öffnete sich. Überrascht sah Millicent, dass der Butler im Türrahmen stand. „Miss Fairweather, Billy ist wieder zurück. Der Fotograf wird bald hier sein.“
    „Vielen Dank, Alastair.“
    Er räusperte sich. „Wenn es
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