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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)
Autoren: Kate Noble
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Phillippa in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Wieder brandete Applaus auf, und die Musiker schlugen einen lebhaften Trommelwirbel an. Umhänge und Masken sanken zu Boden, als Männer und Frauen sich in Richtung Parkett bewegten und ihre Identität enthüllten.
    »Nun, das war doch gar nicht so schwer, nicht wahr, Mr. Worth?«, erkundigte sich Phillippa atemlos.
    »Es war anstrengend, Mrs. Worth.« Marcus lächelte. »Aber du kannst es wiedergutmachen, durch einen Tanz.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen, und da ihre Hand eine magische Vorliebe für seine Hand hegte, ergriff sie sie. Marcus führte sie den Weg vom Balkon hinunter und durch die Menge auf das Tanzparkett.
    Jeden Tanz tanzten sie miteinander. Ihre Hände ließen sich nur los, wenn der Tanz es erforderlich machte. Und wenn sie durch den Saal schritten, um sich mit ihren Freunden zu unterhalten, hielten sie einander an der Hand.
    Die meisten Gäste wünschten ihnen Glück und freuten sich zu sehen, dass Marcus und Phillippa zueinandergefunden hatten. Zugegeben, es gab auch Gäste, die staunten, dass ausgerechnet sie ihn erwählt hatte und er umgekehrt auch sie . Aber das kam nur sehr vereinzelt vor. Und wenn besagte Gäste das jungverheiratete Paar in dieser Nacht anschauten, konnten selbst sie nicht länger abstreiten, dass sie noch nie zwei Menschen begegnet waren, die besser zueinander gepasst hätten.
    Und das war etwas, mit dem Marcus und Phillippa von ganzem Herzen einverstanden waren.

Joanna Bourne
    Die Geliebte des Meisterspions
    Natürlich war sie bereit zu sterben, aber doch nicht so früh oder auf eine derart unangenehme, langwierige Weise oder gar durch die Hände ihrer eigenen Landsleute.
    Sie sank gegen die Wand, die, wie bei Gefängniswänden üblich, aus behauenem Stein bestand und äußerst massiv war. »Ich habe keine Pläne … und auch nie welche gehabt.«
    »Ich bin nicht sonderlich geduldig. Wo sind die Pläne?«
    »Ich habe keine – «
    Eine Ohrfeige schnellte aus der Finsternis hervor. Für einen Moment verlor sie das Bewusstsein, kam aber gleich wieder zu sich – in der Dunkelheit, im Schmerz, bei Leblanc.
    »Na schön.« Er berührte ihre wunde Wange und drehte ihr Gesicht herum. Ganz sanft. Er verstand es, Frauen wehzutun. »Fahren wir fort … und mit etwas mehr Entgegenkommen bitte.«
    »Bitte. Das versuche ich doch.«
    »Ich will wissen, wo du die Pläne versteckt hast, Annique.«
    »Diese Albion-Pläne sind doch reine Fantasie. Ein Hirngespinst. Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen.« Noch während sie dies sagte, sah sie sie förmlich vor Augen. Sie hatte sie in Händen gehalten: all die vielen Seiten mit den Eselsohren, die mit Flecken und Fingerabdrücken übersäten Karten, die klein und akkurat geschriebenen Listen. Bloß nicht daran denken. Wenn ich daran denke, wird er es mir ansehen .
    »Vauban hat dir die Pläne in Brügge übergeben. Wozu?«
    Um sie nach England zu schaffen . »Warum hätte er mir die Pläne geben sollen? Ich bin doch keine Reisetasche, die Dokumente durch die Lande trägt.«
    Seine Hand umschloss ihre Kehle. Schmerz durchzuckte ihren Körper und raubte ihr den Atem. Sie krallte sich an die Wand, um sich daran festzuhalten. Äußerst nützlich so eine Steinwand, wenn man nicht umkippen wollte.
    Leblanc ließ sie los. »Fangen wir noch mal von vorne an, in Brügge. Du warst dort. Gib’s schon zu.«
    »Ja, das stimmt. Ich war dort, um Vauban Bericht zu erstatten. Ich sollte nur die Briten ausspionieren. Sonst nichts. Das hab ich Euch doch schon hundertmal erzählt.« Leblancs Finger krallten sich in ihr Kinn. Neuer Schmerz.
    »Vauban hat Brügge mit leeren Händen verlassen. Er kam ohne die Pläne zurück nach Paris. Also muss er sie dir gegeben haben. Vauban hat dir vertraut.«
    Verrat hat er mir anvertraut . Sie wollte nicht daran denken. Sich nicht daran erinnern.
    Ihre Stimme war längst heiser. »Die Papiere waren nie in unserem Besitz. Nie.« Sie versuchte zu schlucken, doch ihre Kehle war wie ausgetrocknet. »Mein Leben liegt in Eurer Hand, Sire. Wenn ich die Pläne besäße, würde ich sie Euch zu Füßen legen, um mich freizukaufen.«
    Leblanc fluchte leise, verfluchte sie. Verfluchte Vauban, der sich weit weg und in Sicherheit befand. »Der Alte hat sie nicht versteckt. Dazu wurde er viel zu gut bewacht. Was ist mit den Plänen geschehen?«
    »Haltet in Euren eigenen Reihen Ausschau. Oder aber bei den Briten. Ich jedenfalls habe sie noch nie gesehen. Das schwöre
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