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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
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Es war ein Schrei, wie er ihn bei sich selbst noch nie gehört hatte. Er lag auf der Seite, er sah alles, aber die Tränen in seinen Augen verschleierten den Blick. So verschwamm dieser grauenvolle Anblick, den er nicht wahrhaben wollte.
    Victor Fleming wischte über seine Augen. So klärte sich sein Blick, und er sah die Frau wieder an.
    Da lag sie. Klara Wellmann, die Deutsche, die nach London gekommen und dort geblieben war. Eine schöne junge Frau, in die sich Victor verliebt hatte, die er noch immer liebte. Sogar an Heirat hatte er gedacht.
    Und jetzt passierte so etwas.
    War das noch die Klara, die er kannte?
    Er stöhnte auf. Als er den Laut hörte, hatte er das Gefühl, dass er von einem Fremden stammte. Er wollte die Tatsache nicht akzeptieren. Hier lag eine andere Person, die zwar Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte, aber kein normaler Mensch war. Auch kein Monster. Er bezeichnete es als Zerrbild eines Menschen.
    Er war nicht in der Lage, seinen Blick von dieser Gestalt abzuwenden.
    Klara erinnerte ihn an eine Frau, die schon im Grab gelegen und es dort nicht mehr ausgehalten hatte. So hatte sie dann das Grab wieder verlassen.
    Und sie roch auch so!
    Es war der typische Geruch einer Leiche. Etwas süßlich und ekelhaft.
    Der Gestank von Verwesung trieb ihm entgegen und raubte ihm den Atem, sodass er die Luft anhielt.
    Zwar war ihm ihr Gesicht nicht zugewandt, trotzdem erkannte er die Veränderung darin. Er sah die Haut, die alt, rissig und auch fleckig geworden war. Zudem kam sie ihm dünn vor, als würde sie im nächsten Moment reißen.
    Eingerissen war auch der Mund. Da lagen die Lippen zwar aufeinander, aber niemand wäre auf den Gedanken gekommen, sie zu küssen. Selbst das Haar hatte sich verändert. Da war nichts mehr von der blonden Farbe zu sehen. Was da auf dem Kopf wuchs, war einfach nur struppig und zeigte eine schmutziggraue Farbe.
    Dann kam noch etwas hinzu, was ihn irritierte.
    Normalerweise hätte er sie atmen hören müssen. Das war nicht der Fall.
    Er hörte nichts.
    Sie blieb still, zumindest was das Atmen anging. Dafür hörte er etwas anderes.
    Das Geräusch kam ihm nicht normal vor. Man konnte es als leichtes Grunzen bezeichnen. Etwas, das aus dem Tierreich kam und sehr böse klang.
    Victor Fleming wusste nicht, was hier geschehen war. Ihm war nur klar, dass jemand die Normalität auf den Kopf gestellt hatte, und das war seine Freundin, die er nicht mehr als Mensch ansah. Verwandelt in ein Monster, in eine Tote.
    Ja, sie war plötzlich gestorben und hatte sich dabei blitzschnell verändert.
    Das alles wollte ihm nicht in den Kopf. Es war so überraschend und schrecklich, und die Furcht vor dieser Gestalt wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    Für ihn stand längst fest, dass er seinen Platz auf der Betthälfte nicht länger einnehmen konnte. Er musste weg. Er wollte sie nicht mehr sehen. Nur noch verschwinden und auch die Polizei anrufen und seine Aussage machen.
    Sie würden ihn auslachen, aber das war ihm in diesen Momenten egal.
    Victor Fleming zog sich zurück. Erst jetzt, da er sich bewegte, stellte er fest, dass er in Schweiß gebadet war. Da gab es keine trockene Stelle mehr an seinem Körper.
    Klara, die Veränderte, tat nichts. Sie ließ ihn in Ruhe, und Victor schob sich aus dem Bett, was er mit kontrollierten Bewegungen tat.
    Er stand auf und war froh, es geschafft zu haben.
    Klara schien es nichts auszumachen, dass er aufstand und das Zimmer verließ.
    Fleming ging mit taumeligen Bewegungen. Er trug nur eine kurze Pyjamahose.
    So konnte er das Haus nicht verlassen. Er musste sich anziehen und schlich ins Bad. Dabei konnte er den Anblick seiner Geliebten nicht loswerden. Wie ein Spuk tanzte ihr Gesicht vor ihm, und er würde es nie vergessen. Tief in seinem Innern fürchtete er sogar um sein Leben, und er wusste auch nicht, ob Klara noch lebte oder bereits gestorben war.
    Im Bad lag seine Kleidung. Dort standen sogar die Schuhe, in die er hineinschlüpfte. Er zog den Pullover über, spürte in seiner Hosentasche das Gewicht der Wohnungsschlüssel und stellte fest, dass es ihm jetzt etwas besser ging.
    Er wunderte sich sowieso über sich selbst. Er hatte nur geschrien, war aber nicht in Panik verfallen. So konnte er die Wohnung und danach das Haus verlassen.
    Sein Herz schlug unwahrscheinlich schnell. Auch das war für ihn neu.
    Sein Leben hatte bisher einen ruhigen Verlauf genommen. Es gab keinen Stress im Beruf, es lief alles seinen geregelten Gang, und er war als Single bisher
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