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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Autoren: Simon Haynes
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menschlichen Kommandanten. Darüber hinaus müssten wir dann immer noch für die Kosten aufkommen, sollte das Schiff bei den Kriegsmanövern zerstört werden.«
    »Na schön, dann heuern Sie einen selbstständigen Spediteur an.«
    Carina verzog das Gesicht. »Das haben wir bereits versucht, aber alle wissen von den Manövern. Moment, es gab da einen …«
    »Ja?«
    »Er war allerdings davon überzeugt, es würde sich bei der Fracht um Hehlerware handeln.«
    »Sie hätten ihn zu mir durchstellen sollen«, grollte Jerling. »Ich hätte den Burschen schon auf Vordermann gebracht.«
    »Um ehrlich zu sein, ich glaube ohnehin nicht, dass er geeignet gewesen wäre. Sein Ruf ist grauenhaft.«
    »Wir alle müssen irgendwo anfangen. Stellen Sie ihn zu mir durch.« Jerling klopfte sich auf die Brust. »Ich werde mich dieser Angelegenheit persönlich annehmen.«
    Der Wagen hielt weiter auf die imposante Einfahrt des Gebäudeturmes zu, bevor er im letzten Moment seitlich abbog. Er passierte die von einem livrierten Portier bewachten verzierten Torbögen und fuhr an der Seite der Firmenzentrale entlang, bis er eine weite, leere Betonfläche erreichte. In der Ferne ragten zwei Raumschiffe auf, von Wartungsfahrzeugen umgebene elegante weiße Schiffe. Am Rand der Ebene stand ein heruntergekommener hölzerner Büroschuppen, auf dessen Vorderseite in verblichenen Buchstaben Jerling Inc. geschrieben stand.
    Die Limousine hielt vor dem kleinen Büro. Jerling stieg aus, schlug die Wagentür hinter sich zu und beugte sich durch das offene Seitenfenster. »Rufen Sie diesen selbstständigen Piloten an und stellen Sie ihn zu mir durch.«
    »Mr. Jerling, Sie verfügen über einen fähigen Mitarbeiterstab. Diese Angelegenheit kann auch ohne Ihre Hilfe erledigt werden.«
    »Hören Sie, wissen Sie, was passiert, wenn wir den Kaiser enttäuschen? Ich werde es Ihnen verraten: Wir würden unseren privilegierten Zuliefererstatus verlieren. Die Hinchfigs würden sich wie die Geier darauf stürzen, und bevor Sie auch nur blinzeln könnten, würden sie den Kaiser beliefern, und wir müssten mit einem virtuellen Publikum herumhantieren.« Jerling ließ eine Faust wuchtig auf das polierte Wagendach niederfahren. »Holen Sie mir diesen Clown von einem Frachterpiloten an die Strippe, und zwar sofort. Verstanden?«
    Carina nickte mit kreidebleichem Gesicht.
    Während der Wagen davonfuhr, zog Jerling einen abgewetzten Schlüssel aus der Tasche und entriegelte die Tür des baufälligen Büros. Er trat ein, schloss die Augen, atmete tief durch und genoss den vertrauten Geruch von kaltem Rauch und warmen elektronischen Komponenten. Im Obergeschoss des Hauptgebäudes wartete ein luxuriöses Büro auf ihn, aber er weigerte sich, es zu beziehen. Teilweise, weil es keine Seele hatte, hauptsächlich aber, weil er dort nicht rauchen durfte.
    Nachdem er den Blick liebevoll über die verblassten Absatztabellen und abgelaufenen Kalender an den Wänden hatte wandern lassen, schlenderte Jerling über den Falten werfenden Teppich zu seinem Schreibtisch. Er sank in seinen bequemen Sessel und schnippte mit den Fingern in Richtung eines Roboters, der in einer Zimmerecke hockte. Als der Roboter mit einem spindeldünnen erhobenen Arm in seine Richtung schlurfte, huschte ein zufriedenes Lächeln über Jerlings Gesicht. Dies war das Nervenzentrum seiner Firma, Ärzte hin oder her.
*
    Hal lief ruhelos auf der Kommandobrücke der Schwarzen Möwe auf und ab. Er stand kurz davor, mit der Faust ein Loch in die nächste Wand zu stanzen. »Was soll das heißen, dass du Jerling nicht zurückrufen kannst? Was meinst du damit, du hättest seine Daten nicht notiert?«
    »Ich habe alle Aufzeichnungen gelöscht, nachdem Sie den Auftrag abgelehnt hatten.«
    »Dann besorg dir die Daten wieder!«
    »Negativ, wir können uns die Recherchegebühren nicht leisten.« Der Navcom zögerte. »Übrigens, Sie sind am Zug.«
    »Wie kannst du in einer solchen Situation nur an ein verdammtes Schachspiel denken?«
    »Das sagen Sie nur, weil Sie verlieren.«
    »Den Teufel verliere ich!« Hal trat an das Steuerpult und starrte auf das Schachbrett, auf dem sein weißer König mit einem einzelnen Bauern von dem kompletten Satz der schwarzen Spielsteine umzingelt stand. »Wollen wir die Seiten tauschen?«
    »Negativ.«
    Hal seufzte. »Siehst du denn gar keine Möglichkeit, Jerling zu erreichen?«
    »Nein.«
    »Dann denk wenigstens weiter darüber nach, ja? Ich werde mir erst einmal irgendwas zu essen besorgen. Sag
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