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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Autoren: Simon Haynes
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dem Datum ihrer Erstellung.«
    Hals Blick wanderte mit zunehmender Besorgnis von einem Bildschirm zum anderen. »Du solltest diese Rechnungen lieber ausblenden, bevor die Geldverleiher hier auftauchen. Das könnte sie nur auf falsche Ideen bringen.«
    »Oder auf die richtigen«, sagte der Computer. Die Bildschirme flackerten erneut, und anstelle der Rechnungen erschie nen Stapel von Kreditchips, Juwelen und Goldbarren. »Besser so?«
    »Sehr witzig«, knurrte Hal.
    »Ihre finanzielle Situation ließe sich verbessern, wenn Sie nicht so kleinlich bei der Auswahl von Transportaufträgen wären.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich nichts Illegales machen werde. Den Regierungen gehen die Schiffe aus, und sie würden sich die Möwe sofort unter den Nagel reißen, wenn ich auch nur in die Richtung irgendeines fragwürdigen Geschäfts schielte.«
    »Wie steht es mit der Ladung pharmazeutischer Produkte, die man Ihnen angeboten hat?«
    »Drogen.«
    »Und der Transport von Verteidigungszubehör für Eigenheime?«
    »Waffen.«
    »Was war mit diesen jungen Männern, die nach Forg fliegen wollten?«
    »Strafgefangene auf der Flucht; pleite und verzweifelt.«
    »Und der Auftrag von Jerling Enterprises? Dabei scheint es sich um ein seriöses Unternehmen zu handeln.«
    Hal schnaubte. »Eine Tarnfirma des hiesigen Verbrecherkönigs.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Instinkt. Das hat mir die Art verraten, wie die Typen geredet haben. Und die Bezeichnung der Ladung klang auch suspekt.«
    »Was soll an Roboterteilen suspekt sein?«
    »Es handelt sich dabei natürlich um Hehlerware. ›Roboterteile‹ auf die Kisten zu pinseln, mag den einen oder anderen täuschen, aber ich bin nicht so dumm, auf diesen uralten Trick reinzufallen.«
    »Na schön, dann sollten Sie vielleicht genauer formulieren, was Sie unter einem akzeptablen Job verstehen, damit ich die unerwünschten Angebote gleich aussortieren kann.«
    Hal zuckte die Achseln. »Irgendwas Schnelles und Leichtes. Was gut bezahlt wird und ungefährlich ist.«
    »In der freien Speditionsbranche?« Der Navcom schwieg einen Moment lang. »Haben Sie einmal erwogen, sich einen anderen Beruf zu suchen?«
    »Nein, verdammt noch mal. Ich weiß, dass es Aufträge auf dem Markt gibt. Du musst sie nur finden.«
    »Mag sein, dass es irgendwo sonst anständige Jobs gibt, aber wir haben auf Lamira angedockt. Dies ist eine Bergbaukolonie, was die Auswahl der zur Verfügung stehenden Frachtaufträge ein wenig einengt.«
    »Es war der einzige Ort, an dem wir uns die Landegebühren leisten konnten.«
    »Die Sie noch nicht bezahlt haben …«
    »Ich?«
    »Sie sind für die Finanzen zuständig. Zufällig kommt gerade eine Anfrage von der Bodenkontrolle herein. Soll ich sie durchstellen?«
    »Was? Nein, sag den Typen, dass ich gerade beschäftigt bin. Ich will zuerst das Schachspiel hier gewinnen.«
*
    Ding Dong! Aus verborgenen Lautsprechern ertönte ein Klingeln. Hal schaute vom Schachbrett hoch, auf dem sich gerade wieder das typische, einseitige Massaker abspielte. »Was ist das jetzt?«
    »Da ist jemand auf der Landerampe.«
    »Der Kreditvermittler?«
    »Das kann ich nicht beantworten. Meine Außenkamera fehlt.«
    »Woher weißt du dann, dass da draußen jemand ist?«
    »Weil irgendjemand den Klingelknopf drückt«, sagte der Navcom, als es erneut läutete.
    Hal erhob sich, ging zu einer Reihe von Wandschaltern und drückte auf die obere Taste. Ein hydraulisches Winseln ertönte, worauf ein schweres rundes Schott aufschwang, hinter dem eine kleine Luftschleuse sichtbar wurde. Hal schlüpfte geduckt durch die niedrige Luke und drückte im Inneren der Schleuse auf die oberste Taste einer weiteren Kontrolltafel. Das äußere Schott hatte sich kaum halb geöffnet, als auch schon ein riesiger Roboter hereinplatzte, der sich tief vornübergebeugt hielt, um in den für einen Menschen ausgelegten Raum hineinzupassen.
    Ein kurzer Blick auf die sich öffnenden und schließenden Hände, die spitzen Stahlzähne und blutunterlaufenen Augen des Roboters reichte Hal, um zurück auf die Kommandobrücke zu fliehen. Er schmetterte das innere Schott zu und tastete nach der Schalterkonsole, aber bevor er die Schleusentür verriegeln konnte, flog sie auch schon wieder auf. In der Hoffnung, den tiefer gelegenen Gang zu erreichen, hechtete Hal auf den Verbindungsschacht im hinteren Bereich der Brücke zu, doch er hatte gerade einmal zwei Schritte geschafft, als ihm der Eindringling schon den Weg versperrte.
    Ein paar Sekunden
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