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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Autoren: Simon Haynes
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»Sie müssen sie einen nach dem anderen entfernen, Stück für Stück, sie angeblich auf lange Dienstreisen schicken. Anschließend erzählen Sie den Zurückbleibenden, ihre lieben alten Metallkumpel wären von irgendwem gekauft worden, um ihren Großmüttern Gesellschaft zu leisten oder einem kranken Kind bei der Genesung zu helfen.«
    »Ist das nicht ziemlich aufwändig? Es sind doch nur Maschinen.«
    »Nein, es sind nicht nur Maschinen, sondern Maschinen mit Gehirnen. Ein gewaltiger Unterschied«, belehrte Jerling sie.
    »Wie auch immer wir dabei vorgehen, dieses Inventar muss verschwinden. Dadurch wird die Firma Tausende einsparen.«
    »Wirklich?«
    Carina nickte. »Die Steuerersparnisse werden die Neuanschaffungen fast schon allein finanzieren. Und dann ist da noch die menschliche Komponente: Neuanschaffungen sind einer fröhlichen Arbeitsumgebung förderlich. Sie führen dazu, dass die Leute gern viel Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen, und gleichzeitig sinken die Krankmeldungen dramatisch.«
    Jerling knurrte etwas Unverständliches und gab Carina die Akte zurück. »Legen Sie mir eine Zusammenfassung davon auf den Schreibtisch, und ich werfe morgen einen Blick darauf.«
    »Sie dürfen die Entscheidung nicht zu lange hinauszögern«, warnte Carina. »Ich habe bereits neue Verträge mit etlichen Zulieferern ausgehandelt, und die werden ihre Preiszusagen nicht ewig aufrechterhalten.«
    Jerlings Augen wurden schmal. »Übergehen Sie mich nicht bei Ihren Entscheidungen.«
    »Nein, Mr. Jerling.«
    Die Limousine wurde langsamer, und Jerling warf einen Blick durch die Seitenscheibe. Sie folgten dem breiten, zur Firmenzentrale führenden Boulevard, und als sie eine Straßenbiegung passierten, kam das Gebäude in Sicht. Es war ein imposanter Anblick, zwölf Stockwerke hoch, jede Menge Glas und Chrom. Quer über der Fassade prangte in großen, rot glühenden Lettern der Schriftzug Jerling Corporation .
    Nachdem er sein Gebäude einen Moment lang flüchtig betrachtet hatte, wandte sich Jerling erneut Carina zu. »Was gibt es sonst noch?«
    Carina zögerte. »Einer unserer leitenden Ingenieure geht morgen in den Ruhestand. Die Geschäftsführung ist sich nicht sicher, was wir ihm als Abschiedsgeschenk besorgen sollen.«
    »Einen Kranz«, grollte Jerling. »Hören Sie, das hatte ich nicht gemeint. Ich rede von Geschäften, von irgendetwas Handfestem.« Er hob die Brauen. »Worum ging es eigentlich bei dieser Sache, von der ich da heute Morgen gehört habe? Irgendwas von wegen einer Lieferung, mit der es Schwierigkeiten gibt?«
    »Ihr Stab arbeitet sehr effizient, Mr. Jerling. Ich bin mir sicher, dass er das Problem lösen wird.«
    »Erzählen Sie mir die Einzelheiten, und ich sage Ihnen, ob die Leute effizient arbeiten oder nicht.«
    Carina unterdrückte einen winzigen Seufzer, zog ein ultradünnes Notebook aus der Mappe und rief nacheinander mehrere Memos auf. »War bei dieser Angelegenheit von Orthagon die Rede?«
    »Nein, von Seraph.«
    »Das müsste dann die Lieferung der Roboterteile betreffen.«
    »Oh, welche Freude«, seufzte Jerling. »Was für eine Steigerung gegenüber der internen zahnärztlichen Vorsorgeprogramme. Also, wo liegt das Problem?«
    »Die Fracht liegt auf Seraph bereit und wartet darauf, verschickt zu werden.«
    »Und?«
    »Das Militär von Seraph veranstaltet gerade Kriegsspiele – echte Feuerübungen auf dem gesamten Planeten. Das Manöver dauert schon eine ganze Woche an und wird sich noch zwei weitere Wochen hinziehen.« Carina rutschte auf ihrem Sitz herum. »Bei den letzten Manövern dieser Größenordnung wurden versehentlich drei Raumfrachter in die Luft gejagt.«
    »Allmählich erkenne ich das Problem.«
    »Keiner unserer Leute ist bereit, dorthin zu fliegen. Es ist zu riskant. Außerdem sind wir gegen derartige Verluste nicht versichert.«
    »Warum ist die Lieferung der Teile überhaupt so dringend?«
    »Es geht bei dem Auftrag um den Bau von Dienstrobotern für den Sommerpalast des Kaisers. Er plant einen großen Ball, und unsere Roboter müssen pünktlich vor Ort sein.«
    »Können wir die Teile nicht woanders besorgen?«
    Carina schüttelte den Kopf. »Es gibt einen allgemeinen Engpass.«
    »Warum mieten wir kein Schiff?«
    »Wer sollte es fliegen?«
    »Natürlich einer von unseren alten Robotern.« Jerling deutete auf den Recycling-Bericht. »Sie haben doch bereits entschieden, dass die Dinger verzichtbar sind.«
    »Roboter dürfen nur als Copiloten fungieren. Sie benötigen einen
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