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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Autoren: Simon Haynes
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danke. Vurdis Roboter könnte sich immer noch irgendwo dort draußen rumtreiben.« Hal gab seine fruchtlosen Bemühungen auf und kehrte in die Kommandozentrale zurück, wo er einen schmutzigen Becher ergriff, ihn unter die Tülle des Getränkespenders hielt und mit einer undefinierbaren dampfenden braunen Flüssigkeit füllte. Er hob den Becher, schnupperte an dem Inhalt und fragte: »Ist das Tee oder Kaffee?«
    »Weder noch. Es handelt sich um einen Speisepilzauszug.«
    »Tatsächlich?« Hal probierte einen kleinen Schluck und schmatzte mit den Lippen. »Ich vermute, das Zeug könnte Pilze auf mir wachsen lassen.«
    »Passen Sie auf, dass Sie nichts davon verschütten, sonst könnten die Pilze überall zu wachsen anfangen. Nebenbei …«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich bin am Zug.« Hal starrte auf das Schachbrett hinab, war aber mit den Gedanken bei dem bevorstehenden Flug. Er war noch nie zuvor bei Dunkelheit gelandet, schon gar nicht auf einem Feld. Was, wenn Jerlings Pilot nicht auftauchte? Was, wenn er nicht so gut war, wie Jerling behauptet hatte? Was, wenn …
    »Möchten Sie vielleicht einen Tipp haben?«, erkundigte sich der Navcom.
    »Wie soll ich eine Strategie ausarbeiten, wenn du mich ständig unterbrichst?« Hal zog eine seiner Figuren. »Dame auf C6.«
    »Königsspringer auf C6«, sagte der Navcom. »Warnung: Schachmatt in drei Zügen.«
    Es klingelte. »Endlich!«, rief Hal erleichtert aus. Als er sich erhob, stieß er das Schachbrett mit dem Ellbogen von der Konsole und verstreute die Schachfiguren dabei über das gesamte Deck. »Upps, wie ungeschickt von mir.«
    »Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen«, stellte der Navcom fest.
    »Häh?«
    »Betrug zahlt sich nie aus.«
    »Oh, halt die Klappe!«
    »Zitatemodus: deaktiviert.«
    Hal betrat die Luftschleuse und wartete ungeduldig, bis sich das Außenschott knarrend öffnete. Seine Augen weiteten sich, als er den Roboter entdeckte, der draußen auf der Plattform wartete. Er wollte fast schon in Deckung hechten, doch dann erkannte er, dass dieser Roboter nur halb so groß wie Vurdis Schläger war und von ganz anderer Farbe. Seine Haut war bronzen, sein Gesicht von breiiger Konsistenz und zerfurcht. Er hatte einen zerbeulten Torso und zwei ungleiche Beine, die mit Klecksen einer undefinierbaren Mischung aus Schmierflüssigkeit und Staub gesprenkelt waren.
    »Was willst du?«, erkundigte sich Hal, nachdem er seine Musterung beendet hatte.
    »Mein Name ist XG99«, stellte sich der Roboter mit neutraler männlicher Stimme vor. »Ist das die Schwarze Möwe? «
    »Yeah. Warum willst du das wissen?«
    Der Roboter streckte ruckhaft einen Arm aus. »Sie können mich Klunk nennen.«
    Hal starrte die ausgestreckte Hand an. »Du bist Jerlings Pilot?«
    »Genau genommen bin ich sogar ein zertifizierter Pilot.«
    »Wohl eher ein zertifizierter Schrotthaufen«, brummte Hal bissig. »Warte hier«, sagte er laut, nur für den Fall, dass der Roboter genauso schwerhörig war, wie er aussah. Er kehrte auf die Kommandobrücke zurück und blieb vor der Steuerkonsole stehen. »Navcom, besorg mir eine Verbindung zu Jerling.«
    Der Bildschirm erwachte flackernd zum Leben und zeigte Jerlings Gesicht. »Ich hoffe für Sie, dass es einen wichtigen Grund für diesen Anruf gibt.«
    »Den gibt es allerdings. Auf meiner Türschwelle steht gerade ein schrottreifer Roboter, der behauptet, Ihr Pilot zu sein.«
    »Schrottreif?« Jerling runzelte die Stirn. »Bei Klunk mag es sich durchaus um ein reiferes Semester handeln, aber er ist in Topform. Sie befinden sich in seiner Obhut in absoluter Sicherheit.«
    »Aber …«
    »Mr. Spacejock, wenn Sie nicht wollen, dass Klunk Ihr Schiff landet, können Sie das natürlich selbst tun. Alles, worauf es ankommt, ist, dass meine Fracht pünktlich geliefert wird.«
    »Aber …«
    »Gut, ich bin froh, dass wir das geklärt haben. Und jetzt beeilen Sie sich, bitte. Ich brauche diese Fracht, und zwar jetzt.« Jerling schnippte mit den Fingern, und der Zigarrenanzünder-Roboter erschien neben ihm, den Stab in der Hand. »Zigarre«, sagte Jerling.
    Der Roboter hob den Stab. Das glühende Ende überzog sein Gesicht mit einem schwachen roten Schein.
    Jerling schüttelte den Kopf. »Gib mir eine Zigarre«, präzisierte er seinen Befehl.
    Der Roboter starrte ihn an.
    »Zigarre«, wiederholte Jerling und stieß einen ausgestreckten Finger in Richtung des Roboters. »Na los, du dämlicher Blechkasten. Zigarre!«
    Der Roboter betrachtete den
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