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Zauberhaft verzwickt

Zauberhaft verzwickt

Titel: Zauberhaft verzwickt
Autoren: Serena S. Murray
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Kurz nachdem Nate eingezogen war, begannen Chloes seltsame Träume. Sie war eigentlich immer ein Nachtmensch gewesen. Das hieß, wenig Schlaf, dafür aber mehr Zeit für ihre Arbeit oder andere Dinge. In der Regel reichten ihr vier Stunden Schlaf pro Nacht. Dann, eines Tages, nach einem anstrengenden Tag in der Boutique, fiel sie etwa um ein Uhr nachts in ihr Bett. Sobald ihr Kopf auf dem Kissen lag, war sie auch schon eingeschlafen. Als sie sich in einem Ballsaal wiederfand, wusste sie, dass sie träumte. Doch die Farben, die Geräusche, sogar die Gerüche waren so echt. Erstaunt schaute Chloe an sich hinunter. Sie trug ein smaragdgrünes Kleid, dessen Stoff sich weich an ihren Körper schmiegte. Nur das Dekolleté war ein wenig zu tief für ihren Geschmack. Zuerst lief sie ein wenig herum. Sie grüßte hier und dort Menschen, die sie nicht kannte. Ihr war durchaus bewusst, dass einige der Männer ihr hinterher sahen. Als ein Kellner in einem schwarzen, altertümlichen Anzug an ihr vorbeiging, nahm sie sich ein Glas Wein von seinem Tablett. Im Hintergrund lief Musik, deren Töne sie dazu brachten, mit ihrem rechten Fuß den Takt zu tippen. Auf der Tanzfläche konnte sie Männer in feinen Anzügen und Frauen in hinreißenden Kleidern dabei beobachten, wie sie sich beim Tanzen vergnügten. Durch große Fenster fiel das warme Licht des Vollmondes hindurch. Der Raum selbst wurde durch einen großen Kristallleuchter und einige Kerzen beleuchtet. Und dann stand er auf einmal vor ihr. Chloe verschluckte sich beinahe an ihrem Wein. Der Mann sah Nate wirklich ähnlich. Doch sein Kinn war etwas markanter, seine Augen hatten einen intensiven Ausdruck, den sie sich bei dem gutmütigen Freund ihrer Schwester nicht vorstellen konnte.
    Als er ihr seine Hand hinhielt, schaute sie zuerst nur völlig verwirrt. Warum träumte sie von Nate oder einem Mann, der ihm so ähnlich sah? Als sie nicht reagierte, nahm der Mann ihr das Glas aus der Hand, stellte es einem vorbeilaufenden Kellner wieder dessen Tablett und fasste sie an der Hand. Sein Druck war fest, doch nicht zu fest. Widerstandslos ließ Chloe sich auf die Tanzfläche führen. Als er eine Hand an ihre Taille legte und mit der anderen ihre Finger umschloss, breitete sich eine angenehme Wärme in ihrem Körper aus. Noch immer hatten sie kein Wort gewechselt. Chloe konnte sein Rasierwasser riechen, was sie beinahe dazu brachte, an seinem Hals zu schnuppern, so gut roch es. Doch sie konnte sich gerade noch zurückhalten.
    Das erste Lied hindurch zog er sie nach und nach immer näher an sich heran. Durch seine Kleidung konnte sie die Muskeln spüren, die sich darunter verbargen. Seine Hand war leicht schwielig, was zeigte, dass er sie auch benutzte. Nachdem das erste Lied geendet hatte und die Partner auf der Tanzfläche wechselten, hielt der Fremde sie weiterhin nah an sich gepresst. Mit bloßen Blicken vertrieb er alle Nebenbuhler.
    Chloe war sich bewusst, dass ihr Herz viel zu schnell schlug. Doch es war nur ein Traum, oder? Was machte es schon aus, wenn sie einmal nicht verantwortungsvoll und ernst war? Also schloss sie einfach die Augen und legte ihren Kopf an seine breiten Schultern. Das nächste Lied war langsamer, mit dunkleren Tönen. An ihrem Ohr konnte sie auch seinen Herzschlag hören. Als ihr bewusst wurde, dass ihre beiden Herzen in einem Takt schlugen, wurde ihr der Mund trocken. Ihr Körper wurde weicher, anschmiegsamer. Am liebsten wäre sie in ihn hineingekrochen. Es war das erste Mal nach Jahrzehnten, dass sie sich so wohl und so begehrenswert in den Armen eines Mannes fühlte. Und sie spürte, dass er sie begehrte. Als sie ihren Kopf drehte, konnte sie auf seinen Mund schauen. Sie wusste, dass er sie anschaute, sie genau beobachtete. Er wollte ihr das Kommando überlassen. Mit der Fingerspitze fuhr sie seine Lippen nach. Als seine Zunge hervor schnellte, schoss ein Prickeln ihren Arm hinab. Und dann wachte sie mit einem Mal auf. Die Sonne schien in ihr Schlafzimmer. Von unten konnte sie schon das rege Treiben ihrer Familie hören. Stöhnend legte sie sich ihr Kissen aufs Gesicht. Ihr Körper war angespannt, lechzte nach der Berührung des fremden Mannes. Nein, so fremd war er ihr nicht. Sie grübelte darüber nach, warum ihr Traummann Nate so ähnlich sah. Sie war völlig ehrlich zu sich selbst und konnte mit Bestimmtheit sagen, dass sie keinerlei Gefühle für Nate hegte. Er war eher so eine Art Bruder für sie.
    Kurz überlegte sie, ob sie mit Tate über ihren
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