Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Abermals nahm sie ihren Stock zu Hilfe, stieß ihn vor und sah, wie die Stirn des Untoten eingedrückt wurde, bevor er zu Boden plumpste.
    Die Horror-Oma kreiselte herum.
    Ihre Gesichtzüge weiteten sich in jähem Schrecken. Während sie die eine Frau gerettet hatte, war es den anderen Zombies gelungen, den Kreis um sie enger zu ziehen.
    Zu dritt griffen sie Lady Sarah an, während die anderen Frauen flohen und in der Dunkelheit untertauchten.
    Drei Zombies gegen Sarah Goldwyn.
    Den Kampf konnte sie nicht gewinnen!
    ***
    Ich sah das Mündungsfeuer. Es blendete mich sogar, während ich in die Knie zuckte und die Kugel über meinen Scheitel hinwegshich. Im letzten Augenblick hatte ich reagiert und kam sofort wieder hoch, als Blanche Everett meine Waffe schwenkte, wobei die Mündung nach unten wies. Diesmal jedoch war ich am Drücker. Dieses Weib hatte mich lange genug an der Nase herumgeführt. Sie sah die Faust nicht, aber sie spürte ihre Wirkung. Von unten her hatte ich sie hochgestoßen, und ich traf die Achselhöhle an ihrem rechten Arm.
    Es war ein kraftvoller Stoß gewesen, dem sie nichts entgegenzusetzen hatte. Der Arm schnellte in die Höhe, sie öffnete die Faust, und die Beretta machte sich selbständig.
    Während die Heimleiterin zurückwankte, verfolgte ich den Flug der Waffe mit den Augen. Da Blanche Everett genug mit sich selbst zu tun hatte, lief ich rasch vor und nahm die Beretta wieder an mich. Jetzt fühlte ich mich besser.
    Die Everett fluchte wie ein alter Seemann. Sie stieß mir die wildesten Verwünschungen entgegen, die mich allerdings kalt ließen, denn ich mußte mich um den Ghoul, die Zombies und natürlich auch um Lady Sarah Goldwyn kümmern.
    Leider blieb es beim Vorsatz, denn die Heimleiterin machte Ernst. Sie sah natürlich in mir den Schuldigen an ihrer Misere und wollte mir an den Kragen.
    Trotz ihres schmerzenden Arms griff sie mich an, und ich bekam am eigenen Leibe zu spüren, was der gute alte Schiller damals in seiner Glocke gemeint hatte, als er schrieb: Da werden Weiber zu Hyänen… Blanche Everett entwickelte sich zu einem Mittelding zwischen Weib und Hyäne. Dabei blieb sie nicht still. Sie stieß kreischende und heulende Laute aus. Ihre Arme arbeiteten dabei wie die Flügel einer Windmühle. Die Hände hatte sie gekrümmt. Die spitzen Nägel der Finger zeigten nach unten, sie erinnerten mich an kleine Messer, die sie mir unbedingt durchs Gesicht ziehen wollte. Ich schlug ein paarmal zu. Es klatschte, als ich meine Fäuste gegen ihre hochgerissenen Arme drosch. Die Hiebe schleuderten ihre Deckung zur Seite. Ich kam mit der flachen Hand durch und traf ihre Wange.
    Der Kopf wurde durchgeschüttelt. Sie selbst taumelte zur Seite, aber sie blieb auf den Füßen. Wahrscheinlich war es der reine Haß, der sie so reagieren ließ. Sie wollte sich einfach nicht unterkriegen lassen und nichts aufgeben.
    Mit einem Kopfstoß hatte ich nicht gerechnet. Deshalb erwischte er mich auch an der Brust, hieb mich bis zu einem Tisch zurück, ich schleuderte noch einen Stuhl um, bevor ich rücklings über die Platte fiel und meine Beine in die Luft schwang.
    Das sah auch ein Zombie.
    Leider hatte ich die Gestalt nicht gesehen, die plötzlich neben mir auftauchte und ihre Pranke fallen ließ. Sie landete auf meiner Brust. Es war eine halbverweste Hand, deren Finger sich krümmten und in meine Kleidung greifen wollten.
    »Ja, mach ihn fertig!« schrie die Heimleiterin. »Los…«
    Auch ich wurde durch diese Schreie munter. Plötzlich hielt ich meinen Dolch in der Hand. In einer schrägen Kurve zielte die Klinge in die Höhe, und sie traf den Zombie in die Brust.
    Sein Gesicht zeigte den Schmerz, den er spürte. Dann kippte er um. Da ich den Dolchgriff noch umklammert hielt, konnte ich die Waffe auch aus der Wunde ziehen.
    Sofort rollte ich mich herum, streckte meine Beine aus, fand Halt auf der weichen Erde und stand wieder.
    Blanche Everett hatte damit gerechnet, daß mich der Zombie schaffen würde. Da dies nicht der Fall war, mußte sie mich angreifen. Das tat sie auch.
    Diesmal mit einer Nadel. Sie war nur schwer zu erkennen, als sie aus ihrer Faust schaute, aber das Ding schien mir verdammt gefährlich zu sein, wobei ich von der Everett persönlich in der nächsten Sekunde die Bestätigung bekam.
    »Damit habe ich schon drei Kerle gekillt!« zischte sie. »Ich habe die Spitze mit Gift…«
    Das reichte, um zu treten.
    Meinen Fuß sah sie kaum, aber ich erwischte sie nicht richtig denn an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher