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Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten
Autoren: Jason Dark
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die sich ihr zur Antwort stellte.
    Sarah Goldwyn!
    Ihre Antworten kamen klar, und sie bewiesen mir, wie wenig Angst sie noch hatte, obwohl ihr klargemacht wurde, daß sie praktisch chancenlos war.
    Aber sie stemmte sich dagegen an und konnte die Frau weiterhin hinhalten.
    Mir gab dies Gelegenheit, mich dem Friedhof zu nähern. Die Umgebung behielt ich genau im Auge, während ich gleichzeitig der Rede und der Gegenrede lauschte.
    So erfuhr ich die Zusammenhänge, hörte Motive und wußte, wie ich unsere Gegner einzuschätzen hatte.
    Zombies sollten aus den Gräbern gestiegen sein. Bisher hatte ich keine gesehen, da mir die Rücken der vor Schreck erstarrten Frauen die Sicht nahmen. Ich konnte die Untoten mehr ahnen und sah nur manchmal durch kleine Lücken zwischen den Körpern die eckigen Bewegungen der untoten Mörder.
    Rechts lag das Meer. Die gewaltigen Wellen schlugen gegen die Klippen, rollten an die Steilküste heran, wurden gebrochen und in die Höhe geschleudert.
    Ein ewiges Spiel, durch nichts unterbrochen, und immer wieder von vorn beginnend.
    Doppelt so groß wie normal kamen mir die Bäume vor, weil sie gewaltige Schatten bildeten. Die Stämme ragten vor mir in die Höhe, wobei die Kronen miteinander verschmolzen. Blitzartig zuckte dann das bunte Fackellicht in die Hefen Schattenecken und hellte sie auf. Ich schlich weiter - und wurde angegriffen! Mein Gegner flog von der rechten Seite her auf mich zu, ich drehte mich noch, hörte ein wütendes Keuchen, dann prallten wir zusammen und gingen zu Boden. Der Kerl hatte Fäuste wie Schmiedehämmer. Eine Hieb- oder Stichwaffe trug er nicht, aber schon der erste Schlag rüttelte meinen Kopf durch. Der war sowieso schon malträtiert worden. Ich hatte schwer damit zu kämpfen, überhaupt einigermaßen die Übersicht zu behalten. Dann machte der andere einen Fehler. Er verließ sich auf den einen Hammer und ahnte nicht, daß ich trotzdem einiges einstecken konnte. Da ich unten lag, und er seinen Oberkörper in die Höhe drehte, lag sein Gesicht frei vor mir.
    Mein Blick zielte für einen Moment auf seine Kinnspitze, Im nächsten Augenblick folgte der Ellbogen.
    Wuchtig trieb ich ihn in die Höhe. Und es wurde ein haargenauer Treffer. Ein undefinierbares Geräusch erfolgte bei der Kollision, dann flog der Kopf des Mannes nach hinten. Er wurde regelrecht in den Nacken geschleudert, als Gegenreaktion wieder vorgeworfen, um den zweiten knallharten Treffer zu empfangen.
    Der reichte aus, um den schweren Kerl von meinem Körper zu schleudern. Wie ein Klotz kippte er auf die rechte Seite, wo er für einen Moment liegenblieb und ich mich zur Seite rollen konnte, damit ich seinen schlangengleichen Armen entglitt.
    Er faßte ins Leere, und ich traf ihn zum drittenmal. Diesmal so, wie es mich mein Freund Suko gelehrt hatte.
    Mit der Handkante und sehr gezielt.
    Im Hochkommen erwischte es ihn. As er zusammensackte, war es aus mit ihm. Die Bewußtlosigkeit würde sicherlich für mehr als zwei Stunden ausreichen. Von seiner Seite drohte mir keine Gefahr mehr. Bevor ich mich wieder auf den Weg machte, untersuchte ich seine Kleidung nach Waffen jeglicher Art.
    Ich fand ein Springmesser. Die Spitze jagte ich tief in einen Baumstamm, die Klinge bekam von mir Druck, und sie brach mit einem hellen Singen ab.
    Das war erledigt.
    Ein Rundblick bewies mir, daß ich den Rücken freihatte. Hoch über mir am Himmel segelten dicke Nachtwolken. Sie waren so dicht, daß sie sogar den Mond verdeckten. Eine helle Insel in der pechschwarzen Nacht war nur der Friedhof, wo die Lampions ihr buntes Licht abgaben und aus häßlichen, halbverwesten Zombies Gestalten machten, die in einen Zirkus des Schreckens gepaßt hätten.
    Näher und näher kam ich heran. Auch mich hatte die Spannung erfaßt. Die Lage spitzte sich allmählich zu, lange würde Lady Sarah die Heimleiterin nicht mehr hinhalten können.
    Ich bewunderte die alte Dame. Wie sie sich in dieser Streßlage hielt, war einmalig.
    Ein gewisses Maß an Furcht überkam mich ebenfalls, denn ich besaß meine Beretta nicht mehr. Irgend jemand mußte sie an sich genommen haben, wobei ich die Heimleiterin in Verdacht hatte. Noch sah ich sie nicht, sondern hörte nur ihre Stimme. Sie sagte die Sätze sehr bestimmt, und auch dieses verdammte Schlürfen war zu vernehmen. Ich konnte mich entscheiden, wen ich zuerst vornehmen wollte.
    Den Ghoul oder die Frau!
    Wieder gelang es mir, durch eine Lücke zwischen den Körpern zu schauen.
    Zum erstenmal sah ich
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