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Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten
Autoren: Jason Dark
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nach unten. Dann folgte ein Körper.
    Die Horror-Oma mußte hastig zur Seite springen, um von dem Körper nicht getroffen zu werden. Er wäre ihr genau auf den Kopf gefallen. So streifte er sie nur mit dem Arm und klatschte schließlich neben ihr auf die weiche Erde.
    Sarah Goldwyn schaute in ein von Verwesung gezeichnetes schreckliches Gesicht.
    Es gehörte dem letzten Zombie!
    Zuerst wollte die alte Dame es nicht glauben. Sie schüttelte den Kopf, hob die Schultern, ihre Arme sanken nach unten, dann begann sie plötzlich zu lachen.
    Zuerst ein leises Gelächter, das sich von Sekunde zu Sekunde steigerte und schließlich über den Friedhof gellte.
    Erledigt! Alles war erledigt! Die Erleichterung konnte sich freie Bahn verschaffen.
    Und während Lady Sarah sich abwandte, um wieder über den Friedhof zu gehen, sah sie die ersten Frauen. An der Spitze Carola Finley. Sie verließen das Atersheim, gingen auf die Horror-Oma zu, die plötzlich ein weiches Gefühl in den Knien spürte, nicht mehr konnte und zur Seite kippte. Daß sie von mehreren Armen aufgefangen wurde, merkte sie schon nicht mehr. Eine Ohnmacht hielt sie umfangen…
    ***
    Ich wollte den Ghoul!
    Wo er genau steckte, wußte ich nicht, rechnete jedoch damit, daß er sich irgendwo an den Klippen aufhielt. Dort gab es möglicherweise gute Verstecke. Vielleicht Höhlen.
    Die Landschaft änderte sich zwar nicht, dafür die Beschaffenheit des Bodens. Er war felsig geworden, ziemlich hart, und meine Füße schleiften durch widerstandsfähiges Gras.
    Mein Blick reichte bis zum Rand der Klippen. Eigentlich hätte ich den Ghoul sehen müssen, doch er hatte die Dunkelheit zum Partner, und die gab ihm den nötigen Schutz.
    Ein wenig stieg das Gelände an. Links von mir sah ich dunkle Blöcke auf dem Boden. Gewaltige Felsen, die, wie wahllos versheut, auf dem Hang lagen.
    Dort konnte man sich auch verbergen.
    Und da sah ich ihn auch.
    Zwischen zwei Blöcken hob sich der Schatten ab. Die Konturen des Rollstuhls waren genau zu erkennen, wie auch die Masse, die in dem Stuhl hockte.
    Der Ghoul würde mir nicht mehr entkommen. Ich war mindestens dreimal so schnell wie er, auch wenn ich noch eine gewisse Entfernung zurücklegen mußte.
    Ich wußte nicht, was er vorhatte, behielt ihn aber im Auge und sah seine Bewegungen. Mit seinen schleimigen Pranken setzte er sein Gefährt in Bewegung. Dabei mußte er sich anstrengen, denn der Weg führte bergauf, und mir wurde plötzlich bewußt, daß er sich immer mehr dem Rand der Klippen näherte.
    Jetzt verstand ich seinen Plan.
    Ihm, dem Ghoul, machte es nichts aus, wenn er kopfüber in die Tiefe wuchtete.
    Er würde irgendwo zwischen den Klippen aufschlagen und liegenbleiben. Nicht als Toter, sondern als Ghoul, und er würde weiterhin Unheil verbreiten.
    Ich rechnete die Distanz zwischen uns erst gar nicht aus sondern rannte los. Für mich war jede Sekunde wichtig Dabei lief ich so, daß ich ihm einen Teil des Weges abschneiden konnte, denn ich wollte ihn unbedingt vor dem Klippenrand erreichen.
    Im nächsten Moment war er hinter einem Felsen verschwunden, tauchte sehr schnell wieder auf, als er den großen Stein verlassen hatte, und rollte weiter.
    Ich blieb ihm auf den Fersen.
    Wie ein Känguruh hüpfte ich manchmal über die Steine. Mein Mund stand offen, keuchend ging der Atem, und so kämpfte ich mich Yard für Yard an ihn heran. Wieder sah ich ihn. Auch er mußte mich entdeckt haben, denn die Masse Ghoul in dem Rollstuhl drehte sich und schaute in meine Richtung. Als er festgestellt hatte, wer ihm da auf der Spur war, wuchtete er sich vor und verdoppelte seine Anstrengungen.
    Ich legte ebenfalls einen Zahn zu. Diese Bestie durfte mir auf keinen Fall entkommen. Pfeifend drang der Atem aus meinem Mund. Dann sah ich ihn fast zum Greifen nah, doch auch die Klippen waren nicht mehr weit entfernt.
    Zudem hei das Gelände ab.
    Der Rollstuhl bekam Fahrt!
    In diesem Augenblicken ging es wirklich um alles. Während der Ghoul auf den Klippenrand zuholperte, jagte ich von der Seite her auf den Rollstuhl zu.
    Ich hatte keine Zeit, die Entfernung bis zum Klippenrand abzuschätzen, ich wollte meinen Gegner nur zu fassen bekommen, bevor er in die Tiefe stürzte.
    Meine Schritte wurden noch länger. Ich kämpfte mich voran, sprang über Steine hinweg kam ihm näher, hörte schon sein Schmatzen und Gurgeln und sah, daß ich es nicht schaffte.
    Als einzige Chance blieb der Silberdolch.
    Wenn ich ihn schleuderte, dann konnte ich den Ghoul
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