Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
offen bis zur Taille reichen, mit lebendigen Naturwellen, in die ein Mann die Finger graben wollte. Ihr Körper steckte in dunklen, unansehnlichen Kleidern, die den ausladenden Busen aber nicht verbergen konnten, und als er die Hände um ihre Taille gelegt hatte, hatte er entdeckt, wie schmal diese Taille war und wie anmutig der Schwung ihrer Hüften.
    Er sah auf seine Hände hinunter und lächelte. Ihre Haut zu spüren, hatte ihm durch ihre Unterkleider hindurch das Fleisch versengt, und er glaubte – nein, er wusste -, dass die gleiche Flamme auch an ihr gezüngelt hatte, denn sie hatte ihn angesehen, als sei er wild und ungestüm.
    Ah, hätte sie gewusst, wie kalt und zielgerichtet er vorging und wie wichtig sie für seine Pläne war, sie wäre mehr als nur wachsam gewesen, sie hätte Angst gehabt. Aber natürlich wusste sie davon nichts, und er würde es sie auch nicht wissen lassen. Nicht, bis es für ihre Familie längst zu spät war – und für sie.
    Sie war sein . Seine Duchess.
    Lady Gertrude hatte ihm die Beziehung zu ihrer Nichte als herzlich beschrieben, was ihm wahrscheinlich erschien, denn Lady Gertrude war freundlich und nett und mit der gesamten englischen Gesellschaft bekannt.
    Aber die Duchess schien entsetzt, ihre Tante zu sehen. »Liebes Kind, ich bin ja so glücklich, dass Sie endlich vom Kontinent zurück sind. Dieser schreckliche Napoleon, der dort überall marschiert und seine schändlichen Soldaten, die gute englische Bürger einsperren. Ich habe mir solche Sorgen um Sie gemacht und -« Lady Gertrud sah zu seiner Duchess auf und zog die Augenbrauen hoch. »Eleanor …«
    Eleanor sah über Lady Gertrudes Scheitel zu Remington hinüber, und er konnte genau sehen, wie sie schluckte. Eilig sagte sie: »Eleanor ist diesmal zu Hause geblieben. Die Reise hat sie sehr erschöpft.«
    »Sicher! Natürlich. Sie muss müde sein.« Lady Gertrude hörte sich forsch an – und amüsiert. »Wer wäre nicht erschöpft nach vier Jahren Herumgefahre, kreuz und quer durch alle Staaten Europas? Aber da Eleanor nicht anwesend ist, ist es umso besser, dass Mr. Knight mich engagiert hat, auf Sie aufzupassen.« Lady Gertrude drehte sich zu ihm und tätschelte ihm die Wange. »Der gute Junge.«
    Das Erstaunliche war, sie meinte es ernst. Sie war die Liebenswürdigkeit in Person, und in den fünf Tagen, die er sie jetzt kannte, hatte er eine echte Zuneigung für Lady Gertrude entwickelt. Sie konnte mit Menschen umgehen. Jeder mochte sie, sogar die, die Opfer ihres unverblümten Mundwerks wurden – so wie er. Sie mochte eingewilligt haben, für die junge Lady die Anstandsdame zu spielen, sie mochte jetzt freundlich und liebevoll erscheinen, aber bei ihrem ersten Treffen hatte sie ihm deutlich gesagt, was sie von dieser Verbindung hielt.
    Im Gegenzug hatte er ihr erläutert, dass ihre Meinung ihm egal sei, und sie hatten sich auf neutralem Gebiet getroffen, wobei Lady Gertrude zugesichert hatte, sich nicht in seine Heiratspläne zu mischen, solange er sich an ihre Anstandsregeln hielt.
    Lady Gertrude setzte sich auf das Sofa und dirigierte Eleanor neben sich. »Was für ein außergewöhnlicher Vorfall hat Sie in diese Lage gebracht, hm? Was sagen Sie zum Duke of Magnus und seiner neuesten Torheit?«
    Zu dieser Frage äußerte sich seine Duchess sehr entschieden. »Ich halte es für eine Schande, dass er seine Spielleidenschaft nicht lange genug zügeln kann, um wenigstens an seine Tochter zu denken.«
    Das Blitzen ihrer Augen verblüffte Remington. »Bin ich denn eine so schlechte Partie?«, fragte er und wartete mit angehaltenem Atem und schlecht kaschierter Belustigung, dass sie sagte, was sie von ihm hielt.
    »Dazu kann ich nichts sagen, Mr. Knight. Ich weiß nichts über Ihren Charakter. Aber wenn dieser Tage auch nur wenige junge Damen heiraten dürfen, wen sie wollen, lernen sie ihre künftigen Gatten doch wenigstens kennen, bevor die Verlobung beschlossen wird. Es ist eine Schande, dass man einer Duchess dieses Privileg verweigert.«
    »Genau meine Meinung! Ihre Geisteshaltung ehrt Sie, Liebes.« Lady Gertrude warf Remington einen Blick zu. »Ich dachte anfangs, Mr. Knight sei ebenfalls ein Opfer seiner Spielleidenschaft geworden, aber jetzt, da ich ihn kennen gelernt habe, vermute ich, er wusste genau, was er tat, als er meine Nichte beim Kartenspiel gewonnen hat.«
    Remington zog mit einer hochmütigen Unschuldsgeste die Augenbrauen hoch.
    Lady Gertrude schlussfolgerte: »Aber er ist ein guter Junge und eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher