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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir
Autoren: Christina Dodd
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alle Tage, dass man eine Doppelhochzeit für zwei so herausragende Paare veranstaltet.«
    Die Ladys verstummten. Mrs. Oxnard hatte eine große Wahrheit gelassen ausgesprochen.
    Magnus hatte entschieden, dass, wenn schon Remington und Eleanor ihr Gelübde wiederholen konnten, er selbst die Chance haben wollte, seine Tochter an ihren Bräutigam zu übergeben. Also war aus der einfachen Hochzeit eine Doppelhochzeit für Remington und Eleanor, Gabriel und Madeline geworden. In einer Stunde würde die Zeremonie stattfinden, in der De-Lacy-Kapelle auf Magnus’ Landsitz.
    Eleanor sah Madeline an. Sie sah atemberaubend aus in ihrem blassblauen Musselinkleid, das ihre Arme und ihren Busen vorteilhaft zur Geltung brachte. Eleanor trug ein darauf abgestimmtes Kleid in Blassrosa, aber die gerade Schnittführung der Empire-Taille wölbte sich über einem leichten Bäuchlein.
    »Du siehst hinreißend aus«, sagte Madeline und stellte einmal mehr unter Beweis, wie sehr die Cousinen einander ähnelten. »Ich beneide dich. Du machst das wunderbar, trotz dieser schrecklichen Übelkeit.« Sie legte die Hand auf den noch flachen Bauch. »Es wäre schrecklich für mich, während der Zeremonie womöglich zu spucken.«
    Eleanor lachte. »Aber denkwürdig.«
    Die Kinder würden im Abstand von zwei Monaten zur Welt kommen. Remington und Gabriel waren überzeugt, dass es Mädchen waren und eine ebensolche Plage wie ihre Mütter werden würden.
    Wie üblich sollten die Männer sich geirrt haben.
    Eleanor umarmte Madeline in einem Anfall von Sentimentalität. »Wer hätte vor acht Jahren, als du mich hergeholt hast, gedacht, dass es einmal zu so etwas kommen würde?«
    Es hatte vier Monate gedauert, die Hochzeit, die Remington angekündigt hatte, zu organisieren. Vier Monate der Aufregung und des Aufruhrs. Die Kunde, dass Lord Fanthorpe von der Hand des Duke of Magnus gestorben war, machte die Runde und ließ die feine Gesellschaft geschockt und mit offenem Mund zurück. Dass Fanthorpe Magnus’ Schwester umgebracht hatte, ließ die Älteren nicken und behaupten, sie hätten immer schon etwas Derartiges vermutet. Dass Fanthorpe Magnus’ Nichte hatte umbringen wollen, ließ alle bestreiten, je mit ihm in Verbindung gestanden zu haben.
    Alles an seinem Andenken war besudelt.
    Als herauskam, welche Rolle Lady Shapster bei Eleanors Entführung gespielt hatte, ließen sämtliche Gastgeberinnen sie fallen, und sie schlich nach Hause zu ihrem Mann, der sich nicht die Mühe machte, zur Hochzeit seiner Tochter zu kommen. Es war nämlich Moorhuhnjagd-Saison, zudem war sie doch bereits verheiratet?
    Also würde Magnus auch Eleanor übergeben, die feststellen musste, dass ihr die Gleichgültigkeit ihres Vaters ebenfalls völlig gleichgültig war. Sie hatte schließlich Remington.
    Es war ein schöner Tag, die Morgensonne schien, und alles wartete darauf, zur Kirche gerufen zu werden. Nur die Familie und die engen Freunde waren geladen, also gerade nur zweihundert Gäste. Doch Eleanor hatte einen Kloß im Hals, wenn sie daran dachte, all diesen Augen ausgesetzt zu sein. Sie war halt nun mal Eleanor, schüchtern und ruhig. Es sei denn, jene, die sie liebte, waren in Gefahr.
    Als Remington sich so weit erholt hatte, dass er im Stuhl sitzen und Besucher empfangen konnte, stattete Magnus ihm einen Besuch ab. Nachdem Magnus Madeline wegen einer Hand voll Karten verloren hatte, hatte er entschieden, dass ihm keine andere Wahl blieb, als das Familienvermögen zu retten. Er hatte die alten Geschäftsunterlagen jener Firma durchgesehen, die Seiner Majestät Marine mit Vorräten versorgt hatte. Er hatte ein paar Strippen gezogen, er hatte den Vertrag, und er wollte, dass Remington die Sache in die Hand nahm und alle Gewinne einstrich. Denn, so hatte er in seiner schroffen Art gesagt, er habe seinem Vater versprochen, er werde den Marchants eine Entschädigung bezahlen für die krasse Ungerechtigkeit, die ihnen widerfahren war. Außerdem habe Remington ihm, Magnus, ein großes Geschenk gemacht, indem er die Wahrheit über Pricillas Tod herausgefunden habe. All die Jahre über war Magnus überzeugt gewesen, sein Bruder, Lord Shapster, habe Pricilla getötet. Jetzt kannte er die Wahrheit, und sowohl Lady Pricilla als auch Abbie konnten in Frieden ruhen.
    Remington willigte ein – unter der Bedingung, dass Magnus für einen gewissen Anteil am Gewinn seinen Einfluss in Regierungskreisen nutzte. Sie gaben sich darauf die Hände, und erst als Magnus fort war, entdeckte
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