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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir
Autoren: Christina Dodd
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versuchen, Lord Fanthorpe zu beißen, und Fanthorpes Handlanger würden kein Problem damit haben, einen Hund zu töten.
    Sie hielt Lizzie mit der einen Hand fest, mit der anderen öffnete sie ihr Damentäschchen und holte ihre Handarbeit heraus. »Wo ist dorthin ?« Sie zog die lange, spitze Nadel aus dem Stoff und beobachtete Fanthorpe. Er war alt, er stank nach Schlechtigkeit.
    »Lacy Hall. Wir sollten in einer Stunde dort sein.« Er lehnte sich zurück, ein grässliches Lächeln auf den rot gemalten Lippen. »Es musste ein Ort ganz in der Nähe sein, und mir gefällt die Vorstellung, Sie beide auf Marchants altem Anwesen umzubringen.«
    Eleanor knüpfte das Fadenende zu einer Schlinge und schob es sich um den Finger. »Aber wird man den Mord dann nicht Magnus anhängen?«
    »Vielleicht.« Lord Fanthorpe kicherte. »Der alte Duke of Magnus dachte anfangs, Marchant sei es gewesen. Großartig. Er hat Marchant mit all seinen Mitteln verfolgt.«
    Sie erstarrte, packte das Hundehalsband.
    »Aber der jetzige Duke hat ihn offenbar davon überzeugen können, dass ein anderer es gewesen ist.«
    Sie schätzte die Entfernung zur Tür ab.
    »Also musste Magnus dem alten Duke versprechen, dass er Marchant finden und eine Art Wiedergutmachung leisten würde. Magnus war mir ja eine solche Hilfe, Marchant in Boston ausfindig zu machen.« Fanthorpe sprach unverändert mit diesem schrecklichen, belustigten Tonfall. »Dieser lächerliche Narr hat mir alle Einzelheiten verraten. Ich musste nur noch ein paar Männer anheuern, die Marchants Familie den Garaus machten.«
    Sie stieß die Nadel mit all ihrer Kraft in Fanthorpes Handrücken.
    Er brüllte vor Schmerz.
    Sie zog am Garn und riss die Nadel heraus.
    Er zog die Hand weg.
    Der Hund wollte nach ihm springen, doch Eleanor stürzte zur Tür und riss sie auf. »Lauf nach Hause«, flüsterte sie Lizzie ins Ohr und warf sie auf die Straße hinaus.
    Eleanor hörte ein Winseln, als Lizzie zu Boden fiel.
    Lord Fanthorpe packte Eleanor und warf sie auf den Sitz zurück.
    Eleanor hielt die Nadel umfasst und holte in großem Bogen in Richtung seines Gesichts aus. Die Nadel drang unter dem Auge durch die Haut.
    Von draußen schlug einer der Lakaien die Tür zu und rief: »Mylord, sollen wir halten, um den Hund zu holen?«
    »Nein. Lasst ihn laufen.« Lord Fanthorpe betastete fassungslos die Wunde und besah sich das Blut an seinen Fingern. Seine Augen waren schmale, hasserfüllte Schlitze. »Schlampe!« Seine Stimme bebte vor Zorn, und er hob den Arm, um sie zu schlagen.
    »Nicht!«, schrie sie. »Das ist niedrige Arbeit.«
    Er holte aus und rief: »Für Sie mache ich eine Ausnahme.«
    »Remington, draußen auf der Straße erzählt man sich, Sie seien unter einem Rollwagen zu Tode gekommen.« Clark stand unter der Bürotür, während Remington die Bücher durchging.
    »Habe mich nie besser gefühlt«, sagte Remington. Dann traf es ihn wie ein Blitz – sonderbar, dass ein solches Gerücht ausgerechnet an dem Tag die Runde machte, an dem Fanthorpe England verlassen wollte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. »Wer sagt das?«
    »Lady Huward verbreitet in ganz London, Sie seien bei Ihrem Anwalt gewesen, hätten Ihr Testament zu Mrs. Knights Gunsten geändert und seien innerhalb der nächsten Stunde ums Leben gekommen.«
    Remingtons Unruhe wuchs. »Ein sehr detailliertes Gerücht. Wo ist Lady Huward?«
    »Sie war im Green Park. Jetzt ist sie, der Ohnmacht nahe, mit ein paar Damen bei sich zu Hause.«
    »Green Park?« Remington erhob sich. »Eleanor geht dort immer spazieren. Wissen die Gerüchte auch, wo Eleanor ist?«
    »Ich denke, sie war jedenfalls dort.«
    »Zur Hölle!« Eleanor hätte ihn dafür gescholten, wäre sie da gewesen. Eleanor, die ihn am Morgen noch so zärtlich geküsst hatte. Er hatte einen Augenblick lang geglaubt, sie werde ihm sagen, dass sie ihn liebe.
    Hatte sie aber nicht.
    Aber eine Frau wie sie hätte sich nie so freimütig hingegeben, hätte sie nicht geliebt. Vielleicht war es ihr gar nicht bewusst? Vielleicht fürchtete sie, die Worte zu sagen. Aber es musste die Wahrheit sein. Es musste.
    »Ich fahre nach Hause«, sagte Remington. »Ich muss nachsehen, ob Eleanor in Sicherheit ist.«
    »Henry, lassen Sie Mr. Knights Wagen holen. Remington, ich komme mit. Ich habe es Ihnen als Ihr Trauzeuge versprochen, auf Sie aufzupassen.«
    Remington nickte und lief hinaus, Clark schnaubend an seiner Seite.
    Fanthorpe musste heute an Bord gehen. Er musste bereits am Hafen
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