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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Bewußtlos. Recznick warf einen raschen Blick zur Straße. Dort war niemand zu sehen. Um diese Zeit war hier kaum etwas los.
    Jetzt galt es, rasch zu handeln. Jede Sekunde war kostbar. Er zerrte Carter hinter die Tür der Telefonzelle und machte sich daran, den Ex-Cop zu fesseln.
    Zur gleichen Zeit sagte Alan Heflin: „Es wird am besten sein, wir nehmen den ganzen Werkzeugkasten mit nach draußen."
    „Wie Sie wollen", meinte der Mann im Overall.
    Heflin bückte sich. Irgend etwas traf ihn von hinten. Er sauste mit dem Kopf gegen die gekachelte Wand der Waschhalle. Sein Schmerz löste sich auf in einen dunklen, alles einhüllenden Nebel. Landon warf einen Blick nach draußen. Ein Wagen kam die Auffahrt zu den Zapfsäulen herauf und hielt in gleicher Höhe wie der Transportwagen. Landon hastete zur Tür der Waschhalle und schloß sie hinter sich. Aus dem Wagen, einer grünen Pontiac-Limousine älterer Bauart, kletterte ein junger Mann. Er trug Blue Jeans und ein zitronengelbes Hemd. Interessiert musterte er den fensterlosen Transportwagen. „Was ist denn das für 'ne Mühle?" fragte er.
    „Wollen Sie tanken?" erkundigte sich Landon. „Geht leider nicht. Wir haben keinen Strom.“
    „Tatsächlich?" wunderte sich der junge Mann und blickte Landon erstaunt ins Gesicht.
    „Ja — ein kleiner Defekt. Er wird sich schnell beheben lassen, aber im Moment kann ich Ihnen nicht helfen. Fahren Sie bis zur nächsten Tankstelle." Landon wandte sich um und ließ den jungen Mann stehen.
    „He, Moment mal — prüfen Sie wenigstens den Ölstand!" rief der junge Mann hinter ihm her.
    „Keine Zeit", knurrte Landon und betrat das kleine, gläserne Office. Seine Hände waren feucht. Was war, wenn der junge Mann nicht gleich verschwand und Heflin das Bewußtsein zurückerlangte?
    Der junge Mann näherte sich dem Büro. „Das ist ja ein toller Saftladen!" beschwerte er sich.
    „Hauen Sie ab, ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich keine Zeit habe!" schrie Landon. „Ich muß mich um den Defekt kümmern!"
    „Okay, okay — ich gehe ja schon."
    Recznick kam um die Ecke. Er hatte die letzten Worte gehört und übersah mit einem Blick die Situation. Schweigend sah er zu, wie der junge Mann träge zum Wagen schlenderte und einstieg.
    „Ich hätte ihn umlegen sollen", knurrte Landon und hastete zur Waschhalle. Dort fesselte und knebelte er den noch immer bewußtlosen Heflin.
    Recznick beobachtete indessen, wie der junge Mann mit dem grünen Pontiac davonfuhr. Er merkte sich die Nummer. Man konnte nie wissen, wozu so etwas gut war. Landon kam aus der Waschhalle. Er trug Heflins Uniformjacke und die Mütze der Hillings-Corporation. Mit ein paar Schritten war er am Wagen der Geldtransportfirma. Er öffnete die Motorhaube und beseitigte mit einem Zangendruck den Knick, der sich in der Benzinleitung befand. Recznick saß schon am Steuer. Landon schloß die Motorhaube. Er setzte sich neben Recznick. Sie fuhren los.
    „Hoffentlich findet niemand den niedergeschlagenen Tankwart und die beiden anderen", sagte Recznick.
    „Finden wird man sie schon", meinte Landon und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Fragt sich nur, wann."
     
    4
     
    McCormick blickte auf die Uhr.
    „Sie müssen gleich hier sein", sagte er.
    Mullins nickte. Er nickte zu allem, was McCormick sagte. Mullins war kein Freund des gesprochenen Wortes. Er haßte es sogar, zuhören zu müssen. Mullins stand hinter dem solide vergitterten Fenster, das zur Rampe wies. Er schaute hinaus. Wird ein heißer Tag werden, heute, dachte er. Wäre fein, wenn man Schwimmen gehen könnte. Zusammen mit Lizzy. Lizzy, die auch nach zwölf Jahren Ehe und nach drei Kindern noch eine tadellose Figur hat. Ein Jammer, daß sie immer so konservative Badeanzüge trägt. Aber so ist sie nun mal erzogen. Lizzy ist schon okay. Sie soll nur so bleiben, wie sie ist.
    „In Cleveland", sagte McCormick plötzlich, „hat man einen Geldtransport überfallen."
    „Ich hab's gelesen.“
    „Den Fahrer haben sie umgelegt, der Beifahrer kommt vielleicht mit dem Leben davon."
    Mullins nickte. Warum erzählte McCormick ihm das alles? Es hatte schließlich in den Zeitungen gestanden. Ganz breitgewalzt, mit der üblichen, jedem Verbrechen eingeräumten Ausführlichkeit.
    „Glauben Sie, daß uns so etwas passieren könnte?" fragte McCormick.
    Mullins zuckte die Schultern und schwieg.
    „Nicht auf dem Transport", sagte McCormick, der offenbar gar keine Antwort erwartet hatte. „Da kann kaum etwas passieren.
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