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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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das zwei Jahre lang nicht angerührt werden sollte. Nicht mal mit Asbesthandschuhen! Ich hoffe, daß ihr soviel Energie und Verstand aufbringen werdet, um der Versuchung zu widerstehen."
    „Was ist schon dabei, wenn wir uns dann und wann mal einen Hunderter als Vorschuß genehmigen?" fragte Landon.
    „Das könnte leicht zur Gewohnheit werden", sagte Recznick. „Und wenn eure Süßen erst mal merken, daß bei euch noch mehr zu holen ist, werden sie euch auswringen wie einen nassen Schwamm."
    „Meine Alte wird nichts davon erfahren", sagte Hogan entschlossen. „Die würde sonst größenwahnsinnig."
    „Ich bin nicht verheiratet", meinte Landon. „Für mich existiert dieses Problem nicht."
    „Es existiert für jeden von uns", behauptete Recznick und holte seine Bemadelli aus der Gesäßtasche. „Wenn wir es fertigbringen, ohne Knallerei an die Piepen heranzukommen, machen wir Geschichte."
    „Ich will nicht Geschichte machen, sondern Geld", meinte Landon grinsend.
    Recznick schob die Pistole an ihren Platz zurück. „Wir können gehen", meinte er. „Zuerst Landon."
    Duff Landon stieß sich von der Wand ab. Als er in den Lichtkreis der Lampe trat, wurde sein schmales, grobknochiges Gesicht sichtbar. Er hatte braune Augen und volle Lippen. Auf dem Kopf trug er einen weichen, grauen Filzhut.
    „Bis gleich", sagte er und ging hinaus.
    Hogan schwang die Beine vom Schreibtisch. Er stand auf und gähnte.
    „Müde?" fragte Recznick.
    Hogan lachte. „Quatsch! Ich bin so munter wie ein Wiesel. Und genauso schnell. Ich muß immer gähnen, wenn ich eine innere Spannung fühle."
    Recznick trat an das Fenster und zog das Rollo in die Höhe. „Mach das Licht aus", sagte er.
    Hogan gehorchte. Draußen war es schon hell. Dem Bürofenster genau gegenüber lag die Schmalseite eines Lagerhauses. Die Fläche war mit einem riesigen Werbeslogan bedeckt.
    MACH MAL PAUSE.
    Recznick grinste. Die Pause machen wir später, dachte er. Wenn alles vorbei ist.
     
    2
     
    Alan Heflin blickte in den Spiegel. Was er sah, gefiel ihm nicht. Jeden Morgen starrte er auf diese Weise in den Spiegel, und jeden Morgen fragte er sich, warum die Natur bei der Formgebung von Köpfen und Gesichtern so große Unterschiede machte. Er war häßlich. Große Ohren und kleine Augen passen nicht zusammen, schon gar nicht, wenn die Ohren abstehen, und wenn die Augen ständig rot umrändert sind, wie bei einem Kaninchen.
    Nein, er war kein schöner Mann, und er hatte es schwer, bei den Mädchen zu bestehen. Denn wer fragte schon danach, daß er zuverlässig war? Loyal? Daß er zu den wenigen Leuten gehörte, denen man bedenkenlos Millionen anvertraute? Heflin grinste, und das machte ihn nicht schöner. Er rieb sein Kinn mit After- Shave-Lotion ein. Es war keine Kleinigkeit, die Verantwortung für Lohngelder in Millionenhöhe zu tragen. Man bezahlte ihn gut dafür. Er hatte sich allerhand ersparen können. Genug, um einen gutbürgerlichen Hausstand zu gründen.
    Aber dazu gehören zwei, und noch hatte sich keine Frau gefunden, die daran interessiert schien, seine Ersparnisse sinnvoll zu verwalten. Ja, wenn er ein Held wäre! Einer, zu dem man in die Höhe blickt, einer, über den die Zeitungen schreiben, — trotz großer Ohren und rot umränderter Augen.
    Ein Held!
    Heflin krümmte die wulstige Unterlippe und träumte. Wie oft wünschte er sich, eines Tages von Gangstern überfallen zu werden und ihnen in einem furchtlosen Kampf den Schneid abzukaufen! Aber die Gangster von heute zogen es vor, risikolos ihr Geld in Syndikaten zu verdienen. Sie wußten wohl genau, daß es wenig Sinn hatte, einen Geldtransport zu überfallen. Alles war genau ausgeklügelt, alles war auf optimale Sicherheit abgestellt. In zehn Minuten würde es unten an der Tür klingeln.
    Zweimal kurz.
    Er würde aus dem Fenster blicken, um sich zu vergewissern, daß es Benny war. Benny Carter, der Ex-Cop, sein Beifahrer. Zusammen würden sie den gepanzerten Transportwagen aus der Garage holen und zur Hillings Corporation fahren, um die Lohngelder abzuholen. Bei Hillings würden sie in den Hof fahren, während das stählerne Schiebetor sich hinter ihnen schloß. Die Übergabe erfolgte erst dann, wenn das Stahltor zur Straße geschlossen war. Das Geld befand sich in versiegelten Säcken.
    McCormick, der Chefkassierer der Hillings Corporation, ließ es sich niemals nehmen, die Übergabe selbst vorzunehmen. Die Säcke wurden nach Zahl und Code-Nummern in einem Ausgangsbuch eingetragen; Benny und
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