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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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kriegen wir", verkündete Tom Pratt mit finsterer Entschlossenheit.
    „Wie geht es McCormick?" fragte Mullins, obwohl sich schon wieder der Schmerz meldete.
    „Er bringt kein Wort hervor. Er hat einen Schock erlitten", sagte Pratt.
     
    6
     
    Recznick blickte auf die Uhr.
    Er hörte die Sirene noch immer; aber mit jedem Meter, den sie zwischen sich und den Tatort legten, wuchs ihre Chance, das Unternehmen erfolgreich abzuschließen.
    Erfolgreich? Er krümmte die Lippen, als er an Landon dachte, den die Kugeln wie ein Sieb durchlöchert hatten.
    „Duff ist hinüber, was?" fragte Hogan. Er wandte nicht den Kopf, sondern starrte geradeaus. Sie hielten an einer Kreuzung, weil die Ampel auf Rot stand. Ein Patrouillenwagen der Polizei jagte mit Blaulicht und heulendem Martinshorn über die Kreuzung.
    „Da kommen sie schon", sagte Recznick.
    Hogan schluckte. Er starrte auf die Verkehrsampel. „Lieber Himmel", stöhnte er. Die Ampel sprang auf Grün. Mit einem Ruck fuhren sie an.
    „In einer halben Minute wissen sie, daß wir in einem Lieferwagen der Hyman-Brotfabrik geflohen sind", meinte Recznick, „in einem knalligen, gelb-roten Fahrzeug, das niemand übersehen kann."
    „Vorausgesetzt, daß der Bursche, den du abgeknallt hast, überhaupt noch sprechen konnte", meinte Hogan.
    „Er konnte an der Leiter in die Höhe klettern", sagte Recznick mit verkniffenen Augen. „Ich wette, das war der Wächter. Landon hat ihn nicht richtig gefesselt."
    „Soll das ein Vorwurf sein?" fragte Hogan wütend. Er saß vornübergebeugt und ziemlich verkrampft am Lenkrad. Seine Knöchel traten spitz und weiß an den Händen hervor. Er sah aus wie jemand, der im dichten Nebel seine Orientierung sucht. „Du hast mir ausdrücklich gesagt, daß ich die beiden nur provisorisch zu fesseln brauche —“
    „Du bist ein Esel!" stieß Recznick wütend hervor. „Ich wollte dir lediglich klarmachen, daß es schnell gehen muß. Selbstverständlich sollten die Fesseln lange genug halten, um unseren Rückzug nicht zu gefährden."
    „Der Kerl muß ein Entfesselungskünstler gewesen sein", brummte Hogan.
    „Schon wieder eine Ampel!" sagte Recznick.
    Sie hielten. „Wenn jetzt ein Patrouillenwagen kommt, sind wir geliefert."
    „Mich kriegen sie nicht", meinte Recznick und schob die Hand in die Tasche. Seine Finger umschlossen den harten Pistolenknauf. „Nicht mit soviel Geld —"
    Hogan starrte auf die Ampel. Ein paar Schweißtropfen perlten ihm in die Augen. Er blinzelte kaum. Recznick blickte nach draußen. Passanten, Passanten, Passanten. Niemand schenkte ihnen einen Blick. Niemand ahnte, was nur ein paar Straßenzüge von hier entfernt geschehen war. Aber schon in den Abendblättern würde die ganze Story zu lesen sein.
    Wie würden die Schlagzeilen lauten?
    Täter unerkannt entkommen oder: Täter gefaßt?
    „Grün!" sagte er. Der Wagen schoß über die Kreuzung.
    „Nächste Straße rechts", meinte Hogan. „Wenn wir dort sind, haben wirs fast schon geschafft."
    „Nicht zu früh jubeln", empfahl Recznick.
    „Stimmt", sagte Hogan, „wenn uns jemand dabei beobachten sollte, wie wir den Wagen in die Garage fahren —" Er führte den Satz nicht zu Ende und bog nach rechts ein.
    „Nicht so schnell", warnte Recznick und legte die Stirn in Falten. „Durch Raserei fallen wir auf. Brotfahrer haben's nicht so eilig."
    Am Ende der langen, schmalen Straße lenkte Hogan den Wagen nach links, in eine Sackgasse. Sie endete am Tor einer verlassenen Fabrik. Der Konkursverwalter des Werkes hatte die zum Fabrikkomplex gehörenden Garagen bis auf Widerruf vermietet. Eine der Garagen gehörte Recznick. Sie hielten vor dem Tor. Recznick kletterte ins Freie und schaute sich um. Nirgendwo war ein Mensch zu sehen. Er ging auf die Garagentür zu und öffnete beide Flügel.
    Im Innern des Raumes stand ein dunkelblauer Ford-Fairlane, Baujahr 62. Recznick setzte sich hinein und lenkte den Wagen auf den Waschplatz. Hogan fuhr in die freigewordene Garage. Hinter ihm schloß Recznick die Garagentür.
     
    7
     
    McCormick leckte sich die spröden Lippen. „Fragen Sie nur, Inspektor", sagte er matt. „Mir geht es schon wesentlich besser." „Wieviel Geld war in den Säcken?"
    „Eine Million und vierhundertsiebenundsechzigtausend Dollar, Sir", erwiderte McCormick.
    „Ein hübsches Sümmchen", meinte Inspektor Hawker und spitzte die Lippen.
    „Sie werden es doch zurückbekommen?" fragte McCormick ängstlich.
    „Ganz bestimmt“, versicherte Hawker.
    Er war ein
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