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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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1. KAPITEL
    Star war wie vor den Kopf geschlagen. Das Konto war erloschen.
    Als sie das Bankgebäude verließ, hielt sie noch immer das Formular, mit dem sie Geld hatte abheben wollen, in der Hand. Ihr zartes Gesicht war vor Schreck wie versteinert, und ihre ungewöhnlichen aquamarinblauen Augen wirkten noch größer als sonst. Als wollte sie einen bösen Traum verscheuchen, schüttelte sie den Kopf, so dass ihre langen kupferfarbenen Haare nur so flogen. Wie in Trance stieg sie in Rory Martins alten Kleinwagen.
    "Das hat aber lange gedauert", bemerkte Rory und fuhr los.
    Ein kurzer Blick auf die Rückbank zeigte Star, dass die Zwillinge noch tief und fest in ihren Kindersitzen schliefen. "Ich musste mit dem Filialleiter sprechen..."
    begann sie.
    "Das kommt davon, wenn man plötzlich zu einer bedeutenden Kundin geworden ist“, neckte Rory sie und spielte damit auf den größeren Betrag an, den Star vor einigen Wochen sto lz eingezahlt hatte.
    "... und er hat mir mitgeteilt, dass Juno das Konto aufgelöst hat", ergänzte Star ausdruckslos.
    "Wie bitte?" Die Ampel zeigte gerade Rot, und Rory blickte Star verständnislos von der Seite an. "Deine Mutter kann doch nicht einfach über dein Konto verfügen!"
    "Es war nicht meins, sondern ihres, Rory. Ein eigenes Konto wäre sinnlos gewesen, weil ich sowieso von meiner Mutter abhängig war. Das Geld für die beiden Stickbilder, die ich vorigen Monat verkauft habe, war mein erstes eigenes Einkommen."
    Die Ampel sprang auf Grün, und Rory fuhr weiter. "Trotzdem war es dein Geld!" beharrte er.
    "Mein und Dein gibt es nicht bei Juno und mir!" Star wurde wütend. "Wir sind Mutter und Tochter und halten zusammen! Wenn Juno das Geld abgehoben hat, muss sie es dringend gebraucht haben. Sie überlegte. "Ich habe meine Mutter auch schon seit über zwei Wochen nicht mehr gesprochen, immer wenn ich sie angerufen habe, hatte sie den Anrufbeantworter ein geschaltet."
    "Vielleicht hat sie ein Konto bei einer anderen Bank eröffnet und vergessen, es dir zu sagen", tröstete Rory sie. „Es wird sich bestimmt aufklären. Zerbrich dir bitte nicht weiter den Kopf, und sag mir, wohin ich dich fahren soll. Lass uns meinen freien Tag genießen.“
    Star schüttelte den Kopf. "Ohne Geld kann ich nichts einkaufen."
    "Dann leihe ich dir eben etwas", bot er sofort an.
    "Nein, danke!" lehnte Star nachdrücklich ab, denn sie wollte sich Rory gegenüber nicht verpflichtet fühlen. "Bitte bring mich direkt nach Hause, damit ich telefonieren kann. Ich muss unbedingt versuchen, Juno zu erreichen."
    "Sei doch vernünftig, Star! Erstens ist deine Mutter sowieso nie zu Hause, und zweitens müssen die Zwillinge und du doch etwas zu essen haben!"
    Aber Star ließ sich nicht beirren, und so hielt Rory eine halbe Stunde später auf dem mit altem Kopfstein gepflasterten Hof von Highburn Castle. Highburn Castle war eine kleine Schlossanlage mit Wehrturm, die unter Denkmalschutz stand und schon so zerfallen war, dass man sie nicht mehr vermieten konnte.
    Carlton, der Besitzer und ein Freund von Juno, hatte kein Geld, um das alte Gemäuer zu sanieren. Da er in der Karibik lebte, hatte er Star kostenlos die Nutzung überlassen, froh, überhaupt jemanden gefunden zu haben, der sich um seinen Besitz kümmerte.
    Da das Hauptportal sich nicht mehr öffnen ließ und ein Gerüst, mit dem der Turm notdürftig abgestützt wurde, den Weg verbaute, benutzten Star und Rory wie immer den Hintereingang. Beide atmeten erleichtert auf, als Venus und Mars, die Zwillinge, in ihren Betten lagen, ohne aufgewacht zu sein.
    "Die beiden sind wirklich ein kleines Wunder", bemerkte Rory. "Unvorstellbar, dass zwei solch winzige Frühchen überhaupt überleben konnten. Und wie gut sie sich in den letzten Monaten entwickelt haben!"
    Star nickte nur abwesend, denn sie hatte gesehen, dass der Anrufbeantworter blinkte. Sofort schaltete sie ihn ein, und die Stimme ihrer Mutter erklang.
    "Ich bin es, Darling. Ich stecke wirklich in riesengroßen Schwierigkeiten, die ich dir auf die Schnelle nicht erklären kann. Ich muss unbedingt ins Ausland, bin aber völlig blank. Um mir das Ticket leisten zu können, habe ich mir dein Geld geliehen. Ich weiß zwar, dass du momentan auch finanzielle Probleme hast, aber vielleicht wendest du dich jetzt endlich an Luc, damit er dir und den Kindern Unterhalt zahlt, der euch zusteht!“
    Luc! Bei der Erwähnung seines Namens wurde Star blass, und ihr Magen zog sich zusammen. Sie stoppte das Band und verscheuchte
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