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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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an Sie."
    „Ja, bitte?" fragte Edwards und wandte sich den Besuchern zu.
    „Sie haben gestern den Geldtransportwagen der Hillings-Leute repariert?"
    „Nicht repariert", sagte Edwards, dessen Stimme ebenso hell war wie seine Augen. „Bloß abgeschmiert. Ölwechsel war noch nicht nötig. Außerdem habe ich die Kohlen der Lichtmaschine ausgewechselt, die waren dran —"
    „Am Vergaser haben Sie nichts gemacht?"
    „Am Vergaser? Nee."
    Hawker wandte sich an Tompkins. „Sagen Sie ihm, was passiert ist und was wir festgestellt haben."
    Tompkins räusperte sich. „Heute morgen ist der Transportwagen von einem Gangsterduo aufgebracht worden. Die beiden Banditen haben sich kurz darauf mit Hilfe des Wagens Zutritt bei den Hillingsleuten verschafft und das Geld geraubt."
    Edwards öffnete überrascht den Mund. „Tolles Ding!" meinte er. „Und sie sind damit durchgekommen?"
    „Einen der Burschen hat es erwischt", sagte Tompkins. „Der springende Punkt ist der: Einige Veränderungen am Vergaser und an der Benzinleitung zwangen Heflin und Carter, an einer Tankstelle halt zu machen. Darauf waren die Gangster natürlich vorbereitet, denn die Veränderungen, die am Vergaser vorgenommen wurden, zielten ja nur darauf ab, diesen unfreiwilligen Stop an der Tankstelle möglich werden zu lassen."
    „Phantastisch", hauchte Edwards.
    „Inspektor Hawker vertritt die Ansicht, daß diese Veränderungen bei uns vorgenommen worden sein können", sagte Tompkins deutlich und blickte Edwards an.
    „Hm", machte der und kratzte sich am Kinn. „Das müßte dann draußen passiert sein."
    „Wo draußen?" fragte Hawker.
    „Auf dem Abstellplatz“, erwiderte Edwards. „Heflin hat den Wagen um acht Uhr gebracht. Gegen neun Uhr habe ich die notwendigen Arbeiten durchgeführt — Schmierdienst und so weiter. Das Erneuern der Kohlen hat mich dann rund eine Stunde aufgehalten. Gegen halb elf Uhr war ich fertig. Ich habe die Eintragung auf der Karte gemacht."
    Tompkins wühlte bereits in einem Karteikasten. Er zog eine Karte hervor. „Stimmt", sagte er. „Gilbert war pünktlich um zehn Uhr dreißig fertig."
    „Was geschah dann?" wollte Hawker wissen.
    „Ich habe den Wagen nach draußen gefahren, um die Grube für den nächsten Kunden freizumachen", sagte Edwards.
    „Richtig", meinte Tompkins, der noch immer die Karte in der Hand hielt. „Gilbert hat dann bis gegen fünf Uhr an Mr. Leadwells Pontiac gearbeitet."
    „Wie lange stand der Geldtransportwagen auf dem Abstellplatz?" erkundigte sich Hawker.
    „Heflin hat den Wagen um vier Uhr abgeholt", erinnerte sich Tompkins.
    „Der Abstellplatz ist doch sicher beaufsichtigt?" fragte der Inspektor.
    „Nein, aber er ist umzäunt. Wir bewahren die Schlüssel der fertiggestellten Wagen hier im Büro auf; die Kunden kommen also zuerst ins Office, um sich die Wagenschlüssel zu holen."
    Hawker nickte grimmig. „Ich verstehe. Jeder, dem es gefällt, kann sich also an einem der Wagen zu schaffen machen, ohne daß es bemerkt würde."
    „Bisher bestand für uns kein Anlaß, die geübte Praxis zu ändern", sagte Tompkins.
    „Na, jetzt haben Sie einen“, meinte Inspektor Hawker und erhob sich.
    Tompkins und der Sergeant standen gleichfalls auf. „Ich werde mich sofort umhören", meinte der Werkstattbesitzer. „Vielleicht hat einer meiner Mechaniker einen verdächtigen Mann auf dem Abstellplatz bemerkt."
    „Ja, erkundigen Sie sich bitte", sagte Hawker und ging zur Tür. „Rufen Sie mich bitte an, wenn Sie etwas Interessantes erfahren sollten."
     
    10
     
    „Sie haben, mit Verlaub gesagt, verdammt rasch aufgesteckt, Inspektor", sagte Sergeant Field, als sie über den Werkstattvorplatz zu dem Wagen gingen.
    Hawker grinste und schwieg. Er wartete, bis Field den Wagenschlag geöffnet hatte und nahm dann auf dem Beifahrersitz Platz. Field klemmte sich hinter das Lenkrad und startete.
    „Wenn ich an Ihrer Stelle wäre —" begann Field erneut.
    „Na — was hätten Sie wohl an meiner Stelle getan?" ermunterte ihn der Inspektor.
    „Ich hätte diesem Edwards noch ein bißchen auf den Zahn gefühlt", meinte der Sergeant. „Wir wissen, daß die Montage des Behälters auf dem Vergaser etwa anderthalb Stunden in Anspruch genommen haben dürfte. Ich hätte überprüft, ob die Kohlen der Lichtmaschine tatsächlich ausgewechselt wurden, wie Edwards behauptet, und ich hätte weiter festgestellt, welche Arbeiten an dem Wagen von diesem Leadwells ausgeführt worden sind —"
    „Nicht übel", meinte Hawker
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