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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sich und hob Gibbons Pistole auf. Er näherte sich der Hecke, die seinen Garten von dem Nachbargrundstück trennte. Durch eine Lücke gelangte er auf die andere Seite. Mit ein paar Schritten erreichte er die Tür des kleinen Bungalows. Als er die Hand ausstreckte und die Klinke erfaßte, brannte in seinen kleinen, tückischen Augen eine finstere, tödliche Entschlossenheit.
     
     
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    Julia stand mit dem Rücken zur Wand. Sie starrte George in die kleinen, drohend auf sie gerichteten Augen. Er ging langsam auf sie zu. Zwei Schritte vor ihr blieb er stehen.
    „Nicht schießen!" wimmerte Julia.
    Er grinste und ließ die Pistole sinken. „Sie haben schlechte Nerven", meinte er spöttisch. „Und sowas wollte mit einem Millionenraub fertig werden!"
    „Warum haben Sie das alles getan? Warum, haben Sie Clark niedergeschlagen?"
    „Er hat es nicht anders gewollt", meinte George und lachte roh. „Was haben Sie denn erwartet, meine Teuerste? Daß man Ihr gestohlenes ,Eigentum' respektiert? Sie sind reichlich naiv, meine Liebe!"
    Julia schluckte. Sie straffte sich etwas und versuchte ein schüchternes Lächeln. Es gelang ihr nicht ganz, aber sie sagte mit gespielter Bewunderung: „Ich dachte immer, Clark könnte niemand überlisten. Ich hielt ihn für unfehlbar. Sie haben bewiesen, daß das nicht stimmt. Sie sind ein noch tollerer Kerl als er, ein richtiger Mann!"
    George grinste höhnisch. „Geben Sie sich keine Mühe, Täubchen. Mich können Sie mit der süßen Tour nicht fangen."
    Julias Mundwinkel sackten nach unten. „Ist Clark — ist er schwer verwundet?"
    George zuckte die Schultern. „Er sieht nicht so aus, als ob er noch einmal aufstehen würde."
    „Sie haben ihn umgebracht!" schrie Julia mit plötzlicher Verzweiflung. „Genügte es Ihnen denn noch nicht, uns das Geld abgenommen zu haben?"
    „Nein", sagte er. „So ist das nicht. Ich hätte mich mit dem Geld zufriedengegeben. Dummerweise kam Ihr Freund dahinter, wo ich es vergraben habe. Das zwang mich zu einer Gegenaktion. Ich war es nicht, der sie herausgefordert hat!"
    „Was haben Sie jetzt vor?"
    „Na, raten Sie mal!"
    Wächserne Blässe überzog Julias Gesicht. „Wenn Sie auch mich töteten, was hätten Sie davon?" flüsterte sie kaum hörbar.
    „Wenn es um Geld geht, um sehr viel Geld sogar, halte ich es für ratsam, jeden unbequemen Zeugen und Gegner auszuschalten", meinte er. „Das ist auch der Grund, weshalb ich —" Er hob das Kinn und fragte mit veränderter Stimme: „Was war das? Haben Sie das Geräusch gehört?"
    „Ja", sagte Julia. „Draußen hält ein Wagen."
    „Rühren Sie sich nicht vom Fleck!" murmelte er drohend und trat dann an eines der Fenster, die zur Straße wiesen. „Erwarten Sie Besuch?"
    „Nein. Niemand weiß, daß wir seit gestern hier wohnen", sagte Julia.
    „Zwei Männer kommen auf die Hütte zu", meinte Grorge, der die Pistole in die Hosentasche schob, die Hand aber am Griff behielt. „Vielleicht wollen die Kerle zu Zaletti und wissen noch gar nicht, daß er gar nicht mehr hier wohnt. Mir ist es so, als hätte ich den Älteren schon mal gesehen. Das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor."
    Er wandte sich an Julia. „Wagen Sie es nicht, ein falsches Wort zu äußern! Ich würde Sie sofort über den Haufen schießen, ist das klar?"
    Julia nickte.
    Es klopfte.
    „Herein!" rief Julia mit unsicherer Stimme.
    Die Tür öffnete sich.
    Einer der Männer ging auf Julia zu, der andere wandte sich an George. „Hallo, Pointer! "sagte er. „Was tun Sie denn hier?"
    Der Ex-Polizist schluckte. „Daß ich Sie nicht gleich erkannt habe! Inspektor Hawker!"
    Hawker grinste matt. „Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet, Pointer."
    „Ich wohne hier, Inspektor — im Nachbarhaus."
    Hawker hielt plötzlich seinen Dienstrevolver in der Hand. „Nehmen Sie mal die Greifer in die Höhe, Pointer!"
    „He, Inspektor!" rief George entrüstet aus. „Was hat das denn zu, bedeuten?"
    „Das sollten Sie als Ex-Polizist doch wissen!" meinte Hawker spöttisch.
    George zögerte nur eine Sekunde, ehe er die Pistole aus der Hosentasche riß. Er zögerte genau eine Sekunde zu lange. Der Inspektor schoß zuerst. Er traf Pointers Arm. George schrie auf und ließ die Waffe fallen.
    Sergeant Flapper sagte zu Julia: „Strecken Sie mal die Hände aus — ja, so ist's richtig!"
    Die Handschellen schnappten um Julias Gelenke.
    „Genau der richtige Modeschmuck für Sie!" meinte Sergeant Flapper befriedigt.
    „Wo ist Gibbons?"
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