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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gerade von ihm", erwiderte der Sergeant. „Leider konnte ich ihn nicht erreichen. Ich habe einige Male an seiner Wohnungstür geklingelt, aber niemand hat geöffnet. Heflin ist vermutlich unterwegs, um sich nach einer neuen Stellung umzusehen. Der alte Hillings hat ihn doch auf die Straße gesetzt."
    Inspektor Hawker zupfte sich an der Nase. „Unsere Marschroute liegt ja fest", meinte er. „Sie versuchen nochmals im Laufe des Tages mit Hogan und Recznick Kontakt zu bekommen. Wenn das nicht klappt, müssen wir uns Zugang zu den beiden Wohnungen verschaffen. Danach werden wir entscheiden, ob es zweckmäßig ist, die beiden steckbrieflich suchen zu lassen —"
    „An Ihrer Stelle würde ich den Steckbrief sofort herausgeben", meinte der Sergeant.
    „Ich kann das nicht verantworten", sagte der Inspektor. „Nur weil die beiden mit Landen befreundet waren und der Täterbeschreibung entsprechen, kann ich sie nicht gleich zu Mördern und Geldräubern abstempeln. Die Beschreibungen, die wir haben, passen auf viele Leute."
    „Sie zögern nur, weil die beiden noch nicht vorbestraft sind!" sagte der Sergeant vorwurfsvoll.
    „Ist das etwa kein Grund?"
    „Jeder Gangster muß irgendwann einmal beginnen. Hogan und Recznick haben verhältnismäßig spät angefangen. Dafür aber um so erfolgreicher!"
    Inspektor Hawker piekte sich sehr vorsichtig mit der Bleistiftspitze in den Handballen. „Erfolg hat auf die Dauer nur der Tüchtige", sagte er grinsend. „Und wer ist wohl so tüchtig wie wir?"
    „Niemand", erwidert der Sergeant.
    „Bravo, Flapper! Mit diesem. Köpfchen auf Ihren Schultern werden Sie es noch weit bringen!"
     
     
    38
     
    Alan ließ das Kinn auf die Brust sinken. Seine Schultern hingen nach unten, als er die Hände hob, um sie vor das Gesicht zu schlagen. Aber sie erreichten nicht mal nie Schulterhöhe. Ganz plötzlich, und für Hogan völlig überraschend, brach er aus der Geste der gespielten Resignation aus und ließ die Rechte nach vom schnellen, gezielt und treffsicher. Mit dem Handrücken erwischte er Hogan am Gelenk. Es war ein simpler Judotrick. Alan hatte ihn gelernt, als er die Pflichtausbildung als Fahrer eines Geldtransportwagens mitgemacht hatte. Ein Schuß löste sich aus dem Revolver, aber er traf nur die Wand. Polternd fiel die Waffe zu Boden.
    Hogan hatte die Augen weit aufgerissen. Der Angriff hatte ihn überrumpelt.
    Alan straffte sich. Er ballte die Fäuste. „Treten Sie zurück, an die Wand!" befahl er.
    Hogan schielte nach dem Revolver. Er lag nur wenige Meter von ihm entfernt.
    „Geben Sie sich keine Mühe, Hogan", sagte Alan, der den Blick bemerkte, „Sie haben die Partie verloren."
    Hogan holte tief Luft. Obwohl er sich dagegen sträubte es zuzugeben, fühlte er, daß Heflin die Wahrheit sagte. Mindestens ebenso bitter war die Erkenntnis, daß Mary recht behalten hatte. Er war ein Pechvogel. Er hatte nicht das Zeug gehabt, ein großes Ding zu meistern. Alan bückte sich nach der Waffe. Er nahm die Trommel heraus und warf den Revolver Hogan zu. Der nahm sich nicht einmal die Mühe, ihn aufzufangen. Die Waffe polterte erneut zu Boden.
    „Geben Sie mir eine Zigarette", murmelte Hogan. Er fühlte sich schlapp und ausgepumpt, wie nach einem langen Lauf.
    Alan warf ihm ein Päckchen Chesterfield zu. Hogan bediente sich und steckte die Zigarette in Brand. Nachdem er einen tiefen Zug gemacht hatte, fragte er: „Worauf warten Sie noch? Rufen Sie endlich die Polizei! Sagen Sie den Cops, daß ich Sie umlegen wollte —"
    „Das wollten Sie ja gar nicht", meinte Alan. „Sie hätten sonst längst gehandelt."
    „Doch", meinte Hogan bitter. „Ich wollte Sie töten. Aber dummerweise fand ich nicht den Mut zum Abdrücken. Ich redete und redete — bis Sie mir schließlich den Schneid abkauften und die Situation zu Ihren Gunsten wandten."
    „Bedauern Sie das?"
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr! Ich bin am Ende."
    Das Telefon klingelte. Alan trat an den Apparat und nahm den Hörer von der Gabel, ohne Hogan aus den Augen zu lassen.
    „Heflin", meldete er sich.
    „O Alan — es tut so gut, deine Stimme zu hören!" sagte Eunice am anderen Ende der
    Leitung. „Bist du vorangekommen? Ich sorge mich so um dich!"
    Er lächelte. „Keine Ursache. Es gab ein paar Schwierigkeiten, aber die sind jetzt überwunden."
    „Du bist nicht allein?"
    „Nein, Jerry Hogan ist bei mir."
    „Die Polizei sucht ihn!"
    „Tatsächlich?"
    „Ja! Ich habe gerade eine Radiodurchsage gehört.
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