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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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er, Alan Heflin, unterschrieben dafür. Während der rasch abgewickelten Prozedur stand ein Wächter der Hillings Corporation mit entsicherter Maschinenpistole auf der Rampe. Dann, wenn sie losfuhren und das stählerne Schiebetor hinter sich gelassen hatten, startete ein bereits wartender Wagen mit drei bis vier Wächtern der Hillings Company, um dem gepanzerten Transportwagen in einem genau vorgeschriebenen Abstand zu folgen.
    Die Fahrt durch die Stadt und von der Stadtgrenze zu dem etwas außerhalb gelegenen Chemiewerk ging über vierzehn Meilen. Es war eine oft befahrene Strecke, stark belebt, und kein Gangsterteam hatte eine Chance, dem Transport eine Falle zu stellen.
    Es gab keine Kurven, keine Schluchten, keine unbelebten Streckenabschnitte. Es gab keine Möglichkeit, den Helden zu spielen. Heflin beendete seine Toilette. Er ging nochmals in die Küche, um einen Schluck Kaffee zu trinken. Vor dem Transport aß er nichts. Es schmeckte ihm immer erst dann, wenn er den Transport hinter sich gebracht hatte. Es klingelte. Zweimal kurz. Das war Benny. Heflin ging zum Fenster und schaute hinaus. Richtig, Benny stand unten.
    Wie immer sah Benny verschlafen und ein bißchen grämlich aus. Er haßte das Aufstehen. Aber Benny war ein guter, zuverlässiger Mann. Während seiner Zeit als Cop hatte er als bester Schütze seiner Division gegolten. Benny, der regelmäßig zum Schießen ging, hatte nichts von seinen Fähigkeiten eingebüßt.
    „Morgen", sagte Heflin, als er Benny auf der Straße die Hand gab, „Ausgeschlafen?"
    „Abgebrochen", knurrte Benny Carter. Es war an jedem Morgen der gleiche, geistreiche Dialog.
    Sie gingen gemeinsam zur Garage. Heflin schloß auf und Carter gähnte.
    „Heute wird's heiß", meinte Carter, als sie die Garage betraten.
    „Wenn schon", sagte Heflin gleichgültig. Er stellte die Alarmanlage ab.
    Heflin ging um den Wagen herum und prüfte die Reifen. Alles all right. Carter schloß die Wagentür auf und blickte ins Innere. Dann stiegen sie ein und fuhren los.
    Zwei Straßenzüge weiter trat Heflin auf die Bremse. „Verdammt", sagte er. „Was ist denn das?“
    „Das siehst du doch", meinte Carter mürrisch. „ne Umleitung!"
    „Ich bin nicht blind“, sagte Heflin. „Das Schild kann ich erkennen — aber wo ist die Baustelle?“
    „Vielleicht buddeln sie am Ende der Straße", meinte Carter und gähnte erneut. „Fahr schon weiter. Du brauchst ja nur um den Block rumzufahren.“
    „Die Sache gefällt mir nicht."
    „Denkst du, jemand hätte es auf einen leeren Geldtransportwagen abgesehen?"
    „Man kann nie wissen", sagte Heflin. Dann bog er nach links ab, dem Richtungsweiser des Umleitungsschildes folgend. Sie befanden sich in einer schmalen, wenig belebten Straße.
    „Mist!" stieß Heflin plötzlich hervor.
    „Was gibt's?" fragte Carter.
    „Die Maschine stottert."
    „Nanu", sagte Carter.
    Er hatte ein Recht, verwundert zu sein. Heflin hielt den Wagen stets erstklassig in Schuß. Wöchentlich einmal kam er zur Inspektion.
    „Man könnte beinahe meinen, der Motor kriegt kein Benzin", sagte Heflin.
    „Da vorn ist eine Tankstelle", meinte Carter.
    „Der Wagen ist aufgetankt!"
    „Vielleicht ist die Leitung verschmutzt."
    „Das wird's sein", sagte Heflin.
    Die Maschine zog kaum noch. Mit dem letzten Sprit erreichten sie die Tankstelle.
    „Ruf McCormick an, daß wir uns ein paar Minuten verspäten", sagte Heflin.
    Die beiden Männer kletterten ins Freie.
    Ein Mann in einem Overall kam auf sie zu.
    „Voll?" fragte er.
    „Kann man hier telefonieren?" erkundigte sich Carter.
    „Klar — die Zelle ist gleich neben den. Toiletten", sagte der Mann im Overall.
    Carter nickte und ging davon.
    „Haben Sie einen Schraubenschlüssel da?" fragte Heflin.
    „Kommen Sie mit in die Waschhalle und nehmen Sie sich, was Sie brauchen", sagte der Mann im Overall.
     
    3
     
    Benny Carter rüttelte an der Tür zur Telefonzelle. Die Tür klemmte etwas. Endlich gab sie nach. Carter schluckte. Vor ihm, auf dem Boden der Zelle, lag ein Mann. Gefesselt und geknebelt.
    „Das wirft mich um!" murmelte Carter.
    Der Gefesselte war ohne Bewußtsein. Er hatte eine Kopfwunde; offensichtlich hatte man ihn mit einer stumpfen Schlagwaffe betäubt. Carter wollte sich umwenden. Aber noch ehe er die Drehung ausführen konnte, traf ihn etwas an der Schläfe. Instinktiv fuhr seine Hand nach der Waffe, die im Schulterhalfter steckte, aber die Finger hatten keine Kraft mehr. Carter ging zu Boden und blieb liegen.
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