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0049 - Ich und der Teufel MAM

0049 - Ich und der Teufel MAM

Titel: 0049 - Ich und der Teufel MAM
Autoren: Ich und der Teufel MAM
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Der Regen trommelte an die Fensterscheiben. Ich dachte voller Sehnsucht an meinen geplanten Urlaub in Florida.
    Das Telefon meldete sich.
    »Hier Cotton.«
    »Kommen Sie mal gleich rüber zu mir, Jerry«, hörte ich die Stimme von Mr. High, meinem Chef.
    Ich drückte meine Zigarette aus, klappte die Akte zu, an der ich gearbeitet hatte, fuhr schnell mit allen zehn Fingern durchs Haar und machte mich auf den Weg.
    »Vorläufig wird nichts mit Ihrem Urlaub, Jerry«, begrüßte mich der Chef und zeigte auf einen Stuhl. »Aber was Temperatur und landschaftliche Reize betrifft, so werden Sie nicht enttäuscht sein.«
    Er machte eine kleine Pause, dann fragte er unvermittelt: »Was wissen Sie von Yukatan, Jerry?«
    »Das ist eine zu Mexiko gehörende Halbinsel, die mit Cuba den südlichen Teil des Golfes von Mexiko abschließt. Die Hauptstadt heiß Melida, dann gibt es noch andere Städte wie Campeche, Progreso, Santa Cruz und so weiter. Außer der mexikanischen Provinz Yukatan umfaßt die Halbinsel im Südosten Britisch-Honduras und einen Teil von Guatemala. Sehr heiß, wenig Regen.«
    »Richtig, Jerry«, nickte der Chef. »Aber etwas Wichtiges haben Sie vergessen: dort unten gibt es uralte Ruinen aus den Maya-Kulturperioden. Besonders die Ruinen von Chichen Itza sind berühmt.«
    Ich sah den Chef erwartungsvoll an. Was hatte ein Govemment-Man, wie man uns FBI-Beamte im Volksmund nennt, mit den Ruinen von Chichen Itza zu schaffen?
    Mr. High ließ mich nicht lange im unklaren. »Die Zentrale in Washington hat einen Auftrag für Sie«, sagte er. »Die Leutchen haben Sie unter anderem deshalb ausgewählt, weil Sie Spanisch sprechen.«
    »Von einem perfekten Sprechen kann keine Rede sein, ich kann mich nur verständigen.«
    »Das genügt auch. In der Hauptsache haben Sie es mit Landsleuten zu tun. Hören Sie jetzt aufmerksam zu. Das, was zu Ihrem Auftrag gehört, verlangt eine große Delikatesse in bezug auf den Verkehr mit der mexikanischen Behörde — insbesondere der mexikanischen Polizei. Eine wissenschaftliche Expedition — die Mitglieder stammen zum großen Teil aus den Staaten — befindet sich' in Chichen Itza, um archäologische Ausgrabungen vorzunehmen. Der Leiter, ein Professor Horace Greet vom Rockefeller-Institut, hat die Regierung in Washington davon in Kenntnis gesetzt, daß drei seiner Mitarbeiter, junge Archäologen und Paläographen, in Campeche einem Mordanschlag zum Opfer gefallen sind. In Anbetracht der großen Kosten und schon erreichten Erfolge könne und wolle er die Arbeit nicht abbrechen. Die Regierung solle etwas unternehmen, um ihn und seine Mitarbeiter vor weiteren Anschlägen zu schützen. Der mexikanischen Polizei sei es bisher nicht geglückt, den oder die Täter ausfindig zu machen. Natürlich reichte unser Außenministerium das Schreiben weiter an den FBI. Im allgemeinen ist es nicht unsere Sache, gewöhnliche Mordaffären zu übernehmen, aber in diesem Falle liegen die Dinge anders. Die Zentrale fragte erstmal höflich bei der mexikanischen Polizeibehörde an, ob es genehm sei, wenn wir einen Beamten nach Campeche beziehungsweise Chichen Itza abstellen würden, der ihr behilflich wäre. Man hatte nichts dagegen. Sie fliegen morgen mit der fahrplanmäßigen Verkehrsmaschine nach Mexiko City und von dort mit einer anderen Maschine nach Melida. Von Melida nach Campeche besteht eine Bahnverbindung. In Melida besuchen Sie selbstverständlich den Gouverneur, Polizeichef und so weiter, machen einen bescheidenen, guten Eindruck und erkundigen sich in Campeche nach Professor Greet. Vermutlich hält er sich mit den übrigen Expeditionsteilnehmern in Chichen Itza auf.«
    »Warum gibt mir die Zentrale nicht einen Kollegen mit?«
    »Das habe ich auch verlangt, Jerry. Man winkte ab. Zwei G-men, so meinte man in Washington, könnten bei den sehr empfindlichen Mexikanern Mißtrauen erregen. Sie müssen es schon alleine schaffen. Unterlassen Sie außer dem Recherchieren jegliche amtliche Handlung. Das ist nicht Ihre Sache, sondern gehört zum Ressort der mexikanischen Polizeiorgane.«
    »Verstehe«, murrte ich nicht gerade erbaut. »Wenn ich den oder die Mörder der drei jungen Forscher erwischt habe, muß ich erst den zuständigen Comissario verständigen. Und wie steht es mit einer Schußwaffe?«
    »Sie können Ihre Null-acht mitnehmen. Das hat man erlaubt.«
    »Wenigstens etwas.«
    »Damit Sie nicht durch allzu große Unwissenheit glänzen«, sagte Mr. High und reichte mir ein Buch, »beschäftigen Sie
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