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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit
Autoren: Granger Ann
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habt! Man hat mir x-mal Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zur Last gelegt, das ganze beschissene Programm durchgezogen! Warum sollte ich die Polizei mögen? Warum sollte ausgerechnet ich der Polizei helfen? Ich habe nicht den geringsten Grund dazu! Und kommen Sie mir bloß nicht mit Bürgerpflicht! Ich entscheide selbst, was gut ist für mich und was nicht. Und die Tierschutzaktivisten – die sind mein Ding! Ich bin nicht einmal jetzt sicher, ob ich Ihnen helfen will oder nicht.«
    »Haben Sie Dr. Caswell einen aus Zeitungsschnipseln zusammengesetzten Drohbrief geschickt?«, fragte Markby unvermittelt.
    »Er kam am gleichen Morgen wie der Brief von Ihrer Mutter.« Tristan zögerte.
    »Also schön, zugegeben, das war ich. Nur das eine Mal. Ich hab ihm keine anderen Drohbriefe geschickt. Es war eigentlich mehr ein Streich, ehrlich! Mutter hatte ihm eine von ihren ach so vernünftigen Einladungen zu einem Gespräch geschickt, und ich dachte mir, zur Hölle damit: Jagen wir dem Mistkerl doch einen gehörigen Schrecken ein! Also hab ich meinen eigenen Brief zusammengeklebt. Ich bin im Land rumgefahren, von Demo zu Demo, und als ich durch London gekommen bin, hab ich ihn in den Briefkasten gesteckt, um meine Spur zu verwischen.« Tristan wagte einen Seitenblick auf Markby und war überrascht.
    »Finden Sie das lustig?«
    »Nein.« Markby unterdrückte hastig sein Grinsen. Also hatte Liam, nachdem er fälschlicherweise behauptet hatte, Drohbriefe erhalten zu haben, tatsächlich einen anonymen Brief bekommen! Kein Wunder, dass Markby Caswells Angst für echt gehalten hatte, als dieser ihm beide Briefe ins Büro gebracht hatte! Die ganze Geschichte war mehr und mehr Caswells Kontrolle entglitten. Tristan Goodhusband machte sich seinen eigenen Reim auf Markbys Grinsen.
    »Sie mögen Caswell auch nicht, was? Sie würden ihm liebend gern an den Kragen, wenn Sie könnten. Habe ich Recht?« Markby antwortete nicht. Sein Schweigen wurde als Zustimmung gewertet.
    »Dachte ich’s mir.« Tristans Streitlust war verklungen.
    »Meine Mutter ist heute Nacht bei einem Meeting, drüben bei Beryl Linnacott. Gott sei Dank, dass dieses Hühnerkostüm geklaut wurde! Die alte Beryl hat darin ausgesehen wie ein Irre! Die Leute haben über uns gelacht! Ich hab es ihr immer wieder gesagt! Es mag uns vielleicht Publicity und Fotos in den Zeitungen verschaffen, aber wer will schon diese Art von Publicity? Als wären wir alle der örtlichen Deppenanstalt entsprungen? Also, langer Rede kurzer Sinn, bei mir ist niemand zu Hause. Ich habe etwas, das ich Ihnen zeigen möchte. Ich kann es nicht erklären, ich kann es Ihnen nur zeigen.« Tithe Barn lag dunkel und verlassen, die Katzen nur grase Schatten, die durch das dunkle Unterholz streiften. Plötzlich strich einer der Schatten um Markbys Beine, während Tristan nach seinem Schlüssel suchte. Markbys Herz drohte ein zweites Mal an diesem Abend auszusetzen. Wenn das so weiterging, würde er als nervöses Wrack enden. Es war nur eine der Katzen. Tristan sperrte die Haustür auf und führte Markby nach oben zu einer abgeschlossenen Wohnung.
    »Meine Wohnung. Meine Mutter, sie ist herzensgut, aber sie ist auch unerträglich. Ich brauche meine eigene Wohnung, wenn ich in diesem Haus leben soll.« Markby sah sich um. Im Prinzip war die Wohnung nichts weiter als ein großes Wohnschlafzimmer mit einem angrenzenden Bad und einer kleinen Kochnische in einer Ecke. Für eine mietfreie Behausung äußerst behaglich und komfortabel.
    »Ich koche nicht, nein.« Tristan hatte Markbys anerkennende Blicke für die Einrichtung bemerkt.
    »Ich esse unten mit meiner Mutter. Hier oben mache ich mir nur meinen eigenen Kaffee und so weiter. Mögen Sie vielleicht eine Tasse?«
    »Nein, danke sehr.« Markby setzte sich.
    »Ich habe nicht viel Zeit übrig, Mr. Goodhusband. Was auch immer es ist, was Sie mir zeigen oder berichten wollen oder was auch immer, kommen wir zur Sache!«
    »Richtig.« Tristan ging zu einem Schrank und kehrte mit einem Camcorder in den Händen zurück.
    »Sehen Sie auf den Fernsehschirm dort drüben.« Er hantierte mit dem Camcorder, bis das Gerät abspielbereit war.
    »Was Sie jetzt sehen, habe ich eines frühen Morgens aufgenommen. Ich war auf dem Rückweg über die Felder. Ich war … ich war bei der Legebatterie und wollte Aufnahmen von den Käfigen machen. Aber es kam nicht dazu, der Alarm ging los, und ich musste verschwinden. Also denken Sie nicht, Sie könnten eine Anklage wegen
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