Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein

Titel: 2012 - Folge 1 - Botschaft aus Stein
Autoren: Bastei
Vom Netzwerk:
Botschaft aus Stein von Hubert Haensel
    Was geschieht, wenn im Jahr 2012 der Maya-Kalender endet? Geht dann wirklich die Welt unter? Droht uns das
    »Ende aller Zeiten«? Der Archäologe Tom Ericson glaubt nicht an solche Spekulationen. Bis er mit Geschehnissen konfrontiert wird, die sein Weltbild verändern sollen. Erst ist es nur ein faszinierendes Rätsel um eine Maya-Stele -
    die an einem Ort steht, an dem die Maya nie waren. Doch bald wird es für Tom zu einem Wettlauf um Leben und Tod. Nicht nur um seine eigene Existenz, sondern um die der ganzen Menschheit...
    1.
    »Ich werde keine zwei vollen Tage warten, bis ich nach Hiva Oa weiterfliegen kann.« Der Mann stellte seine Reisetaschen ab und verschränkte die Arme vor der Brust. »Bitte keine Hinhaltetaktik, sondern ein brauchbares Transportmittel!«
    »Aber Monsieur ...« Der Insulaner hinter dem Infoschalter verstummte sofort wieder. Der Blick der blauen Augen, die ihn eben noch freundlich gemustert hatten, war unnachgiebig hart geworden. »Monsieur ...« Das Kopfschütteln des Mannes, der vor knapp vierzig Minuten mit der Air Tahiti gelandet war, stoppte auch diesen neuerlichen Versuch, die Panne herunterzuspielen. »Ich will keine Ausflüchte hören, sondern einen akzeptablen Vorschlag, wie ich mein Ziel heute noch erreichen kann. Es ist bestimmt nicht meine Schuld, dass das Inseltaxi mit Motorschaden im Hangar steht.«
    »Natürlich nicht. Die Wartung des Hubschraubers war lange überfällig. Aber wir haben sehr gute Hotels hier auf Nuku Hiva ... «
    »Ich sagte es bereits: Das kommt für mich nicht in Betracht.« Der Mann schaute sich um. Nur drei Schritte hinter ihm stand das junge Ehepaar, das er während des Fluges kennengelernt hatte. »Für meine Mitreisenden ebenso wenig«, fügte er hinzu, als Robert Wilson verkniffen nickte.
    »Das nächste Flugzeug startet erst übermorgen. So sehr ich es bedauere, aber ich kann daran nichts ändern, Monsieur ... «
    »Ericson«, sagte der Mann. »Tom Ericson.« Er mochte Ende dreißig sein, war knapp einen Meter neunzig groß und schlank, wirkte durchtrainiert und ausdauernd und im Moment sehr ungeduldig. Mit beiden Händen fuhr er sich durch das dichte blonde Haar.
    »Genießen Sie doch die Zeit bis dahin, Monsieur Ericson. Wer auf die Marquesas kommt, sucht Ruhe und Erholung.«
    »Ich bin zum Arbeiten hier - um für eine Tourismusagentur Recherchen auf den Inseln anzustellen«, wandte der Mann ein.
    Der Insulaner riss die Augen auf. »Das ... das wusste ich nicht...«, stammelte er.
    »Heißt das, Sie haben doch eine Transportmöglichkeit zur Verfügung? Einen Fischkutter, oder ein schnelles Boot?
    «
    »Leider nein, Monsieur Ericson. Aber vielleicht kann ich sogar etwas Besseres für Sie arrangieren.«
    Beschwichtigend hob der Insulaner beide Hände. »Ich kümmere mich sofort darum. Bitte, haben Sie noch ein wenig Geduld.« Er verließ den Schalter und eilte davon.
    Es war ruhig geworden. Die kleine Abfertigungshalle lag schon wieder verlassen da.
    »Sie arbeiten in der Tourismusbranche?«, fragte Wilson zögernd. »Hatten Sie nicht an Bord gesagt, dass Sie Archäologe wären?«
    Ericson lächelte, dann legte er demonstrativ einen Finger auf seine Lippen. »Das wissen Sie, Ihre Frau und ich -
    also bringen Sie uns nicht um die einzige Möglichkeit, trotz aller Pannen zügig weiterzukommen.« »Danke!«, sagte Robert Wilson an Tom gewandt. Er saß auf der rechten Seite der kleinen zweimotorigen Maschine, unmittelbar vor dem Einstieg, und nestelte an dem Gurt herum, dessen Verschluss nicht einrasten wollte. Es war relativ eng in der kleinen, für fünf Passagiere ausgelegten Kabine. Die beiden vorderen Sitze unmittelbar hinter dem Cockpit waren reserviert. Links neben Wilson saß seine Frau, die dreijährige Tochter auf dem Schoß, hinter ihr Ericson, und hinter seinem Sitz war das Gepäck mehr schlecht als recht eingeklemmt und mit zwei Gurten notdürftig festgezurrt.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Einzigen sind, die ihr Hotel nicht auf der Hauptinsel haben«, sagte Wilson, wohl um eine Unterhaltung in Gang zu bringen.
    Tom nickte stumm. Angespannt blickte er durch die offene Luke nach draußen.
    Die Beech B60 Duke stand halb im geöffneten Hangartor und im Schatten, den das kantige Gebäude warf. Schon ein paar Meter weiter flirrte die Luft über dem Beton. Der Pilot diskutierte am Ende der Halle mit dem Insulaner vom Infoschalter. Eine hitzige Unterhaltung. Die beiden gestikulierten aufgebracht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher