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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit
Autoren: Granger Ann
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wenn es um Liam Caswell ging.
    »Das ganze Dorf weiß Bescheid!«, winkte Tristan ab.
    »Sobald Mrs. Caswell zur einen Seite aus Castle Darcy raus zur Arbeit fährt, kommt Caswells Kleine auf der anderen Seite rein, und sie treiben es den ganzen lieben langen Tag miteinander, bis Mrs. Caswell wieder nach Hause kommt. Die Tussi verschwindet immer rechtzeitig wieder. Ein oder zweimal hätte Mrs. Caswell sie trotzdem fast erwischt. Die Menschen hier in Castle Darcy mögen Mrs. Caswell, deswegen hat bisher noch niemand etwas gesagt. Niemand wollte ihr wehtun, verstehen Sie?« Kein Wunder, dachte Markby, dass Liam mit seinem Buch nicht vorangekommen ist! Er grunzte. Es war immer so, dass die Leute mehr wussten, als sie zuzugeben bereit waren. Welchen Grund sie auch immer hatten – in diesem Fall Rücksichtnahme und Freundlichkeit –, sie hatten ihr Wissen um Liam Caswells uneheliche Affäre für sich behalten. Hätte nur einer geredet, als die Ermittlungen wegen der Briefbombe ihren Anfang genommen hatten, wären sie sofort auf Marita Müller gestoßen.
    »Werden Sie ihn jetzt verhaften?«, fragte Tristan Goodhusband.
    »Caswell? Weswegen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil er die Briefbombe geschickt hat?«
    »Was wissen Sie über diese Sache?«, fuhr Markby ihn ungehalten an.
    »Ich weiß zum Beispiel, dass die Bombe nicht von Tierschutzaktivisten geschickt wurde. Absolut jeder in absolut jeder Gruppe innerhalb der Bewegung hat darüber geredet. Niemand hat auch nur eine Ahnung davon, wer die Bombe geschickt haben könnte. Eine Menge Leute sind aufgebracht, ganz besonders unsere respektableren Anhänger, und das ist sehr schlecht für uns. Wir operieren zwar nicht auf diese Weise, aber diese Art Dreck klebt an einem, und das, obwohl man uns die Schuld für etwas in die Schuhe schiebt, das wir nicht getan haben! Selbst unsere Extremisten sind sauer! Nicht, dass sie Einwände gegen Briefbomben hätten, doch sie sind normalerweise recht schnell dabei, wenn es um das Übernehmen der Verantwortung geht und sie sich brüsten können. Dabei aber hat ihnen irgendjemand die Schau gestohlen.« Tristan zuckte die Schultern.
    »Wenn also von uns niemand die Bombe geschickt hat, dann muss es jemand anderes gewesen sein. Wenn seine Frau den Umschlag nicht geöffnet hätte, hätte ich gedacht, dass sie es selbst war. Dass sie vielleicht längst von dem kleinen schmutzigen Geheimnis ihres Mannes wusste und beschlossen hat, ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein Abschiedsgeschenk zu schicken. Aber da sie diejenige ist, die es um ein Haar bei der Explosion erwischt hätte, kommen eigentlich nur Caswell oder seine ausländisches Vögelchen in Frage.«
    »Das hätten Sie mir auch alles viel früher sagen können!«, machte Markby seinem Zorn Luft.
    »Wir hätten eine Menge Zeit bei unseren Ermittlungen sparen können, wenn wir gewusst hätten, dass nicht die Tierschutzaktivisten dahinter stecken!«
    »Sicher hätte ich es sagen können. Hätten Sie mir geglaubt?« Tristan lachte auf.
    »Selbstverständlich nicht! Sobald es passiert war, haben sich Ihre Leute wie die Geier auf Mick Whelan gestürzt und ihn unter Druck gesetzt. Das hat mir nicht gefallen.« Tristans launige Stimmung war wie weggewischt.
    »Mick ist ein kranker Mann. Wenn mir je der Gedanke gekommen wäre, der Ordnungsmacht auf die Sprünge zu helfen, dann habe ich den gleich wieder fallen lassen, als ich sah, wie ihr Bullen Mick schikaniert habt!«
    »Niemand hat Whelan schikaniert! Inspector Pearce macht sich im Gegenteil große Sorgen um die Gesundheit dieses Mannes! Aber erzählen Sie weiter.« Markby trommelte ungeduldig auf das Lenkrad.
    »Nun gehen Sie mal nicht gleich an die Decke!«, meinte Tristan.
    »Hören Sie, ich möchte, dass Sie verstehen, warum ich … warum es so lange gedauert hat, bis ich mich gemeldet habe.«
    »Sie meinen wohl, bis Sie bereit waren, ermittlungsrelevante Informationen preiszugeben, die zur Aufklärung eines ernst zu nehmenden Verbrechens beitragen könnten!«, knurrte Markby. Jetzt wurde Tristan ärgerlich.
    »Ich versuche doch gerade, es Ihnen zu sagen, okay? Aber wenn Sie weiter in diesem Ton mit mir reden, vergessen Sie’s! Ich habe wirklich nichts übrig für die Polizei. Warum sollte ich auch? Ich wurde so oft verhaftet, zum Abtransport in einen eurer Transportwagen gezerrt und verprügelt – erzählen Sie mir jetzt bloß nicht, dass ihr Bullen so was nicht macht! Ich war schließlich der, den ihr grün und blau geschlagen
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