Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition)
Autoren: Heike Berg
Vom Netzwerk:
würden
oder nicht.         
Die Schwester reichte mir mit einer Hand die Tablette, mit der anderen streckte
sie mir ein Glas Wasser entgegen und bestand darauf, mich nun auszuruhen. Während
sie mich von den vielen Geräten und dem nervigen Piepsen meines Herzschlages
befreite, verabschiedete sich Anne mit einem Kuss auf die Stirn von mir und
wollte gleich noch einmal nach Robert sehen. Ihre Bemutterung bereitete mir
Unbehagen, weil sie so ungewohnt für mich war. Vielleicht war es auch einfach
nur der Gedanke an Jasmin, der mich nicht losließ.           
Obwohl ich in den letzten Tagen mehr als genug geschlafen hatte, wurde ich
jetzt trotzdem müde. Immer wieder fielen mir die Augenlider zu und ich triftete
ein paar Mal weg. Nur meinem Unterbewusstsein hatte ich es zu verdanken, dass
ich die Augen noch einmal öffnete. Denn der Duft, den ich vernahm, konnte nur
eines bedeuten: Shane!     
Mein Herz machte vor Freude einen Sprung. Jetzt würde sich endlich alles
aufklären…      
„Na, du Schlafmütze!“ begrüßte mich Shane salopp mit einem flüchtigen Kuss auf
den Mund. Seine klare Stimme, die mit einem leicht ironischen Unterton erklang,
ging mir sofort durch Mark und Bein und beflügelte mich.      
Als er mir sanft über mein Gesicht strich, war meine Müdigkeit plötzlich wie weggeflogen.
So viele Fragen brannten mir auf der Zunge, dass ich es vor Spannung nicht mehr
aushielt.               
„Was ist hier los?“ brachte ich es kurz und knapp auf den Punkt und wies zur
Tageszeitung auf dem Nachttisch neben mir und schluckte.        
„Ich habe gerade die Anzeige von Jasmin gelesen!“ Shane senkte betrübt den
Kopf.            
„Ja, ich weiß. Ich war gestern auf der Beerdigung. Dabei hätte ich dort nicht
einmal hin gehen dürfen, aber das habe ich mir nicht verbieten lassen.“ Interessiert
setzte ich mich  auf.                
„Von wem denn verbieten lassen?“ fragte ich verwirrt. Er nahm meine in seine Hände.
      
„Weißt du noch wie ich dich immer dazu angehalten habe, unsere Welt geheim zu
halten?“ Und ob! Einmal war er sogar so böse geworden, dass ich regelrecht
Angst bekam. Erwartungsvoll nickte ich zustimmend.           
„Marcus war da nicht so konsequent. Wahrscheinlich, weil er mit aller Macht
Jasmin helfen wollte. Deswegen haben sie uns den Kontakt zueinander untersagt.“              
 „Wer denn?“ fragte ich ärgerlich und lechzte nach mehr Input. Meine Ungeduld
kannte jetzt keine Grenzen mehr.             
„Der Ältestenrat entscheidet darüber, ob wir Kontakt mit Personen anderer
Welten haben dürfen oder nicht. Das war bei dir auch nicht das Problem, weil du
dich schon früh als vertrauenswürdig erwiesen hast und sie nichts dagegen
hatten.“ Das alles ging mir aber immer noch nicht schnell genug.   
„Und was war dann das Problem?“ bohrte ich nach.             
Er sah mir tief in die Augen und drückte meine Hand fester, die er noch immer umklammert
hielt.      
„Erinnerst du dich noch an den Tag, als Michael dich so schlecht behandelt hat?“
fragte er vorsichtig. 
Wie hätte ich das vergessen können?! Schließlich war es der peinlichste Moment
in meinem Leben. Doch ich antwortete nicht, sondern nickte  nur.         
„Wie er mit dir umgegangen ist, das hat mich fertig gemacht. Ich musste etwas
tun, ich konnte dich nicht einfach ein halbes Jahr lang deinem Schicksal
überlassen.             
Also bin ich zum Ältestenrat gegangen. Ich habe ihnen deine Situation erklärt
und sie waren bereit, dich in unserer Welt aufzunehmen. Allerdings nur, wenn du
den Test bestehst.“ Argwöhnisch blickte ich ihn an.         
„Welchen Test denn?!“ fragte ich bissig, doch von meinem Tonfall ließ er sich
nicht beirren.               
„Glaub mir, ich hatte nie Zweifel an dir, aber sie bestanden darauf, euch dieser
Prüfung zu unterziehen. Kannst du dich an die Zauberpilze in der Schale
erinnern, die ich dir im Labor gegeben habe, als du dann das nächste Mal bei
mir warst?“ Er erwartete jedoch keine Antwort, sondern fuhr weiter fort, was
mir sehr gelegen kam.   
„Das waren Psilo Pilze, die habe ich vom Rat bekommen.    
Ihre halluzinogene Wirkung hat dir eine falsche Realität vorgespielt, um zu
sehen, ob du dich bei uns integrieren würdest. Ob Du unseren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher