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Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition)
Autoren: Heike Berg
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damit auch ich mal erfahre,
was in dir so vorgeht. Schließlich habe ich mich ja quasi vor euch ausgezogen,
das wäre also nur fair.“          
„Wieso nur quasi?“ zog er mich jetzt auch noch auf. Mit geballten Fäusten
hämmerte ich auf seinen Oberkörper ein.          
„Du bist sowas von fies!“ jammerte ich. Dann wurde er urplötzlich wieder ernst.
„Du musst dich doch für nichts schämen. Ich wünschte nur, ich wäre tatsächlich
da gewesen“. Sein sehnsüchtiger Blick streifte kurz an mir vorbei. „Aber das
können wir alles noch nachholen, jetzt haben wir ja genügend Zeit.“ Ungeduldig
blickte er mich an.   
Durfte ich nicht einmal darüber nachdenken? Für ihn war es anscheinend
überhaupt keine Frage.       
„Du willst aber nicht sofort eine Antwort, oder?“  
„Nein, denk in Ruhe darüber nach und rede mit Robert, ihn betrifft es ja genauso.
Sie werden dich bald entlassen, die Wirkung der Pilze, die dich in den
tranceähnlichen Zustand versetzt haben ist vorüber und du wirst keinerlei
Nachwirkungen haben. Ich komme dich dann zu Hause wieder besuchen, ok?!“                
„Ja“, sagte ich, obwohl ich gar nicht wollte, dass er ging. Doch plötzlich
wurde ich so müde, dass ich mich fragte, ob es wirklich nur eine
Kopfschmerztablette gewesen war, die mir die Schwester vorhin gegeben hatte.
Dann schlief ich auch schon ein, ohne mich von ihm verabschieden zu können.
    Am
nächsten Morgen stürmte jemand in aller Herrgottsfrühe in mein Zimmer und schaltete
das Licht  ein. Ich wurde vom hellen Licht so sehr geblendet, dass ich die Person
nicht einmal erkennen konnte. Ich fragte wie spät es sei und bekam von einer
weiblichen Stimme, „sieben Uhr“ zur Antwort. Ich fühlte mich total schlapp, als
hätte ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr geschlafen.         
„Okay, dann kommen sie in zwei Stunden wieder“, sagte ich schlaftrunken, drehte
mich auf die andere Seite um und zog die Bettdecke über den Kopf.   
„Aufgewacht, die Sonne lacht“, sang sie und zog die Decke wieder herunter und
das Rollo herauf. Doch es wurde gar nicht heller, weil ihr Körper das gesamte
Licht des Fensters schluckte. Ich schaute zu ihrer voluminösen Gestalt. Sie
trug ein weißes Hemd und eine weiße Hose in Übergröße.               
„Was ist denn so wichtig, dass es nicht warten kann?“ fragte ich böse. 
„Ah Du bist wach, wie schön! Dann kannst du dich auch gleich waschen und Zähne
putzen!“ Sie nahm meinen Arm und maß meinen Puls, danach auch noch die
Temperatur.      
„Ja, ich lebe noch, kann ich jetzt bitte weiter schlafen?“ fragte ich genervt,
was sie aber einfach ignorierte. Sie hatte im wahrsten Sinne des Wortes ein
dickes Fell.        
„Gleich ist Visite, vielleicht kannst du ja sogar schon heute nach Hause gehen!?“
Sie versuchte begeistert zu klingen, brachte noch das Frühstück herein und
verschwand dann wieder. Ich wartete auf die Visite, doch in der nächsten Stunde
passierte rein gar nichts.                                          „Hauptsache
wach gemacht“, bemitleidete ich mich selbst.
    Ich
wollte endlich Robert sehen und ging ins Zimmer gegenüber. Wie ich, lag auch er
allein im Zweibettzimmer. Ein Brötchen in der einen Hand, die Fernbedienung in
der anderen, saß er im Bett und schaute fern. Als er mich sah, schaltete er den
Fernseher ab und legte sein Brötchen beiseite.
„Hi, wie geht es dir?“ fragte ich besorgt und setzte mich neben ihn.      
„Alles ok. Und bei dir?“ erwiderte er. Ich nickte, denn  eine andere Frage
brannte mir viel mehr unter den Nägeln.             
„Weißt du schon Bescheid?“  
„Ja, Shane war gestern hier.“ sage er, dann verstummte er.   
„Das ist doch der Hammer, oder? Da setzen die uns einfach mal so unter Drogen,
um zu sehen wie wir reagieren“, flüsterte ich.       
„Ja schon, aber letzten Endes ist ja alles gut ausgegangen. Wenn es uns dort
nicht gefällt, können wir ja jederzeit wieder gehen. Ist doch super, oder? Hast
du es dir schon überlegt?“ Wie Shane, gierte auch er sofort nach einer Antwort.
    Typisch
Robert , dachte ich. Nie trug er jemandem etwas nach. Indes
versuchte ich mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Warum war er gar
nicht darüber böse, dass er als Versuchskaninchen hatte herhalten müssen?  
„Ehrlich gesagt nein,
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