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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
Autoren: Martin Ebbertz
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Kugelschreiberpiraten. Die Bleistiftritter stürmten wild entschlossen in die Schlacht und schon bald flogen ihnen die Kugeln aus den Kugelschreibern um die Ohren. Der Kampf blieb lange unentschieden.

    Weil aber die Bleistiftritter ihre Bleistifte immer wieder anspitzten, wurden die Bleistifte kleiner und kleiner – und eines Tages waren sie ganz verschwunden. Da war die Schlacht entschieden und die Bleistiftritter ergriffen die Flucht. Noch heute sagt man deshalb, wenn jemand so mir nichts, dir nichts das Weite sucht, er geht stiften!
    Eine Schlacht später hatten auch die Kugelschreiberpiraten alle Kugeln verschossen. Die Bleistiftritter und die Kugelschreiberpiraten schlossen endlich Frieden und seitdem werden Stifte nur noch zum Schreiben verwendet. Zum Glück.«
    Onkel Theo machte eine Pause, nahm einen Bleistift aus der Tasche und zeigte ihn den Kindern. »Seht her, so sieht ein Bleistift aus«, sagte er. Die Kinder lachten nur. Natürlich wussten sie genau, wie ein Bleistift aussieht!
    »Aber wisst ihr auch, wie ein Bleistift gemacht wird?«, fragte Onkel Theo.
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun«, sagte Onkel Theo. »Dann werde ich es euch jetzt erklären. Sicher habt ihr euch schon oft gefragt, wie die Mine in das Holz hineinkommt. Wenn man es einmal weiß, ist es ganz logisch. Alles, was ihr braucht, ist eine Bleistiftmine und eine Kastanie. Die Mine steckt ihr in die Kastanie hinein und vergrabt anschließend beides in der Erde. Dann müsst ihr die Stelle jeden Tag ein bisschen mit Wasser begießen und bald sprießen die ersten grünen Blätter hervor. Nach nur zwei Jahren ist ein kleiner Kastanienbaum gewachsen. Mitten im Baumstamm befindet sich die Bleistiftmine. Jetzt müsst ihr nur noch die Blätter abzupfen und die Rinde herunterschälen – schon habt ihr einen wunderschönen Bleistift!«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt vom Hering
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Der Hering.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Der Hering ist ein Tier, an dem sich manche Menschen ein Beispiel nehmen könnten. Er ist nämlich ausgesprochen sauber, denn der Hering badet für sein Leben gerne. Am liebsten liegt er von morgens bis abends im Wasser herum und manchmal badet er sogar mehrere Tage lang ohne Unterbrechung. Man könnte glauben, dass ihm das mit der Zeit langweilig wird oder dass er allmählich aufweicht. Aber der Hering langweilt sich im Wasser keinesfalls und er weicht auch nicht auf. Dem Hering macht das viele Wasser gar nichts aus. Der Hering ist nämlich ein Fisch.

    Der Hering ist der klügste Fisch, den es gibt. Heringe brauchen nie in die Schule zu gehen, weil sie sowieso schon alles wissen. Das kommt daher, dass Heringe sehr viel lesen. Denn Lesen macht bekanntlich klug. Wenn zum Beispiel eine alte Zeitung ins Meer fällt, stürzen sich gleich zwölf Heringe darauf und lesen sich gegenseitig aus der Zeitung vor. Wenn die Heringe fertig gelesen haben, dann sind sie meist ein bisschen traurig.
    »Schade«, sagen sie dann und wackeln mit den Schwänzen. »Schade, dass so wenig über uns Heringe in der Zeitung steht.«
    Leider haben sie damit recht. Es steht wirklich viel zu wenig über Heringe in der Zeitung. Darum lesen die Heringe auch lieber Bücher, aber Bücher fallen seltener ins Meer.

    Übrigens gibt es so viele Heringe, und sie wackeln manchmal so stark mit ihren Schwänzen , dass dann das ganze Meer wackelt. Sogar die größten Schiffe beginnen zu wackeln. Das nennt man Wellen. Solche Wellen gibt es nur im Meer. In einem Bach oder in einem See gibt es keine Wellen, weil dort keine Heringe leben, die mit den Schwänzen wackeln. So, jetzt wisst ihr, wie die Wellen entstehen. Von eurem Onkel Theo könnt ihr eben immer etwas lernen.
    Wenn die Heringe gerade mal nichts zu lesen haben und nicht mit den Schwänzen wackeln, springen sie aus dem Wasser heraus und fliegen ein bisschen durch die Luft. Heringe können nämlich hervorragend fliegen – besser als die meisten Vögel. Und manchmal fliegt sogar in unserer Gegend der eine oder andere Hering herum. Habt ihr schon einmal einen
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