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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
Autoren: Martin Ebbertz
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Huhn
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Das Huhn.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Wahrscheinlich habt ihr alle schon mal ein Huhn gesehen. Kaum zu glauben, dass das Huhn so ein besonderes Tier ist. Zum Beispiel legt das Huhn Eier. Wer kann das schon? Das Huhn ist selbst am meisten erstaunt darüber, dass es Eier legen kann. Und immer wenn es ein neues Ei gelegt hat, stößt es vor Überraschung einen lauten Schrei aus.
    Den Mann des Huhns nennt man Hahn. Der Hahn schreit noch lauter als das Huhn, denn er glaubt, dass auch er Eier legen kann, wenn er nur tüchtig genug kräht. Schon am frühen Morgen fängt er damit an, und alle Leute werden wach von seinem Kikeriki . Aber es nützt rein gar nichts, denn Eier legt er keine.

    Deshalb arbeiten viele Hähne als Wetterhähne auf den Kirchtürmen. Sie drehen sich mit dem Wind, und sie zeigen an, aus welcher Richtung der Wind weht. Es gibt nur Wetterhähne, Wetterhühner gibt es nicht. Warum das so ist, ist natürlich klar. Wenn nämlich ein Wetterhuhn auf einem hohen Kirchturm ein Ei legen würde, fiele das Ei herunter und ginge zu Bruch. Und es wäre doch ziemlich schade um das schöne Ei.
    Hühner gibt es übrigens in der ganzen Welt. In Afrika, in der heißen Wüste Sahara, leben die Wüstenhühner. Sie tragen fast keine Federn, weil es ihnen sonst zu heiß wäre. In der Wüste ist es nämlich so heiß, dass die Hühner dort nur hart gekochte Eier legen. Bestimmt habt ihr schon mal ein hart gekochtes Ei gegessen, oder? Seht ihr! Das stammt von einem Wüstenhuhn aus der Sahara.
    Das merkwürdigste Huhn, das es gibt, lebt jedoch auf den Berghängen der Eifel. Man nennt es Hanghuhn . Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein ganz normales Huhn. Nur ist das rechte Bein viel kürzer als das linke, damit es auf den schrägen Hängen gerade gehen kann. Das kurze rechte Bein steht oben am Hang, und das lange linke Bein steht weiter unten. Auf diese Weise hält sich das Hanghuhn völlig gerade auf den Beinen, und es kann viel schneller die Hänge entlanglaufen, als wenn es zwei gleich lange Beine hätte. Weil das Hanghuhn so schnell laufen kann, ist es fast unmöglich, es einzufangen. Aber nur fast. Wisst ihr, was man machen muss, um ein Hanghuhn zu fangen?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun«, sagte Onkel Theo. »Wenn man es weiß, ist es gar nicht so schwer. Man stellt sich einfach hinter das Hanghuhn, klatscht einmal laut in die Hände und ruft: ›He, Hanghuhn!‹ Wenn sich das Hanghuhn dann umdreht, befindet sich das lange linke Bein plötzlich oben am Hang und das kurze rechte Bein unten. Das Hanghuhn steht nun so schief, dass es einfach – rums – auf den Schnabel fällt. Tja, und so fängt man ein Hanghuhn.«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt vom Bleistift
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Der Bleistift.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Der Bleistift ist ein Gegenstand, mit dem man zeichnen und schreiben kann. Außen besteht er aus Holz und innen drin befindet sich eine dünne, lange Stange. Diese Stange nennt man die Mine. Sie muss immer schön spitz sein, damit der Bleistift gut schreibt.
    In Amerika ist Bleistiftspitzen darum sogar ein Fach, das man in der Schule lernt. Jeden Tag müssen die Kinder dort eine Schulstunde lang Bleistifte spitzen und jedes Kind spitzt in dieser Stunde zehn bis zwölf Stifte weg. Es spitzt und spitzt, bis kein einziger Stift mehr übrig ist.
    Bleistifte kennt die Menschheit schon seit sehr langer Zeit. Auch die alten Ritter hatten Bleistifte. Allerdings waren die Ritter damals etwas kleiner als die Menschen heute, und die Bleistifte waren etwas größer als die, die wir jetzt haben. Und so benutzten die Ritter die Bleistifte als Lanzen . Sie klemmten sich einfach einen scharf gespitzten Bleistift unter den Arm und ritten damit aufeinander zu.
    Besonders grausam waren die legendären Kämpfe zwischen den Bleistiftrittern und ihren ärgsten Feinden, den
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