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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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Pl aneten-Türkisfeuer

    Für den geduldigsten aller Männer

    In Liebe, deine Frau.

    Prolog

    Mal ehrlich, gab es etwas schöneres, als die Vereinigung zweier Planeten, die sich unterstützten, förderten, alles friedlich und ohne weiteren Aufstand? Wo Technik nicht Welten zerstörte, sondern Sprachbarrieren überwand und Verbindungen verkürzte, die vorher nicht denkbar gewesen wären?Wo alle Nutzen aus den glücklichen Entwicklungen der letzten Jahre zogen, wo die Vernunft regierte und die eigenen Interessen in den Hintergrund traten?
    Unwahrscheinlich, oder gar unmenschlich, vielleicht ein modernes Märchen? Konnte schon sein, aber die Erde hatte am Abgrund gestanden, vielleicht hatte das in den Köpfen der Verantwortlichen den Schalter umgelegt. Es könnte aber auch der Kontakt mit außerirdischen Kulturen gewesen sein, wer wusste es schon. Gerade jetzt aalten sich alle im Frieden, im Aufschwung und in der gegenseitigen Akzeptanz.
    Wenn vor fünf Jahren ein Wissenschaftler diesen Erfolg des PSHL-Projektes vorausgesagt hätte, er wäre jeglicher Reputation verlustig gegangen. Planet-Search-for-Human-Living war ein letzter, verzweifelter Versuch gewesen, neue Welten für die Menschheit zu finden, um eventuell einige wenige Menschen zu retten.
    Mittlerweile hatte der Austausch genetisch einwandfreier Getreidesorten das Ernährungsproblem gut im Griff und die Einfuhr von Garatan-Kristallen von Estoria, das Energie-Problem. Im Gegenzug wurde Wissen und Technik in das neu entdeckte Planetensystem exportiert. Der für einhundertzwanzig Jahre vereinbarte Tauschhandel funktionierte, von einigen Stolperern mal abgesehen.
    Also, was könnte schöner sein? Es könnte die Geschichte eines blinden Prinzen sein und einer Königin, die ihn so sehr wollte, dass sie bereit gewesen wäre, auf einen ganzen Planeten zu verzichten, wenn er sie nur lieben könnte. Oder vielleicht die Geschichte von einer Drachenkönigin, die ihrer Freundin gerne dabei behilflich sein wollte, eben jenen im Herzen blinden Prinzen zurecht zu stutzen.
    Alle glücklich vereinten Liebespaare der Planetenföderation drückten der Königin die Daumen, einen riesengroßen Idioten zu knacken.

    1

    Sie hatte ihm ein Veilchen verpasst, sie konnte es selbst nicht fassen und wenn ihre rechte Hand heute morgen nicht so schmerzen würde, würde sie wohl immer noch an einen Traum glauben. Wie sagte Elexia immer ? Himmel, Arsch und Zwirn ! Er hatte sie gestern echt auf dem falschen Fuß erwischt. Es war einfach nicht zu fassen, er hatte wohl vor ihren Räumlichkeiten herumgelungert und ihren Verehrer abgefangen. Als ob sie diesem geldgeilen Penner, Brak Helos, erlauben würde, auch nur an ihrem kleinen Finger zu nuckeln. Geschweige denn woanders. Aber er hatte sich aufgespult, als hätte er ihre nicht mehr vorhandene Jungfräulichkeit zu schützen. Dabei war sie schon stinksauer auf ihn gewesen, nachdem er ihr den ganzen Abend versaut hatte. Endlich einmal kam sie raus aus ihren Verpflichtungen als Königin eines heruntergekommenen Wüstenplaneten und was passierte? Der Kerl, den sie anschmachtete, seit sie ungefähr Zehn war, machte jeden Spaß zunichte. So ein Mist, sie hatte hier noch eine Mission zu erfüllen. Sie musste doch einen geeigneten Heiratskandidaten mit nach hause bringen, ihre Berater lagen ihr damit schon seit Monaten in den Ohren. Isene wusste es ja selbst, sie musste sich förmlich zerreißen, ein Partner, der einen Teil ihrer Aufgaben übernahm wäre sicher von Vorteil. Konnte sie die Götter dafür verfluchen, dass ausgerechnet der, den sie für diese Aufgabe eigentlich haben wollte ein Riesen- Hornochse war? Kronprinz Marcos von Estoria, ihr Schwarm, war mit Dämlichkeit geschlagen. Zuerst hatte er ihr klargemacht, dass sie nicht in sein Beuteschema passte und dann die Frechheit besessen, seinen Charme auszupacken, so mit Freundschaft und so. Sie verstanden sich teilweise wortlos, aber ihr reichte das nicht. Isene wusste, dass er für sie bestimmt war, seine Schwester, die eben gekrönte Königin Mariots, wusste, dass er für sie bestimmt war, sogar sein Vater wusste, dass er für sie bestimmt war. Nur er benahm sich immer noch, wie ein kleiner Junge, der die riesige Bonbonschachtel, direkt vor sich nicht sah und weiter nach oben schielte. Immer in der Hoffnung, dass die ultimative Süßigkeit noch kommen würde. Marcos Xanteros hatte gestern auf der Hochzeitsfeier seiner Schwester Marina alle Register gezogen, ihr die Tour zu vermasseln.
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