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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
Autoren: Martin Ebbertz
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nächste Mal Spaghetti gibt, hebt euch einfach ein paar von ihnen auf und versteckt sie in eurer Hosentasche. Das macht ihr so oft, bis ihr genug zusammenhabt, und dann könnt ihr herrliche Dinge daraus basteln. Aus den langen Fäden könnt ihr euch zum Beispiel einen Spaghettipullover stricken. Oder ihr hängt die Spaghetti zum Weihnachtsfest an den Christbaum – das ist besser als jedes Lametta. Man kann auch mehrere Spaghetti aneinanderknoten und am Ende zu einer Schlinge binden. Dann hat man ein richtiges Lasso, so, wie es die Indianer benutzen, um Büffel zu jagen. Damit kann man, wenn man Indianer spielt, Kühe fangen oder Cowboys fesseln.
    Die richtigen Indianer machen ihre Lassos aus weichen, gekochten Spaghetti. Aus den harten, ungekochten Spaghetti stellen sie Pfeil und Bogen her. Ein richtiger Indianer würde wahrscheinlich laut lachen, wenn er wüsste, dass manche Leute Spaghetti einfach aufessen.
    Aber habt ihr überhaupt eine Ahnung, wo die Spaghetti herkommen?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Ihr wisst ja gar nichts«, sagte Onkel Theo und verzog entsetzt das Gesicht. »Ein Glück, dass ihr bei mir ein bisschen was lernt. Die Spaghetti kommen natürlich aus Italien. Dort wachsen sie an speziellen Bäumen, den berühmten Spaghettibäumen. Im Herbst, wenn sie geerntet werden, hängen sie in langen Fäden von den Ästen. Um die Spaghetti zu ernten, geht man einfach mit einer Schere unter den Baum und schneidet die Fäden ab. Schnipp, schnapp . Das ist so ähnlich wie Haareschneiden. Darum werden Spaghetti auch nicht von Bauern geerntet, sondern von Friseuren. Friseure sind nämlich die besten Spaghettischneider, die es gibt.«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt vom Esel
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Der Esel.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Der Esel sieht ungefähr so aus wie ein Pferd. Aber damit man ihn vom Pferd unterscheiden kann und es keine Verwechslungen gibt, hat er zwei große, lange Eselsohren. Der Esel heißt Esel, weil er so dumm ist wie ein Esel.

    Und ich kann euch sagen: Esel sind wirklich sehr dumm! Sie können weder schreiben noch lesen oder rechnen. Nun, das allein ist vielleicht nicht weiter verwunderlich. Aber Esel sind sogar so dumm, dass sie nicht einmal wissen, dass sie Esel sind. Wenn zwei Esel miteinander streiten und sich Schimpfwörter füreinander ausdenken, dann sagt zwar der eine gern zum anderen: ›Du dummer Esel!‹, trotzdem denkt jeder Esel von sich selbst, er sei irgendein anderes Tier, aber auf keinen Fall ein Esel.
    Einige Esel sind so dumm, dass sie sich für Pferde halten. Sie glauben, dass sie bloß deswegen so lange Ohren haben, damit sie besser hören können. Das ist natürlich Unsinn. Selbst ein schwerhöriges Pferd hört immer noch besser als ein Esel.
    Andere Esel sind noch dümmer. Sie glauben, dass sie Zebras ohne Streifen sind und dass der Regen die Farbe von den Zebrastreifen abgewaschen hat. Aber das ist selbstverständlich auch Unsinn.
    All das ist schon ganz schön dumm, aber es geht sogar noch dümmer. Der dümmste Esel der Welt lebt auf einer großen Wiese in den Alpen. Dieser Esel ist wirklich schrecklich dumm. Auch er weiß nicht, dass er ein Esel ist. Aber was glaubt ihr wohl, für welches Tier er sich hält? Er denkt nicht etwa, er sei ein Pferd mit langen Ohren. Oder ein Zebra ohne Streifen. Nein, er ist dermaßen mit Dummheit geschlagen, dass er glaubt, er sei eine Maus !
    Der dümmste Esel der Welt, der glaubt, er sei eine Maus, hat große Angst vor Mausefallen. Da wenigstens hat er Glück, weil es auf seiner Wiese in den Alpen keine Mausefallen gibt. Aber auch vor Katzen hat er Angst. Und das ist schon schlechter, denn ab und zu streift die Katze des Bauern über die Wiese. Dann brüllt der Esel jedes Mal jämmerlich und würde sich am liebsten im nächsten Mauseloch verkriechen. Aber natürlich ist ein Mauseloch für einen Esel viel zu klein. Darum stößt sich der dümmste Esel der Welt regelmäßig kräftig den Kopf. Das führt dazu, dass er noch lauter brüllt und die Katze vor Schreck davonläuft.
    Immer wenn sich der
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