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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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Na, ist ja auch egal.« Rebus zog an seiner Zigarette. Er hatte Flower ins Grübeln gebracht, aber dieser Prozess konnte sich jetzt über Wochen hinziehen. »Sagen Sie mir eins«, fuhr er fort, »Ihr spezieller Freund, der D. C. C., hat Ihnen doch nicht mal Lauderdales Posten zugeschanzt. Gab Ihnen das nicht zu denken?«
    »War zu früh. Es hätte die Leute argwöhnisch gemacht.«
    Rebus lachte, was Flower noch mehr verunsicherte. » Das hat er Ihnen gesagt?«
    »Geht Sie gar nichts an.«
    »Na, Musterknabe, da habe ich Neuigkeiten für Sie: Der D. C. C. hat mir gerade die Beförderung zum Chief Inspector angeboten.«
    »Zum Teufel mit Ihnen.«<
    Rebus zuckte lediglich die Achseln. Flower nahm die Zigarette, die Rebus ihm angeboten hatte, und zündete sie sich an. Dann rief er den Farmer zu Hause an. Es folgte ein peinliches Gespräch, in dessen Verlauf Flower alles auffuhr, was er zu bieten hatte: von seinen Dienstjahren (drei mehr als Rebus) bis hin zu seinen vielfältigen gemeinnützigen Werken. Als er endlich auflegte, zitterte er am ganzen Leib.
    »Wissen Sie, wen Sie jetzt anrufen sollten?«, empfahl Rebus. »Ihren Kumpel Allan Gunner. Fragen Sie ihn, warum ich und nicht Sie.Wissen Sie, was er Ihnen sagen wird? Na ja, mag sein, dass er das nicht sagen würde, aber es ist die Wahrheit. Er befördert mich, weil ich gefährlich für ihn bin. Ich bin zu gefährlich für die üblichen Strafmaßnahmen, also versucht er mich stattdessen zu kaufen. Und Sie
lässt er links liegen, weil er es sich leisten kann, Sie zu ignorieren. So einfach ist das.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles?«, zischte Flower.
    »Glauben Sie mir, nicht nur wegen des Vergnügens zu sehen, dass Sie sich wie ein Wurm winden.«
    »Warum dann?«
    Rebus beugte sich vor. »Wie wär’s«, fragte er in vertraulichem Ton, »hätten Sie gern meine Beförderung?« Flower schnaubte verächtlich. Es schmerzte Rebus, das zu sagen, was er gerade sagte, aber er gab sich alle Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen. Er hätte das und noch viel mehr für einen einzigen, riskanten Schuss auf sein Opfer riskiert. Aber vor allen Dingen würde er Flower kein Wort von der Versetzung nach Galashiels verraten, die die Beförderung implizierte … »Ich mein’s ernst.«
    Zu seinem großen Erstaunen sah Flower, dass es wirklich so war. »Was muss ich tun?«

40
    Wintermorgen konnten einem sämtliche guten Vorsätze und waghalsigen Vorhaben austreiben. Rebus und Flower wären am liebsten in ihrem jeweiligen Bett gewesen, schön gemütlich unter einer schön fleischigen Frau, aber stattdessen saßen sie in Rebus’ Wagen gegenüber von Allan Gunners Haus. Es war noch dunkel. Ein Milchauto kam vorbei, dann ein Bäckerauto, schließlich ein paar trostlose Gestalten, die den ersten Bus erwischen mussten.
    »Das ist also der Morgen«, sagte Flower.
    »Kein schöner Anblick, was?«
    »Meinen Sie, das funktioniert?«
    »Haben Sie Vertrauen.« Rebus sah zum Haus hinüber. »Er ist auf.«

    Flower spähte durch die Windschutzscheibe. Bei Gunners war im ersten Stock Licht angegangen.
    »Wir geben ihm fünf Minuten«, sagte Rebus.
    Aber schon zwei Minuten später ging im Erdgeschoss das Licht an.
    »Könnte die Frau sein«, meine Flower, »die dem verdienstvollen Gatten ein herzhaftes Frühstück zubereitet.«
    »Noch nie was vom ›neuen Mann‹ gehört?«
    »Das ist doch ein Laden, oder? Was meinen Sie, noch ein paar Minuten? Warten, bis er die Beine unterm Frühstückstisch hat?«
    »Meine Füße sind zwei Eisblöcke«, sagte Rebus und öffnete die Autotür. »Geh’n wir.«
    Sie klingelten und hörten Gunner rufen: »Ich mach schon auf!« Dann öffnete sich die Tür und gab den Blick auf den Deputy Chief Constable frei, in Hemdsärmeln, noch ohne Schlips und Manschettenknöpfe, und mit einem Becher Kaffee in der Hand. Er trat einen Schritt zurück in den Flur.
    »Was zum Teufel tun Sie denn hier?«
    »Wir machen Wahlwerbung für die Grünen«, erwiderte Rebus und trat in das mollig warme Haus.
    Gunner lief nach oben, um seine Frau zu informieren. Rebus und Flower gingen derweil unaufgefordert in die Küche. Der Elektrogrill qualmte. Flower holte das Blech heraus und pustete auf das verkohlte Brot. »Neuer Mann, hatten Sie gemeint?«
    Rebus schaltete den Wasserkocher wieder ein und holte zwei Becher vom Abtropfbrett. Er schraubte gerade das Glas mit dem Pulverkaffee auf, als Gunner zurückkam. Gunner riss ihm das Glas aus der Hand.
    »Das ist ja wohl die Höhe!« Er
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