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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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Morgentoilette geholfen. Viel hatte er nicht geschlafen, aber dafür sah er gar nicht so übel aus, und der Anzug bügelte zweifellos einiges aus.
    »Den hat Patience für mich ausgesucht«, erklärte er seiner Tochter.
    »Sie hat einen guten Geschmack«, bestätigte Sammy.
    Zuerst rief er an und betonte, wie vertraulich und dringend die Sache sei. Es gab Probleme, aber schließlich wurden ihm fünfzehn Minuten am späten Vormittag gewährt. Fünfzehn kostbare Minuten. Da er noch ein bisschen Zeit totzuschlagen hatte, ging er in der Wohnung auf und ab,
leerte das Kaffeeglas und stellte es wieder unter den Radiator, fand den Zettel mit seinem nächsten Zahnarzttermin und zerriss ihn.
    Als er die Wohnung verließ, wünschte ihm Sammy mit einem Kuss viel Glück.
    »Wir sind gar nicht so verschieden«, sagte sie zu ihm.
    »Wie Vater und Tochter«, sagte er und erwiderte den Kuss.
    Er parkte direkt vor dem St. Andrew’s House. Ein Wachmann kam heraus und erklärte ihm, er könne da nicht stehen bleiben. Rebus zeigte ihm seinen Dienstausweis, aber der Wachmann blieb eisern und schickte ihn zum Besucherparkplatz.
    »Sagen Sie mir eins«, erkundigte sich Rebus, »wenn ich Sir Iain Hunter wäre, müsste ich dann trotzdem hier weg?«
    »Nein«, antwortete der Wachmann, »das wäre etwas anderes.«
    Und Rebus lächelte und spürte, wie seine Anspannung ein wenig nachließ. Der Mann hatte Recht: Das wäre wirklich etwas anderes.
    Er stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Aus der Nähe sah das Gebäude doch nicht so sehr wie ein E-Werk oder der Reichstag aus. Am Empfangsschalter wurde sein Name notiert, und er bekam einen Besucherausweis. Ein Sicherheitsbeamter kontrollierte seine Tasche - lediglich Papiere und eine Kassette. Jemand kam herunter, um ihn nach oben zu eskortieren, wo jemand anders ihn übernahm und in ein Büro begleitete. Auf dem Weg dorthin, auf einem engen kurzen Korridor, stieß seine Begleiterin beinah mit Sir Iain Hunter zusammen. Sie entschuldigte sich, aber Sir Iain schenkte ihr keinerlei Beachtung. Rebus zwinkerte ihm im Vorbeigehen zu und lächelte. Er sah sich nicht um, aber er spürte, wie ihn Hunters Augen von hinten durchbohrten.

    Das, dachte er, ist für Willie und Dixie und für Tom Gillespie. Und für jeden anderen, der nicht weiß, wie das System funktioniert, wie es Lug und Trug und Diebstahl Tür und Tor öffnet.
    Aber er wusste, dass er es vor allen Dingen für sich selbst tat.
    Im Büro war keine Sekretärin zu sehen, dafür aber Rory McAllister, der sich ganz offensichtlich sehr unwohl in seiner Haut fühlte, aber nichtsdestoweniger Wort gehalten hatte und gekommen war. Rebus brachte ein weiteres Zwinkern zustande. Dann erschien die Sekretärin und führte sie in ein Vorzimmer. Sie klopfte an die Tür des Allerheiligsten und öffnete sie.
    Rebus hatte mit dem Sicherheitsmann über den Inhalt seiner Tasche gewitzelt - »Ich werd doch keine Höllenmaschine in einer Plastiktüte hereinschmuggeln!« -, aber als er jetzt ins Zimmer trat, hielt er die Bombe fest unter den Arm geklemmt.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Sir, dass Sie Zeit für uns erübrigen konnten.«
    Der Dank war ehrlich gemeint. Dugald Niven, Staatsminister für Schottland, hatte einen sehr vollen Terminkalender. Rebus zweifelte nicht daran, dass er ihn wie gewohnt abarbeiten würde - mochte kommen, was da wollte.

Dank
    Ein herzliches Dankeschön gilt folgenden Personen und Institutionen: Ronnie Mackintosh für die Hilfe bei meinen Recherchen; Councillor Devin Scobie dafür, dass er mich zwischen den Klippen der Stadtverwaltung hindurchlotste; John Mathieson, Staff Training Officer, HM Prison Edinburgh, für seine Ratschläge; The Scottish Office, insbesondere dem Publications Department, New St. Andrew’s House; den Angestellten der Edinburgh City Chambers; den Angestellten von LEEL und Scottish Enterprise; den Angestellten der Edinburgh Central Lending Library und der Scottish National Library; Jon für das Sofa.
    Und wie immer ein Hallo an alle in der Oxford Bar.
     
    Alle etwaigen Fehler gehen natürlich auf meine Kappe.
     
    Die von Mrs. Kennedy zitierte Bibelstelle stammt aus The New Testament in Scots , übersetzt von W.L. Lorimer (Penguin, 1985).

Die Originalausgabe erschien 1995
unter dem Titel »Let It Bleed«
bei Orion, an imprint of Orion Books Ltd., London
     
     
     
     
    Umwelthinweis:
    Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches
sind chlorfrei und umweltschonend.
     
     
    2. Auflage
    Deutsche
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